Thesaurierende vs. Ausschüttende Fonds Richtig investieren in ausschüttende Fonds

12.12.2023 6 Minuten Lesezeit

Ein Mann mit grauer modebewusster Brille in einem metallgrauen Anzug zeigt einer lächelnden Brünette in einer schneeweißen Bluse und khakifarbenen Hosen Informationen zu ausschüttenden Fonds auf dem Screen eines weißen Tablets; die beiden stehen in einem Bureau mit Glaswänden.

Bei Offenen Investmentfonds gibt es unterschiedliche Kriterien, die Anleger:innen zu beachten haben. Hier stellen wir Ihnen das Prinzip der ausschüttenden Fonds vor.

Inhalt

Beim Anlegen in Fonds gibt es die Anlagevarianten Ausschüttung und Thesaurierung, zwischen denen unterschieden werden muss. Bevor sich Anleger:innen für Geldanlagen Offene Investmentfonds entscheiden, müssen sie sich mit den Kriterien und Besonderheiten derer auseinandersetzen. 

Was sind ausschüttende Fonds?

Bei ausschüttenden Fonds erhalten die Fonds-Anteilseigner Erträge aus Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen, die in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet werden. Über die ausgeschütteten Erträge kann jeder Anteilseigner frei verfügen. Auch Immobilien-, Aktienfonds oder ein ETF und alle anderen Varianten von Offenen Investmentfonds können als ausschüttende Fonds gestaltet werden. 

Was sind thesaurierende Fonds?

Das Wort thesaurierend kommt aus dem Griechischen und hat die Bedeutung „Schatzkammer”. Passenderweise re-investieren thesaurierende Fonds sämtliche Erträge wieder in Fondsanteile und tragen so zur nachhaltigen Wertsteigerung bei. Anleger:innen können vom Zinseszinseffekt profitieren und müssen sich nicht selbst um weitere Re-Investitionen kümmern. 

Die Vor- und Nachteile in der Übersicht

Ausschüttende Fonds

Pro Contra
Regelmäßige Erträge Nach der Ausschüttung muss man neue rentable Investitionsmöglichkeiten für die Erträge finden–
dabei fallen weitere Gebühren an

Thesaurierende Fonds

Pro Contra
Keine Extragebühren bei Re-Investition der Erträge
in neue Fondsanteile – diese
funktioniert quasi automatisch
Keine Ausschüttung der Erträge
Enormer Wertzuwachs durch Anstieg des
Fondsvermögens möglich
Weniger Selbstbestimmung über Liquidität
Zineszinseffekt Erhöhtes Verlustrisiko bei schwankenden Kursen

Ausschüttende Fonds und Steuern

Im Jahr 2018 trat ein Investmentsteuerreformgesetz in Kraft, das die Besteuerung von Investmentfonds neu regelt. Das gilt auch für ausschüttende Fonds, da hierbei Gewinne aus Zinsen und Dividenden erzielt werden, die jährlich ausgezahlt werden. Diese Ausschüttungen sind (unter Beachtung von Teilfreistellungen) zu versteuern.

Auch Wertsteigerungen der Fondsanteile unterliegen einer steuerlichen, jährlichen Vorabpauschale. Allerdings nur, wenn die voraussichtliche Wertsteigerung höher ist als die Ausschüttung. Liegen die zu versteuernden Ausschüttungen im Rahmen des Freistellungsbetrags (max. 801 Euro für Ledige, 1602 Euro bei Zusammenveranlagten), entfällt der Steuerabzug.

Weitere Details zur neuen Steuerregelung können unter Fragen und Antworten zu Auswirkungen der Investmentsteuerreform 2018 gefunden werden.

Hilfreiche Auswahlkriterien zu ausschüttenden und thesaurierenden Fonds

Hier gibt es einen Überblick zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl der richtigen Anlagevariante: 

  • Steuerliche Aspekte: Generell wird empfohlen, Informationen durch eine Steuerberatung einzuholen. Fachleute können Anleger:innen versiert zu den steuerlichen Vor- und Nachteilen beraten und auch – egal um welche Anlagevariante es geht – zur Steuerbescheinigung als Nachweis für die Einkommensteuererklärung.
  • Transaktionskosten: Diese Frage stellt sich nur, soweit Anlegende bereit sind, bei möglichen Re-Investitionen bei den Erträgen ausschüttender Fonds erneut Geld in die Hand zu nehmen.
  • Verfügbarkeit der Fonds: Anlegende sollten hierzu bedenken, ob sie auf ihre Erträge zurückgreifen oder eher langfristig investieren und vom Zinseszinseffekt profitieren möchten.

Ausschüttende oder thesaurierende Fonds?

Für verschiedene Anleger-Typen bieten sich unterschiedliche Varianten an. Für Anlegende, die ein 13. oder 14. Monatsgehalt und etwas mehr Selbstbestimmung über ihre Liquidität möchten, eignen sich ausschüttende Fonds.

Befinden sie sich hingegen in einer Ansparphase, weil sie z.B. langfristig per Sparplan für Kinder investieren oder monatlich sparen, kann eine thesaurierende Anlage sinnvoll sein, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.