Wie aus zwei eins wird 50 Jahre Berliner Städtebau
21.12.2022 • 6 Minuten Lesezeit
Geschichte einer Metamorphose: 50 Jahre Berliner Stadtebau
Von Pragmatismus geprägt: die 70er-Jahre Ost-Berlins
Die DDR startet Anfang der 1970er-Jahre ein ehrgeiziges Wohnungsbauprogramm. Darin spielt die maximal standardisierte Platte namens WBS 70 die Hauptrolle, bei der unter anderem die innenliegende Positionierung der komplett vorgefertigten Sanitärzelle in jeder Wohnung vorgegeben ist. Erstmals zum Einsatz kommt die „Einheitsplatte“ im Wohnungsbaukombinat Neubrandenburg, wo 1973 die ersten Mieter einziehen.
Zeitgleich wird in Berlin der Grundstein für den Palast der Republik gelegt, in den innerhalb von drei Jahren rund eine Milliarde Mark und 5.000 Tonnen Spritzasbest fließen. Und mit den Großwohnsiedlungen Marzahn und Hellersdorf entstehen in den Folgejahren gänzlich neue Stadtteile, komplett in Plattenbauweise.
Versuche architektonischer Selbstfindung im Westen
Ein Wunder von einem Turm
Plötzlich ragt die Charité über die Mauer
Norman Foster und die Sache mit der Kuppel
1991 ist die Mauer längst gefallen, Deutschland wiedervereint und Berlin wird wieder zu Deutschlands Hauptstadt erkoren. Ein Jahr bevor hausInvest seinen Zwanzigsten feiert, steht fest: Parlament und Regierung ziehen von Bonn nach Berlin. Aus dem 1993 ausgeschrieben Wettbewerb zum Umbau des Reichstagsgebäudes geht Sir Norman Foster als Gewinner hervor.
Doch sein Entwurf eines frei stehenden transparenten Dachs stößt in politischen Kreisen auf wenig Gegenliebe. Zu teuer, zu brachial, so das Urteil. Foster muss mehrfach nachbessern. Dass seine finale Glaskonstruktion mit zwei spiralförmig aufsteigenden gegenläufigen Rampen sehr an einen zuvor für Helmut Kohl erstellten Entwurf Gottfried Böhms erinnert, ist natürlich Zufall.
Internationale Architekten prägen den neuen Regierungssitz
Jahrtausendwende: Das „Band des Bundes“ entsteht
Berlin konsolidiert sich und wächst zusammen
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus
Im Jahr 2012 – dem 40-jährigen Bestehen von hausInvest – plant man für viele zentrale Orte Berlins ein neues Gesicht. Der Schlossplatz, wo einst der Palast der Republik stand, ist so ein Beispiel. 2013 findet dort die Grundsteinlegung zur Rekonstruktion des 590 Millionen teuren Berliner Schlosses statt, das nach Fertigstellung Heimat des Humboldt-Forums wird. Auch der Bebauungsplan für den Alexanderplatz steht. Das heißt, eigentlich stand der Plan für ein Hochhausviertel am „Alex“ bereits nach der Wende, wurde jedoch aus Mangel an Investoren eingemottet. 2012 entdeckt die Senatsverwaltung ihn wieder und überarbeitet den Plan auf Basis aktueller Erfordernisse. Bis zum Baustart wird es jedoch noch rund zehn Jahre dauern.
Wäre da nicht dieses Flughafen-Debakel
Das Schloss steht und am BER wird abgehoben
Selbstverständlich muss hausInvest im 50. Jahr seines Bestehens an einem Standort wie diesem investiert sein – beispielsweise im hochmodernen Bürohaus P5, im attraktiven Wohngebiet Wannseegärten und im eingangs erwähnte Verwaltungsgebäude der ARAL AG. An dessen hellgelb verputzter, im Erdgeschoss mit Travertin-Platten verkleideten Fassade scheint Berlins wechselvolle Geschichte beinahe spurlos vorübergegangen sein. Was einmal mehr die Strategie von hausInvest untermauert: Qualität in 1-a-Lagen zahlt sich aus. Zu jeder Zeit.