Investmentfonds: Alles Wissenswerte einfach erklärt

21.03.2024 5 Minuten Lesezeit

Ein junger dunkelhaariger Mann in schwarzer modebewusster Brille in einem hellblauen Hemd und schwarzen Hosen, sitzt draußen auf der Treppe vor einem Gebäude, guckt auf sein Tablet und lächelt; im Hintergrund ist ein Sonnenuntergang zu sehen.

Mit nur einer Geldanlage in mehrere Vermögenswerte investieren. Das und weitere Vorteile bieten Investmentfonds. Alles Wichtige, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was sind Investmentfonds?

Ein Investmentfonds (von lat. Fundus = Vorrat) bezeichnet ein Finanzinstrument, das das Kapital mehrerer Anleger*innen in sammelt und zum Zweck der Geldvermehrung bzw. Wertsteigerung anlegt. Dieses gesammelte Fondsvermögen wird meist durch einen Fondsmanager verwaltet und in ein oder mehrere Vermögenswerte investiert.

Dabei kann es sich um Organisationen zur gemeinsamen Anlage in Wertpapiere (OGAWs) handeln, wie z.B. Aktien oder Anleihen. Zum anderen fallen darunter auch Alternative Investmentfonds (AIFs) wie Private Equity oder Immobilienfonds. Investmentfonds werden von Investmentgesellschaften, z.B. Banken oder Fondsgesellschaften, aufgelegt und in Anteilen an Anleger*innen verkauft.

Je größer die Zahl der Vermögenswerte eines Investmentfonds ist, desto besser können die damit einhergehenden Anlagerisiken verteilt werden. Diese Methode zur Risikostreuung nennt man Diversifikation. Ein gut diversifizierter Fonds ist so in der Lage, schwächere Entwicklungen einzelner Anlagen aufzufangen und auszugleichen.

Zum Schutz der Anleger*innen und ihrem Anlagekapital unterliegen Investmentfonds einer Reihe von gesetzlichen Regularien und strengen Kontrollmechanismen.

Wie viel Vermögen verwaltet der deutsche Fondsmarkt?

Das Kapital, das im deutschen Fondsmarkt angelegt wird, hat in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen. Im Jahr 2011 wurden im gesamten Markt rund 1.800 Milliarden Euro verwaltet. Bis 2022 stieg dieser Wert um mehr als das doppelte und betrug über 3.804 Milliarden Euro.

Verwaltetes Vermögen für den deutschen Fondsmarkt in Mrd. Euro (2022)
Grafik: Verwaltetes Vermögen für den deutschen Fondsmarkt in Milliarden Euro (Stichtag jeweils 31.12.)

Quelle: https://www.bvi.de/service/statistik-und-research/investmentstatistik/

Investmentfonds im Vergleich: Welche Unterschiede gibt es?

Investmentfonds können anhand verschiedener Dimensionen voneinander unterschieden werden, z.B. in Hinblick auf ihre Anlagestrategie: So können Fonds beispielsweise eine Investmentstrategie zum Werterhalt oder zur Wertsteigerung verfolgen. 

Je nach Fonds spielen unterschiedliche Grade von Risiko- und Renditeerwartungen eine Rolle in der Auswahl geeigneter Vermögenswerte. Von hochkomplex und risikoreich bis hin zu leicht verständlich und risikoarm decken Investmentfonds also eine große Bandbreite an verschiedenen Fondsarten ab. 

Anleger*innen wählen ihr passendes Produkt allerdings nicht immer nur auf Basis von Risiko und Rendite aus: Oft sind auch Faktoren wie persönliche Präferenzen oder Expertisen ausschlaggebend in der Auswahl eines Investmentfonds. 

Investmentfonds lassen sich nicht immer trennscharf voneinander unterscheiden: So kann zum Beispiel ein Aktienfonds gleichzeitig auch ein nachhaltiger Windkraftfonds sein, wenn die Vermögenswerte aus Aktienanteilen nachhaltiger Windkraftunternehmen bestehen. 

Trotz solcher Überschneidungen lassen sich folgende Unterschiede zwischen Investmentfonds definieren:

Offene vs. Geschlossene Investmentfonds

Offene Investmentfonds punkten vor allem mit ihrer Verfügbarkeit: Anteile Offener Fonds können jederzeit erworben und zum entsprechenden Rücknahmepreis wieder verkauft werden. Offene Fonds sind vor allem auch für Privatanleger*innen gut zugänglich, denn sie zeichnen sich durch vergleichsweise niedrige Mindestbeteiligungen aus.

Das Fondsvermögen wird in der Regel in mehrere Vermögenswerte gleichzeitig investiert. Häufig werden diese Fonds auch an der Börse gehandelt. Offene Investmentfonds machen einen Großteil der verfügbaren Fonds aus: Im Jahr 2022 betrug das Offene Fondsvermögen insgesamt 1.903 Milliarden Euro. Bei Geschlossenen Fonds hingegen belief es sich auf 44 Milliarden Euro.

Geschlossene Fonds investieren das vorhandene Fondsvermögen meist nur in ein oder wenige Großinvestments, wie beispielsweise Gewerbeimmobilien. Hier wirkt häufig nur eine kleine Gruppe von Investoren mit, die mit dem Kauf von Anteilen in eine unternehmerische Beteiligung eintreten.

Die Anteile bei Geschlossenen Fonds sind in der Zahl stark begrenzt und werden nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgegeben. Solche Fonds schreiben zudem hohe Mindesteinlagen vor, in der Regel starten sie bei circa 5000 Euro und reichen bis in den sechsstelligen Bereich.

Der Verkauf von Anteilen ist deutlich schwieriger als bei Offenen Fonds, denn hier müssen sogenannte Ersatzinvestoren gefunden werden, die die Fondsanteile übernehmen. Geschlossene Fonds haben deutlich längere Laufzeiten, die durchschnittlich zehn bis 30 Jahre betragen.

Geschlossene Investmentfonds erfordern also im Vergleich zu Offenen Fonds eine höhere Risikobereitschaft, eine größere Kapitalsumme und eine langfristige Bindung des eingesetzten Kapitals. Anleger*innen müssen daher in der Lage sein, über einen langen Zeitraum hinweg auf das investierte Geld verzichten zu können.

Aktive vs. Passive Investmentfonds

Aktive Investmentfonds setzen die aktive Verwaltung durch einen Fondsmanager voraus. Durch regelmäßige Marktanalysen des Managers können aktuelle Entwicklungen, Trends und mögliche Gewinnchancen in der Verwaltung des Fonds berücksichtigt werden. Da das Management des Fonds als Dienstleistung zählt, fallen die Kosten aktiver Investmentfonds höher aus als bei passiven Fonds.

Fondsmanager können allerdings trotz gut fundierter Berechnungen keine Garantien für künftige Gewinnaussichten aussprechen. Aktives Fondsmanagement beläuft sich also überwiegend auf Prognosen aufgrund von Analysen der Assets, die in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt haben.

Passive Investmentfonds werden nicht gemanagt, sondern stellen die Entwicklung verschiedener Indexe dar, zum Beispiel eines Börsenindex. Ein DAX-Fonds beispielsweise spiegelt die Börsenentwicklung des DAX und damit auch der 40 Unternehmen wider, mit denen der DAX aktuell gehandelt wird. Diese Fonds basieren auf bestimmten Algorithmen, die die Entwicklung des entsprechenden Index nachbilden.

Passive Fonds sind häufig um einiges günstiger als aktive Fonds, da durch die fehlende aktive Betreuung die Verwaltungsgebühren meist unter 0,5 % liegen. Zu den beliebtesten passiven Fonds zählen ETFs, also börsengehandelte Indexfonds.

Thesaurierende vs. Ausschüttende Investmentfonds

Ausschüttende Investmentfonds basieren auf der regelmäßigen Auszahlung der Gewinne an die Anleger*innen. Diese Erträge bestehen je nach Fonds aus Dividenden, Zinsen oder Ertragsausschüttungen. Nach Versteuerung der Gewinne können die Anleger*innen also frei darüber verfügen. 

Ausschüttende Fonds lohnen sich vor allem, wenn mit der Auszahlung konkrete Anschaffungen finanziert werden sollen oder der Ausschüttungsbetrag in andere Anlagen reinvestiert wird.  

Bei thesaurierenden Fonds hingegen findet eine automatische Reinvestition aller Erträge statt. Dadurch gewinnt der Fonds einerseits an Wert und Anleger*innen profitieren andererseits vom Zinseszinseffekt. Deshalb eignen sich thesaurierende Fonds vor allem bei Investitionen, die auf eine dauerhafte Wertsteigerung und einen langfristigen Vermögensaufbau ausgelegt sind.  

Thesaurierende vs. ausschüttende Fonds: Ein Praxisbeispiel

  • Der Wert eines Fonds steigt über 10 Jahre jedes Jahr um 7 %. Diese Wertsteigerung besteht aus 4 % Kurssteigerung und 3 % Dividenden.
  • Ein Anleger hat 10.000 € in Fondsanteile investiert.
  • Bei einem ausschüttenden Fonds erhält der Anleger 3.602 € Dividenden und 4.802 € Erträge aus Kurssteigerungen, also 8.404 € insgesamt.
  • Bei einem thesaurierenden Fonds erzielt der Anleger durch den Zinseszinseffekt einen Gewinn von 9.672 €.
In zwei Blöcken werde ausschüttende und Thesaurierende Fonds, die den Ertrag sofort wieder anlegen, einander gegenübergestellt, um die Auswirkung auf die Rendite zu zeigen

Welche Arten von Investmentfonds gibt es?

  • Aktienfonds: Diese Fonds setzen ihr Portfolio aus unterschiedlichen Aktien und Anteilen zusammen. Dabei können Fonds verschiedene Schwerpunkte setzen und sich beispielsweise auf konkrete Unternehmen, Branchen oder Regionen spezialisieren. Darüber hinaus stehen neben dem nationalen auch der europäische oder der gesamte internationale Aktienmarkt zur Verfügung. Aktienfonds sind häufig trotz ihrer Diversifikation markttypischen Schwankungen ausgesetzt, weshalb sie tendenziell als risikoreicher gelten und bei Anleger*innen ein gewisses Maß an Risikotoleranz voraussetzen.
  • Alternative Investmentfonds (AIFs): Diese Kategorie beinhaltet verschiedenste Anlageformen, die nicht den Kriterien klassischer Fonds entsprechen. Dazu zählen zum Beispiel Sachwertefonds, Private Equity oder Geschlossene Immobilienfonds. Da AIFs keine einheitliche Kategorie darstellen, fallen Risiken und Renditen hier sehr unterschiedlich aus.
  • Dachfonds: Diese Art von Investmentfonds legt das gesammelte Fondsvermögen in weitere Fonds an, die sogenannten Zielfonds. Solche Zielfonds können unterschiedlichen Typs sein, zum Beispiel Aktien- oder Immobilienfonds. Das Besondere an Dachfonds ist die größere Diversifikation im Vergleich zu Einzelfonds, gleichzeitig fallen hier jedoch auch entsprechend höhere Verwaltungskosten an. Darüber hinaus sind Dachfonds vergleichsweise komplex, sodass ein Durchblick in der Zusammensetzung des Fonds einiges an Erfahrung erfordert.
  • ETFs: Hierbei handelt es sich meist um repräsentative Börsenindexe. Sie sind vergleichsweise günstig, da sie nicht aktiv gemanagt werden und die Kosten und Gebühren entsprechend niedriger ausfallen. Da sich diese Fonds entsprechend der Börse entwickeln, sind sie auch von börsenspezifischen Schwankungen und Risiken abhängig.
  • Hedgefonds: Diese Art von Fonds gilt als besonders risikoreiches Produkt. Es werden komplexe Wetten auf konkrete Wertpapiere und ihre Kursentwicklungen abgeschlossen. Solche Fonds unterliegen keinen speziellen Richtlinien und eignen sich vor allem für engagierte und sehr gut informierte Anleger*innen.
  • Immobilienfonds: Immobilienfonds sind Sachwertefonds, mit denen sich Anleger*innen an verschiedenen Immobilien als Kapitalanlage beteiligen können. Man unterscheidet zwischen Offenen und Geschlossenen Immobilienfonds:
  • Offene Immobilienfonds gelten als solide und risikoarme Geldanlage. Als Sachwerte ermöglichen Immobilien außerdem eine gewisse Wertstabilität, anders als börsengehandelte Vermögenswerte.
  • Geschlossene Immobilienfonds bergen meist ein größeres Risiko, da häufig nur in eine einzige Immobilie investiert wird. Geschlossene Immobilienfonds sind besonders geeignet für Anleger*innen mit Fachwissen im Bereich Immobilien und Finanzierungsgesellschaften.
  • Mischfonds: Diese Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie Investments in verschiedene Assetklassen kombinieren, zum Beispiel Aktien und Immobilien. Wie die Risiken und Renditechancen ausfallen, ist je nach Mischung der Anlageobjekte unterschiedlich. Grundsätzlich gelten Mischfonds jedoch eher als risikoarm. Da sie viele verschiedene Investitionsobjekte umfassen, sind die Verwaltungskosten in der Regel höher als bei Einzelfonds. Zusätzlich sorgt die Vielfalt im Portfolio für eine geringere Übersichtlichkeit.
  • Rentenfonds: Bei Rentenfonds wird das Fondsvermögen in verzinsliche Wertpapiere (Rentenpapiere) investiert, die unterschiedliche Laufzeiten und Zinssätze aufweisen. Diese Wertpapiere werden von Staaten oder Unternehmen in Form von Anleihen ausgegeben. Diese Anleihen werden verzinst, die Zinsen werden regelmäßig ausgezahlt. Es können verschiedene Schwerpunkte gelegt werden, beispielsweise auf europäische Staatsanleihen. Je nach Rentenfonds unterscheiden sich die damit einhergehenden Risikostufen.
  • Rohstofffonds: Anlageobjekte sind hier Rohstoffe wie Öl und Gas oder Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin. Das Fondsvermögen kann direkt in Rohstoffe oder in Aktien von Unternehmen der Rohstoffindustrie investiert werden. Mit Spekulationen auf direkte Wertveränderungen von Rohstoffen sind Anleger*innen von Preisschwankungen, Wechselkurseffekten oder auch politischen Einflüssen abhängig. Investitionen in einen Rohstofffonds sind weniger riskant und ähneln einer Anlage in einen Aktienfonds.
  • Themenfonds: Bei Themenfonds handelt es sich meist um Aktienfonds, die ihre Anlageobjekte nach bestimmten thematischen Kriterien auswählen, zum Beispiel Rohstofffonds oder (aus dem nachhaltigen Sektor) Wald- oder Meeresfonds. Dabei geht es beispielsweise um die Förderung bestimmter Technologien oder Dienstleistungen, die auf dem jeweiligen thematischen Gebiet für Fortschritt und Rentabilität sorgen.

Was sind mündelsichere Fonds?

Als Mündel gelten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, deren Vermögen (sogenanntes Mündelgeld) durch den jeweiligen Vormund verwaltet wird. Unter mündelsicheren Fonds versteht man deshalb besonders risikoarme Fonds, um das Vermögen des Kindes nicht zu gefährden.

Da Investmentfonds im Bürgerlichen Gesetzbuch nicht explizit gelistet sind, müssen solche Geldanlagen erst von einem Gericht als mündelsicher eingestuft werden. Dafür werden die konkreten Vorteile, die zu erwerbenden Vermögenswerte und die Risiken des Fonds eingeschätzt und bewertet.

Als mündelsichere Anlagen wurden von Gerichten immer wieder Offene Immobilienfonds oder Anleihefonds bewertet.

Einmalanlage vs. Sparplan: Wie investiert man in Investmentfonds?

Wer Geld investieren möchte, kann sich zwischen Einmalanlage und Sparplan entscheiden. Mit einer Einmalanlage wird auf einen Schlag ein fester Betrag in einen Investmentfonds angelegt. Dabei kann es belassen werden, Anleger*innen können aber auch jederzeit weitere Investitionen tätigen. Eine Einmalanlage eignet sich besonders dann, wenn man einen hohen Investitionsbetrag zur Verfügung hat.

Möchte ein Anleger beispielsweise 10.000 Euro anlegen, machen anfallende Kosten wie Ausgabeaufschläge, Depotgebühren und Verwaltungskosten einen vergleichsweise geringen Unterschied für die Anlagesumme. Stehen Anleger*innen nur geringere Beträge für eine Einmalanlage zur Verfügung, werden sie von solchen Kosten stärker betroffen. So lassen sich nur langsam oder im Zweifel gar keine Gewinne verbuchen. Trotzdem bieten Einmalanlagen bei gleicher Anlagesumme in der Regel höhere Erträge als bei Abschluss eines Sparplans. 

Ein Fondssparplan investiert in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel monatlich oder quartalsweise, kleinere Beträge in den ausgewählten Fonds. Die Höhe der einzuzahlenden Beträge ist dabei meist flexibel und lässt sich damit der individuellen finanziellen Situation anpassen. Häufig sind Monatsbeiträge ab circa 10 Euro möglich. 

Ein großer Vorteil des Fondssparplans besteht im Cost-Average-Effekt: Durch die regelmäßige Einzahlung können Schwankungen im Kurs ausgeglichen werden. Bei steigenden Kursen werden vom ausgewählten Betrag weniger Fondsanteile erworben, bei fallenden Kursen kann derselbe Sparbetrag entsprechend mehr Fondsanteile kaufen. Damit ergibt sich über einen längeren Zeitraum hinweg ein durchschnittlich günstigerer Anteilspreis als im Falle von Einmalanlagen. 

Einmalanlage und Sparplan schließen sich jedoch nicht aus. Es kann auch eine Einmalanlage getätigt werden, an die sich monatliche Einzahlungen anschließen. So können beide Optionen mit einer Geldanlage ausgeschöpft werden.

Kosten von Investmentfonds

Je nach Art des Investmentfonds können Kosten in unterschiedlicher Höhe anfallen. Dabei spielt der Vermögenswert selbst eine kleinere Rolle, sondern es kommt eher auf die Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Fonds an.

Zur Bewertung der Kosten kann die jährliche Gesamtkostenquote (auch Total Expense Ratio, kurz: TER genannt) hinzugezogen werden, die als Vergleichsgrundlage dient: Während die TER eines passiven Fonds unter 0,5% liegt, kann die TER eines aktiv verwalteten Fonds zwischen 0,5% und 2,5% erreichen.

Zusätzlich muss der Ausgabeaufschlag (Agio) berücksichtigt werden, der als einmalige Gebühr beim Kauf der Fondsanteile fällig wird. Je nach Fonds beträgt dieser Aufschlag zwischen 0% und 5%, der maximale Ausgabeaufschlag wird von jedem Fonds selbst festgelegt. Mit dem Ausgabeaufschlag deckt der Vertriebskanal die anfallenden Vertriebskosten.

Auch Transaktionskosten müssen beim Erwerb und Verkauf von Wertpapieren berücksichtigt werden, da sie ebenfalls die vorhandene Anlagesumme belasten.

Wie sicher sind Investmentfonds?

Bei der Sicherheit von Investmentfonds kommt es darauf an, um welchen Typ es sich handelt. Als besonders risikoarm gelten Rentenfonds oder Offene Immobilienfonds, die geringere, dafür jedoch solide Rendite erwirtschaften. Aktienfonds beispielsweise sind riskanter, bedeuten aber auch erhöhte Renditechancen. 

Grundsätzlich sind Investmentfonds, wie alle anderen Finanzinstrumente auch, von Verlustrisiken geprägt. Doch ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls im Normalfall deutlich geringer. Denn wenn es sich um einen diversifizierten Fonds handelt, ist ein gleichzeitiger Einbruch aller enthaltenen Vermögenswerte sehr unwahrscheinlich. 

Außerdem profitieren Anleger*innen von strengen Regularien und gesetzlich festgelegten Kontrollrichtlinien, an denen sich Fondsanbieter orientieren müssen. 

Trotzdem kann die Sicherheit eines Fonds variieren. Das magische Dreieck der Geldanlage veranschaulicht, wie die Faktoren Rendite, Verfügbarkeit und Sicherheit zusammenspielen und aufeinander einwirken. Diese drei Aspekte stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander, es können also in keinem Finanzprodukt alle drei Eigenschaften gleichermaßen vertreten sein. In der Regel repräsentieren Finanzprodukte einen der drei Aspekte oder positionieren sich zwischen zweien, die dann allerdings beide nur noch in abgeschwächter Form auftreten. 

Wer also ein Finanzprodukt aufgrund größtmöglicher Sicherheit auswählt, muss auf hohe Rendite und Verfügbarkeit eher verzichten. 

Eine Anlage in Fonds gilt prinzipiell als sicherer, je mehr sie diversifizieren und nicht nur auf einen einzigen Vermögenswert setzen. Durch die Streuung der Risiken einzelner Vermögenswerte gewinnt ein Fonds an Sicherheit.

Die Diversifikation von Risiken kann aber auch anders erreicht werden. Denn jede*r Anleger*in kann nach persönlichen Präferenzen und Interessen das eigene Portfolio aufbauen und diversifizieren. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass das Portfolio der eigenen Verwaltung unterliegt. Damit geht ein entsprechender Zeit- und Energieaufwand einher, der auch ein gewisses Fachwissen voraussetzt.

Was sind die Risiken bei Investmentfonds?

Alle Arten von Geldanlagen unterliegen der Gefahr von Marktschwankungen. Auch bei einem Investment in einem aktiv verwalteten Fonds machen sich Anleger*innen von den Investitionsentscheidungen des zuständigen Fondsmanagers abhängig.

Ein weiterer Risikofaktor besteht in unvorhergesehenen Kosten oder Aufschlägen, zum Beispiel bei vorzeitigem Verkauf oder dem Erwerb neuer Anteile. Wer sich nicht im Vorfeld ausführlich über alle anfallenden Kosten informiert, muss gegebenenfalls ungeplante Gebühren zahlen, die sich negativ auf die gewünschte Rendite auswirken.

Auch unternehmensspezifische oder gesamtwirtschaftliche Risiken können sich bei einer Geldanlage in Investmentfonds bemerkbar machen. Interne Einflüsse wie eine verschlechterte Ertragssituation oder externe Faktoren wie Konjunkturschwankungen können ebenfalls für Kursschwankungen sorgen.

Im Falle der Liquidation eines Offenen Immobilienfonds können auch erhebliche Verluste für Anleger*innen entstehen. Auch die Rücknahme von Fondsanteilen kann ausgesetzt werden, sodass damit die persönliche Liquidität der betroffenen Anleger*innen gefährdet wird.

Wie gestalten sich die Renditechancen von Investmentfonds?

Nicht nur die Kosten, auch die Renditechancen von Investmentfonds sind vom Typ des jeweiligen Fonds abhängig. Als Faustregel gilt darüber hinaus: Je diversifizierter ein Fonds, desto geringer die Rendite. Die breite Streuung eines Fonds sorgt also einerseits für deutlich weniger Risiken, andererseits aber auch für vergleichsweise niedrige Renditechancen.

Zwischen risikoreichen und risikoärmeren Typen von Investmentfonds lassen sich deutliche Unterschiede in der Renditeerwartung feststellen. Der deutsche Fondsverband BVI verbuchte für Aktienfonds über die letzten 10 Jahre (Stichtag: 30.09.21) eine durchschnittliche Rendite von 10,6 % mit einer hohen Schwankung von 18,3 %. Im Vergleich dazu wiesen Immobilienfonds eine durchschnittliche Rendite in Höhe von 2,7 % auf, die Volatilität belief sich hier auf nur 0,7 %.

Wertstabile Fonds wie Immobilienfonds oder Rentenfonds ermöglichen also ein sehr gleichmäßiges Wachstum der Geldanlage, bieten dafür jedoch weniger Rendite.

Fondsgruppen 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre 25 Jahre 30 Jahre 
Aktienfonds Deutschland  10,6 % 6,1 % 6,3 % 6,8 % 7,0 %
 Aktienfonds global 10,3 % 6,0 % 5,3 % 7,0 % 7,3 %
Immobilienfonds  2,7 % 2,9 % 3,1 % 3,5 % 4,1 %
Quelle: https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Statistik/Wertentwicklung_auf_einen_Blick_2109.pdf

Wo und wie kann man Investmentfonds kaufen?

Um in einen Investmentfonds zu investieren, müssen Anleger*innen ein Depot eröffnen. So ein Depot gleicht einem Konto, auf das der Anlagebetrag eingezahlt und von dort aus in Geldanlagen wie Investmentfonds investiert und verwaltet wird. Depots können bei den gängigen Hausbanken sowie einigen Onlinebanken eröffnet werden. 

Beim Fondskauf über die hauseigene Bank müssen Anleger*innen allerdings berücksichtigen, dass aufgrund der vorherigen Beratung oft höhere Kosten, z.B. in Form von höheren Ausgabeaufschlägen, fällig werden. Außerdem verkaufen viele Banken ausschließlich Finanzprodukte bestimmter Partner, sodass Anleger*innen nur ein kleiner Ausschnitt der eigentlichen Produktbandbreite angeboten wird. 

Wer das umgehen möchte, kann auch über einen Online-Broker ein Depot eröffnen und Fondsanteile kaufen – allerdings ohne eine persönliche Beratung oder Ansprechpartner. Deshalb eignet sich diese Option vor allem für erfahrenere Anleger*innen.