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Projekt-Update Erwacht aus dem Dornröschenschlaf: Der Krystallpalast in Leipzig

24.06.2025 5 Minuten Lesezeit

Viele Immobilien haben spannende Geschichten zu erzählen, weil sie im Laufe der Zeit zahlreich Veränderungen erlebt haben. Doch bei wenigen ist der Wandel so faszinierend wie bei diesem historischen Areal. In unserem Blogartikel unternehmen wir einen Streifzug durch die Vergangenheit des Krystallpalast-Areals in Leipzig. Wir erklären, welche strategische Bedeutung dieses Projekt für unser Portfolio hat und wie wir gemeinsam mit der Quarterback Immobilien AG ein neues Kapitel dieses magischen Ortes schreiben wollen. 
 

Es war einmal ein weites Land vor den Toren Leipzigs¹

... das nur darauf wartete, zum Leben erweckt zu werden. Ein Gärtner namens Christian August Breiter pflanzte dort nicht nur Blumen und seltene Pflanzen, sondern errichtete auch ein Gewächshaus und einen Wintergarten voller exotischer Gewächse. So entstand im Jahr 1809 ein zauberhafter Ort: der Botanische Garten, bald bekannt als der Breitersche Garten. Auch eine Gastwirtschaft öffnete hier ihre Türen, und Menschen von nah und fern kamen, um sich zu stärken und das grüne Paradies zu bestaunen.  

 Zwischen den Jahren 1832 und 1882 verwandelte sich das Gelände mehrmals: Ein neues Schützenhaus entstand, anschließend ein Vergnügungspark. Doch eines Tages im Jahre 1881, während am Himmel bunte Raketen explodierten, schlug das Schicksal zu: Ein Feuerwerk entfachte ein verheerendes Feuer, das ein Gebäude des Areals in Schutt und Asche legte. 

Ein Jahr später wurde das Gelände verkauft, und ein prachtvoller Bau aus Glas und Eisen wurde errichtet, ganz nach dem Vorbild des Londoner Crystal Palace, der unter dem schillernden Namen Krystall-Palast bekannt wurde Dieser neue Krystallpalast beherbergte Theater, Ausstellungen, festliche Säle und Restaurants – ein Ort zum Träumen, Staunen, Feiern. Mit Platz für 15.000 Menschen war er der größte seiner Art in Deutschland. Jahr um Jahr wuchs seine Beliebtheit, der Glanz schien unendlich, bis zu einer finsteren Nacht im Dezember 1943, als er durch einen Bombenangriff komplett zerstört wurde. 

Doch das Herz dieses magischen Ortes schlug weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Rundbau errichtet, in dem der Zirkus Aeros ein Zuhause fand. Lachen, Musik und Unterhaltung prägten weiterhin den Geist des Geländes – bis zum Mauerfall. Dann wurde es still. Zwei Jahre blieb das Areal verlassen, bis ein Großbrand im Oktober 1992 selbst die letzten Mauern zerstörte und eine Brache hinterließ, die in den folgenden Jahrzehnten verwilderte.

Auch wenn die Gebäude verschwunden waren, der Zauber des Ortes überlebte: In Anlehnung an das historische Vorbild wurde 1997 das Krystallpalast Varieté gegründet – in der Leipziger Magazingasse, mit ausreichend Platz für 300 Gäste und einem abwechslungsreichen Programm mit internationalem Flair. 

In den 2010er Jahren entstanden die ersten Ideen für ein neues, lebendiges Stadtquartier. Seit Ende 2018 reifen Pläne heran, um das Areal in ein modernes Quartier zu verwandeln, mit Wohnungen, Apartments für Studierende, einem Hotel, Büros, Läden und Gastronomie. Die Quarterback Immobilien AG übernahm 2021 die Entwicklung im Auftrag der Commerz Real. Und am 7. März 2022 begann mit dem offiziellen Baustart ein neues Kapitel dieser wechselvollen Geschichte.

Das Areal heute²

Keyfacts des Krystallpalast:

  • Standort: Leipzig
  • Bauende: voraussichtlich Ende 2025
  • Gesamtnutzfläche: 39.500 Quadratmeter
  • Energieeffizienzstandard: KfW 55 EE

Gemeinsam mit der Quarterback Immobilien AG werden wir das historische Krystallpalast-Areal in Leipzig wiederbeleben. Auf dem rund 18.000 Quadratmeter großen Gelände entsteht ein modernes Stadtquartier mit einer Mischung aus Büro-, Hotel- und Wohnnutzung – ein zeitgemäßes Pendant zur geschichtsträchtigen Vergangenheit des Ortes. Geplant sind vier Gebäude mit bis zu sechs Geschossen und ein öffentlich zugänglicher Innenhof. Es handelt sich um eines der bedeutendsten innerstädtischen Bauprojekte Leipzigs. 

Vorgesehen sind rund 16.680 Quadratmeter Wohnfläche mit insgesamt 236 Einheiten, zugeschnitten auf unterschiedliche Lebensmodelle. Die Wohnungen sind zwischen 40 und 148 Quadratmeter groß und umfassen unter anderem Einheiten mit separatem Arbeitsbereich sowie barrierearme Apartments. Im Bürotrakt entstehen auf etwa 11.200 Quadratmetern moderne, flexibel gestaltbare Flächen für vielfältige Nutzungskonzepte. 

Ein Arboretum mit bis zu 50 verschiedenen Baum- und Straucharten schafft im Inneren des Quartiers einen grünen Rückzugsort. Ergänzt wird das Konzept durch einen Dachgarten zur gemeinschaftlichen Nutzung und teilweise begrünte Retentionsdächer mit integriertem Regenwassermanagement. 

Dank der verkehrsgünstigen Lage in der Nähe von Hauptbahnhof und Fernbus-Terminal sowie der Anbindung an E-Carsharing kann die Anzahl der Stellplätze in der Tiefgarage auf rund 220 begrenzt werden – ein Plus für die Aufenthaltsqualität im Quartier. 

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Wohnen mit Weitblick: Wie das Projekt unsere Strategie stärkt

Neben der geschichtsträchtigen Vergangenheit des Areals ist für uns vor allem der Standort Leipzig von strategischer Bedeutung. Die Stadt zählt neben Dresden und Jena zu den „Schwarmstädten“ in Deutschland. Diese wurden vom Marktforschungsinstitut Empirica als besonders attraktiv für junge Menschen identifiziert, da sich die Zahl der zugezogenen Geburtsjahrgänge hier mindestens verdoppelt hat.³ 

Moderne Wohnanlagen gewinnen in diesem Umfeld an Relevanz – und können auch künftig einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Portfolios leisten. 

Mit dem Krystallpalast-Projekt treiben wir gezielt den Ausbau des Wohnanteils in unserem Fonds voran – ein Segment, das nicht nur wir, sondern auch viele Marktbeobachter als zukunftsfähig bewerten. Bereits seit einiger Zeit ist in diesem Sektor eine Belebung spürbar. Wie zuletzt die „Immobilien Zeitung“ berichtete, wird auch im laufenden Quartal mit einer positiven Entwicklung im Bereich Wohnimmobilien gerechnet.⁴

Auch die aktuelle Marktanalyse von JLL zeigt einen optimistischen Ausblick für das erste Quartal 2025. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland weiterhin einen Spitzenplatz unter den gefragtesten Immobilienmärkten – weltweit nur noch vom US-Markt übertroffen.⁵