Fondssparen für Kinder
Cleverer Anlage-Trend auch für 2022?
05.04.2022 • 7 Minuten Lesezeit
Inhalt
- Sparprodukte für Kinder sollten besonders zuverlässig sein, aber auch Gewinn bringen.
- Fonds bewähren sich als rentable Anlage und bieten auch für die Kleinen eine gute Alternative zum Sparschwein.
- Eltern können den Fondssparplan bequem von zuhause eröffnen. Die monatlichen Einzahlungen können erhöht, verringert oder auch Mal ausgesetzt werden.
- Verwandte wie die Großeltern können Geldgeschenke zu Anlässen ebenfalls in den Fonds anlegen.
- Achten Sie bei der Auswahl des richtigen Anbieters auf Faktoren wie Historie, Mindestsparrate und ob Sie sich mit dem Investment identifizieren können.
- Aktienfonds z.B. stellen höhere Renditen in Aussicht, Sie riskieren die Vorsorge für Ihre Kinder aber auch stärker. Doch es gibt auch risikoarme Optionen wie Offene Immobilienfonds.
- Kinder profitieren von Steuervergünstigungen und Freibeträgen, wenn der Fonds auf ihren Namen läuft.
Schluss mit Sparbuch und Sparstrumpf: Fondssparen für Kinder lautet die Alternative zu Nullzins-Sparkonten und wenig lukrativen Tagesgeldanlagen. Wer heute der Inflation etwas entgegensetzen möchte, muss sich für rentablere Finanzprodukte entscheiden. Sparen für Kinder hat für die Deutschen zwar nach wie vor einen besonders hohen Stellenwert, doch was nützt das Ganze, wenn es sich am Ende nicht mehr für die Kleinen auszahlt?
Daher setzen viele Eltern eher auf zeitgemäße Fondssparpläne für Ihren Nachwuchs und kombinieren die Sparmentalität mit mehr Chancen auf Rendite. Entgegen der weit verbreiteten Meinung gilt dabei nicht automatisch das Wer-wagt-gewinnt-Prinzip. Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten als die Investition in spekulative Aktien. Fonds bzw. Fondssparpläne bieten für Sie und Ihre Familie für den langfristigen Vermögensaufbau eine gute Alternative zum Sparbuch bei einer breiteren Risikostreuung.
Ich erkläre Ihnen hier genauer, wie Fondssparpläne für Kinder funktionieren, wie es aktuell und auch in den kommenden Jahren um Geldanlagen in Fonds steht und welche Vorteile sich für Sie daraus ergeben.
Vorsorge für die Familie
Wieso eignen sich Fondssparpläne für Kinder?
Gerade für junge Familien bietet ein Sparplan für Kinder viele Vorteile, da zur Investition nicht fünfstellige Summen aufgebracht werden müssen. Es kann bereits ab 10 Euro monatlich angespart werden – ganz nach den individuellen finanziellen Möglichkeiten.
Fonds setzten sich zusammen aus mehreren Immobilien, Aktien oder Wertpapieren. Privatanleger:innen wie Sie können in eine Vielzahl von Werten investieren, ohne sich um jeden einzelnen kümmern zu müssen. Das ist ein vernünftiger Weg, um sich mit wenig Zeitaufwand an Kapitalerträgen zu beteiligen. Die breite Streuung in Kombination mit einem langfristigen Anlagezeitraum minimiert das Risiko, da Schwankungen an Markt und Börse leichter ausgeglichen werden können.
Weitere wichtige Vorteile rund ums Fondssparen im Überblick:
- Kein fester Einstiegszeitpunkt
- Auch für Laien geeignet
- Keine feste Laufzeit
- Individuelle Spareinlagen
- Mehr Transparenz im Vergleich zu z. B. Versicherungsprodukten zur Altersvorsorge
Wie funktioniert ein Fondssparplan für Kinder?
Heutzutage kann der Depotantrag ganz einfach und bequem von Zuhause aus gestellt werden – online und direkt. Die Legitimation für das Fondsdepot können Sie entweder online mit z.B. Postident-Video oder in einer Postfiliale mit dem Postident-Verfahren erledigen. Ihre späteren Fondsanteile werden über das Depot verwahrt und sind jederzeit einsehbar.
Im Anschluss an die Depoteröffnung kann der Sparplan für den Fonds, für den Sie sich entschieden haben, eingerichtet werden. Sie legen wie gesagt selbst fest, wie viel Sie jeden Monat einzahlen möchten. Die Sparrate bei Fonds können Sie jederzeit anpassen, erhöhen oder aussetzen.
Omas und Opas, Onkel und Tanten können immer etwas Geld zum Vermögensaufbau beisteuern. So können Sparpläne um höhere Summen im Rahmen einmaliger Anlagen ergänzt werden.
Was ist beim Fondssparplan für Kinder zu beachten?
- Aktienfonds
- ETFs (Exchange Trade Funds)
- Dachfonds
- Rentenfonds
- Mischfonds
- Offene Immobilienfonds
Wenn Sie Anlageanfänger sind, sollten Sie zunächst die Finger von einem Aktiendepot für Kinder lassen. Für Beginner empfehle ich außerdem ein Modell mit aktivem Management.
Entscheidend ist jedoch, was für eine Rendite sich am Ende für Sie ergibt. Mögliche Verluste kosten Sie in jedem Fall mehr. Sie sparen bei einem aktiven Management an Zeit und Lehrgeld, auch wenn das zumindest bei spekulativen Anlagen keine Erfolgsgarantie darstellt. Wenn die Aktienmärkte nach unten rauschen und Ihr Aktienfonds Verluste macht, muss der Fondsmanager trotzdem bezahlt werden.
Daher gilt es eben auf ein Finanzprodukt mit weniger Risiken in Kombination mit einem aktiven Management zu setzen. Eines, das sich bereits bewiesen hat und jedes Jahr eine positive Rendite abliefern konnte.
Wie unterscheiden sich die Anlage-Möglichkeiten? Vor- und Nachteile im direkten Vergleich
Anlage- Möglichkeiten |
Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Aktienfonds | Höchste Rendite-Chancen, aktiv gemanagt, Werte-Streuung statt Einzelwerte |
Hohes Risiko |
ETFs | Hohe Rendite-Chancen, Werte-Streuung statt Einzelwerte, verschiedene Risikoklassen möglich |
Höheres Risiko, passives Management bedingt Finanz-Know How |
Dachfonds | Gute Rendite-Chancen, hoher Verwaltungsaufwand, besonders breite Risikostreuung |
Erhöhtes Risiko |
Rentenfonds | Verschiedene Risikoklassen möglich, sowohl aktive Rentenfonds als auch passive Renten-ETFs möglich |
Mittleres Risiko |
Mischfonds | verschiedene Risikoklassen möglich, aktiv gemanagt |
Rendite oft niedriger als der Marktdurchschnitt |
Offene Immobilienfonds | Solide Rendite-Chancen, aktiv gemanagt, breite Risikostreuung durch Diversifikation, überschaubares Risiko |
Bei Rückgaben von Anteilen gilt eine 24- monatige Mindesthaltedauer und zwölfmonatige Kündigungsfrist. |
Was ist beim Fondssparplan für Kinder zu beachten?
Wieviel Geld sollte monatlich in einen Fondssparplan investiert werden?
Zudem ist es ausschlaggebend zu wissen, was die gewünschten Sparziele sind und wie lange der Sparhorizont ist. So lässt es sich ungefähr ausrechnen, über welchen Zeitraum man in welcher Höhe investieren sollte.
Welcher Anlagezeitraum macht beim Fondssparen für Kinder Sinn?
Wie findet man den richtigen Anbieter bzw. Fondsgeber?
Vergleichen Sie weiter Anbieter und Depotbanken, z. B. was einen möglichen Ausgabeaufschlag oder die Depotkosten angeht.
Auf welchen Namen sollte der Fondssparplan laufen?
Die Anlage auf den Namen des Kindes zu übertragen bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Sie haben steuerlich gesehen Vorteile, da Geldanlagen auf den Namen des Kindes einem gewissen Steuerfreibetrag unterliegen. Es bedeutet aber auch, dass das Vermögen per Gesetz ihm oder ihr ab dem 18. Lebensjahr frei zur Verfügung steht. Ab dann haben Sie als Eltern keinerlei Mitspracherecht mehr, wofür das Angesparte ausgegeben wird.
Ab einer bestimmten Höhe des Vermögens kann es zudem sein, dass Ihr Kind nicht mehr kostenlos bei Ihnen mit krankenversichert werden kann. Es lohnt sich also, Punkte wie diese noch mal mit dem Steuerberater und der Krankenkasse zu besprechen.
Können auch Großeltern oder Paten einen Fondssparplan eröffnen?
So finden Sie den richtigen Fondssparplan für Ihr Kind – Schritt für Schritt
Den richtigen Fondssparplan finden Sie im Grunde genommen wie die richtige Geldanlage. Hier gibt es kein Einheitsrezept zu Fonds für Kinder, das für alle Eltern gilt. Die richtige Wahl hängt im Wesentlichen von den folgenden Punkten ab:
- Was ist Ihr Anlageziel?
- Wie lange möchten oder können Sie anlegen?
- Wie versiert sind Sie?
- Wie viel Sicherheit wünschen Sie sich für den Vermögensaufbau für Ihr Kind?
- Wie steht es um Ihre finanzielle Situation?
Dabei kann z.B. das folgende Modell zum Vermögensaufbau helfen. Wo stehen Sie gerade finanziell gesehen?
Finanzsituation | Mögliche Anlageform | |
---|---|---|
1. Laufender Zahlungsverkehr | Das Monatseinkommen deckt die Kosten |
Girokonto |
2 Reserve für Notfälle | Zusätzlich 2 - 3 Monatseinkommen als Reserve, z. B. für unplanmäßige Reparaturen |
Tagesgeldkonto |
3. Mitte-l bis langfristig | Alles, was die Punkte bzw. Schritte 1 und 2 überschreitet (Sparen und anlegen bereits ab einem zweistelligen Betrag möglich) |
Rentenfonds, Offene Immobilienfonds |
4. Langfristig & spekulativ | Alles, nach Punkt 1 - 3 / Summen, deren Verlust im Worst Case verkraftet werden können |
Aktienfonds, ETFs, Aktien, Geschlossener Immobilienfonds |
Lassen Sie mich Ihnen noch einmal sagen, dass Fondssparpläne jederzeit um weitere Einmalanlagen ergänzt und regelmäßige Einzahlungen erhöht werden können. Die Entscheidung, die Sie jetzt treffen, ist nicht für immer in Stein gemeißelt.
Freibetrag: auch kleine Anleger:innen müssen Steuern zahlen!
Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn das Einkommen des Kindes nicht über dem derzeitigen jährlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro liegt. Auch der Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro sowie der Sonderausgaben-Pauschbetrag in Höhe von 36 Euro sind steuerfrei. Für Kinder sparen kann sich somit auch steuerlich für Eltern auszahlen.
Aber Vorsicht: Eltern verwalten zwar die Geldsummen, steuerlich gesehen ist jedoch das Kind der Besitzer. Benutzen Eltern das Geld für einen anderen Zweck, müssen die entsprechenden Steuern aus der Vergangenheit nachgezahlt werden!
Außerdem kann das Sparen auf den Namen des Kindes auch Auswirkungen auf einen späteren Bafög-Antrag haben. Beträgt das Vermögen des Kindes während der Studienzeit über 7.500 Euro, ist der Bezug von Bafög nicht möglich. Liegen die jährlichen Einnahmen des Kindes über 5.100 Euro, entstehen darüber hinaus zusätzliche Änderung bezüglich der Versicherung über die gesetzliche Krankenkasse.
In diesem Fall ist das Kind nicht mehr bei der Familie mitversichert, sondern muss sich selbst versichern. Über diese Grenzen sollten sich Eltern beim Sparen für Kinder bereits von Beginn an bewusst sein und ggf. noch einmal mit dem Steuerberater oder der Krankenkasse Rücksprache halten.
Vorsorge für die Familie
Schluss mit Sparbuch und Sparstrumpf: Fondssparen für Kinder lautet die Alternative zu Nullzins-Sparkonten und wenig lukrativen Tagesgeldanlagen. Wer heute der Inflation etwas entgegensetzen möchte, muss sich für rentablere Finanzprodukte entscheiden. Sparen für Kinder hat für die Deutschen zwar nach wie vor einen besonders hohen Stellenwert, doch was nützt das Ganze, wenn es sich am Ende nicht mehr für die Kleinen auszahlt?
Daher setzen viele Eltern eher auf zeitgemäße Fondssparpläne für Ihren Nachwuchs und kombinieren die Sparmentalität mit mehr Chancen auf Rendite. Entgegen der weit verbreiteten Meinung gilt dabei nicht automatisch das Wer-wagt-gewinnt-Prinzip. Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten als die Investition in spekulative Aktien. Fonds bzw. Fondssparpläne bieten für Sie und Ihre Familie für den langfristigen Vermögensaufbau eine gute Alternative zum Sparbuch bei einer breiteren Risikostreuung.
Ich erkläre Ihnen hier genauer, wie Fondssparpläne für Kinder funktionieren, wie es aktuell und auch in den kommenden Jahren um Geldanlagen in Fonds steht und welche Vorteile sich für Sie daraus ergeben.
Fazit
Fonds für Kinder: Umdenken überfällig
Auch mit Blick auf die Inflation, die in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter ansteigen wird, macht es Sinn spätestens jetzt umzudenken und sich gerade beim Vermögensaufbau für die Kinder die Rendite nicht entgehen zu lassen. Mit einem Fondssparplan können Sie ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen anlegen, um das Beste für Ihren Nachwuchs herauszuholen.
Über den Autor
Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!