Es soll inzwischen Menschen geben, die sich gar nicht mehr trauen, ihr Sparkonto zu schauen. Und wenn sie es doch tun, empfinden sie dabei etwa so viel Begeisterung wie beim Anblick eines verwelkten Blumenstraußes, der in einer Ecke vergessen wurde.
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Es soll inzwischen Menschen geben, die sich gar nicht mehr trauen, ihr Sparkonto zu schauen. Und wenn sie es doch tun, empfinden sie dabei etwa so viel Begeisterung wie beim Anblick eines verwelkten Blumenstraußes, der in einer Ecke vergessen wurde.
Verwunderlich ist das nicht. Seit Jahren liegen die Zinsen für normale Spar- und Festgeldguthaben praktisch bei Null. Zum Jahresanfang gibt es allenfalls ein Almosen, ein paar Cent nur, selbst bei vierstelligem Kontostand. Das macht wirklich keine Freude. Trotzdem trösten sich immer noch viele Sparer – sogar die Mehrheit in Deutschland – mit der gesetzlich verbrieften Sicherheit des traditionellen Sparens über die Misere hinweg: "Es kann ja nichts passieren. Und irgendwann wird's auch mal wieder besser."
Irgendwann vielleicht. Nur nicht in den nächsten Jahren. Das hat die neue Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, kürzlich wieder bestätigt. Die gebeutelte Wirtschaft braucht billiges Geld. Die Sparer haben das Nachsehen. Denn selbst wenn die Bank auf Gebühren oder gar Strafzinsen verzichtet und die Zahl auf dem Konto nicht kleiner wird: Der Wertverlust frisst sich unaufhaltsam in das Guthaben. Wer heute 100 Euro beiseite legt und keinen Zinsausgleich schafft, steht in 10 Jahren mit rund 62 Euro Kaufkraft da.
Trotz dieser offensichtlichen Nachteile zögern viele Sparer, sich nach Alternativen umzuschauen. Sie sind irritiert über die Vielzahl der Möglichkeiten. Und sie fürchten das Risiko, bei einem Crash ihr Geld zu verlieren. Dabei kauft man oft weitaus kompliziertere Dinge, ohne sich je Sorgen zu machen, ob man damit umgehen kann. Auswahl und Nutzung eines Smartphones, Smart-TVs oder Connected Cars erfordern heute deutlich mehr Kenntnisse als eine einträgliche Sparstrategie. Daneben spukt in vielen Köpfen noch die Vorstellung unserer Eltern und Großeltern, dass Geldanlage grundsätzlich eine "Spekulation" sei, finanziell riskant und moralisch verwerflich.
Klar – ein wenig mit der Materie beschäftigen sollte man sich im Vorfeld schon. Doch wer zwei einfache Grundregeln beachtet, wird rasch neue Möglichkeiten finden, seinem Kontostand wieder Leben einzuhauchen:
Verschaffen Sie sich eine grobe Übersicht über die gängigsten Möglichkeiten des Sparens und der Geldanlage. Nutzen Sie dabei mehrere Quellen. Wählen Sie einige Geldanlagen aus, die Sie gut verstehen, und verteilen Sie Ihr Geld darauf.
Machen Sie sich klar, dass es keine Gewinnchancen ohne Risiko gibt – wohl aber Verluste ohne Gewinnchancen, nämlich beim herkömmlichen Sparen. Überlegen Sie ehrlich, wieviel Risiko Sie ertragen, ohne sich unwohl zu fühlen. Wenn Sie dann mit Ihren Erwartungen im Rahmen bleiben, können Sie mit geringem Risiko stabile Erträge erzielen.
Im nächsten Schritt kommt dann Goldgräberstimmung auf: Hat man einmal eine solide Geldanlage mit guten Renditechancen gefunden, lohnt sich Sparen auch wieder richtig – und daher die Suche nach möglichen zusätzlichen Quellen:
"Jeder sollte wissen, was mit seinem Geld geschieht!" Da werden Sie sicher zustimmen. Trotzdem sind viele Menschen bereit, Ihr Geld sozusagen auf reines Gottvertrauen anzulegen. Darum haben wir für Sie eine kompakte Einführung speziell für Anlageeinsteiger zusammengestellt. Sie hilft Ihnen, mit eigenem Wissen den Weg aus der Nullzinsfalle zu finden.