Thesaurierende vs. Ausschüttende Fonds Richtig investieren in ausschüttende Fonds
28.03.2025 • 6 Minuten Lesezeit
Inhalt
Beim Anlegen in Fonds gibt es die Anlagevarianten Ausschüttung und Thesaurierung, zwischen denen unterschieden werden muss. Bevor sich Anleger:innen für Geldanlagen Offene Investmentfonds entscheiden, finden Sie hier alles Wichtige zu den Kriterien und Besonderheiten dieser Anlageformen.
Was sind ausschüttende Fonds?
Ausschüttende Fonds sind Investmentfonds, die Ihnen die erwirtschafteten Gewinne aus Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen auszahlen und Sie erhalten Geld, ohne dass Sie Ihre Anteile verkaufen müssen. Die Ausschüttung erfolgt in der Regel einmal jährlich, kann jedoch je nach Fonds auch variieren.
Die ausgeschütteten Erträge stehen Ihnen als Anteilseigner:in frei zur Verfügung. In der Regel können alle Varianten von Offenen Investmentfonds, zum Beispiel Immobilien-, Aktienfonds oder ETFs, als ausschüttende Fonds gestaltet werden.
Was sind thesaurierende Fonds?
Thesaurierende Fonds sind Investmentfonds, die die Erträge der Anleger:innen automatisch in den Fonds reinvestieren. Somit müssen Sie als Anleger:in Ihre Gewinne nicht immer wieder neu investieren. Außerdem haben Sie so die Möglichkeit, langfristig vom Zinseszinseffekt zu profitieren, da die wiederangelegten Zinsen im nächsten Jahr selbst Zinsen erwirtschaften.
Fonds passen in so gut wie jedes Anlageportfolio. Doch nicht jeder Fonds eignet sich für jede Art von Anleger:in – hier müssen wichtige Unterschiede wie Erfahrung, Anlagehorizont und Risikotoleranz beachtet werden.
Mehr zum Thema Fondsanlage erfahren Sie in folgendem Artikel.
Die Vor- und Nachteile in der Übersicht
Ausschüttende Fonds
Pro | Contra |
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Regelmäßige Erträge | Nach der Ausschüttung muss man neue rentable Investitionsmöglichkeiten für die Erträge finden– dabei fallen meist weitere Gebühren an |
Thesaurierende Fonds
Pro | Contra |
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Keine Extragebühren bei Re-Investition der Erträge in neue Fondsanteile – diese funktioniert quasi automatisch |
Keine Ausschüttung der Erträge |
Enormer Wertzuwachs durch Anstieg des Fondsvermögens möglich |
Weniger Selbstbestimmung über Liquidität |
Zineszinseffekt | Erhöhtes Verlustrisiko bei schwankenden Kursen |
hausInvest - 52 Jahre Erfolgsgeschichte
Jedes Jahr im Juni schüttet hausInvest einen Teil seiner erwirtschafteten Fondserträge aus. Das bedeutet planbare Erträge für alle hausInvest Anleger:innen – und zwar schon seit 50 Jahren. Für das Geschäftsjahr 2023/24 hat hausInvest insgesamt 277 Millionen Euro an seine Anleger:innen ausgeschüttet.
Wie werden ausschüttende Fonds versteuert?
Erträge aus einem ausschüttenden Fonds unterliegen der Abgeltungssteuer in Höhe von 25% und werden zusätzlich mit dem Solidaritätszuschlag und unter Umständen der Kirchensteuer belastet. Liegen die ausgeschütteten Erträge jedoch unter 1000€ für eine Einzelperson oder 2000€ bei Zusammenveranlagten, so sind diese im Rahmen des Sparerpauschbetrags nicht zu versteuern.
Im Jahr 2018 trat ein Investmentsteuerreformgesetz in Kraft, das die Besteuerung von Investmentfonds neu regelt. Das gilt auch für ausschüttende Fonds, da hierbei Gewinne aus Zinsen und Dividenden erzielt werden, die jährlich ausgezahlt werden. Diese Ausschüttungen müssen (unter Beachtung von Teilfreistellungen) versteuert werden.
Auch Wertsteigerungen der Fondsanteile unterliegen einer steuerlichen, jährlichen Vorabpauschale. Allerdings nur, wenn die voraussichtliche Wertsteigerung höher ist als die Ausschüttung. Weitere Details zur neuen Steuerregelung können unter Fragen und Antworten zu Auswirkungen der Investmentsteuerreform 2018 gefunden werden.
Hilfreiche Auswahlkriterien zu ausschüttenden und thesaurierenden Fonds
Hier gibt es einen Überblick zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl der richtigen Anlagevariante:
- Steuerliche Aspekte: Generell wird empfohlen, Informationen durch eine Steuerberatung einzuholen. Fachleute können Anleger:innen versiert zu den steuerlichen Vor- und Nachteilen beraten und auch – egal um welche Anlagevariante es geht – zur Steuerbescheinigung als Nachweis für die Einkommensteuererklärung.
- Transaktionskosten: Diese Frage stellt sich nur, soweit Anlegende bereit sind, bei möglichen Re-Investitionen bei den Erträgen ausschüttender Fonds erneut Geld in die Hand zu nehmen.
- Verfügbarkeit der Fonds: Anlegende sollten hierzu bedenken, ob sie auf ihre Erträge zurückgreifen oder eher langfristig investieren und vom Zinseszinseffekt profitieren möchten.
Ausschüttende oder thesaurierende Fonds?
Ausschüttende Fonds eignen sich vor allem für Sie, wenn Sie ein 13. oder 14. Monatsgehalt und etwas mehr Selbstbestimmung über ihre Liquidität möchten.
Befinden sie sich hingegen in einer Ansparphase, weil sie z.B. langfristig per Sparplan für Kinder investieren oder monatlich sparen, kann eine thesaurierende Anlage sinnvoll sein, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
FAQ zu den Ausschüttenden Fonds
Was bedeutet es, wenn ein Fonds ausschüttend ist?
Bei einem ausschüttenden Fonds werden die Erträge regelmäßig an die Anleger:innen in Form von Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen ausgeschüttet.
Wie oft werden Erträge ausgeschüttet?
In der Regel erfolgen die Ausschüttungen einmal pro Jahr. Je nach Fondsart, können die Ausschüttungen jedoch auch häufiger ausgezahlt werden.
Welche Kosten sind mit ausschüttenden Fonds verbunden?
Die Kosten für ausschüttende Fonds beinhalten die typischen Gebühren, die beim Kauf der Anteile oder fortlaufend für die Verwaltung anfallen. Im Gegensatz zu den thesaurierenden Fonds fällen jedoch erneut Ausgabeaufschläge an, wenn die Ausschüttungen reinvestiert werden.
Sind ausschüttende Fonds eine gute Wahl für langfristige Investitionen?
Ausschüttende Fonds sind dann eine gute Wahl für eine langfristige Investition, wenn Anleger:innen regelmäßige Einkünfte durch die Ausschüttungen möchten. Aufgrund der Vorteile des Zinseszinseffekts sind thesaurierende Fonds jedoch vorteilhafter für einen langfristigen Vermögensaufbau.