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München Spezial Ein Standort wächst und gedeiht: 50 Jahre Städtebau in München

12.10.2022 4 Minuten Lesezeit

Wenn es einen architektonischen Meilenstein gibt, der im gleichen Jahr wie „hausInvest“ seine Premiere feierte, dann ist es der Olympiapark in München – der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im Jahr 1972. Nachdem Deutschland 1966 den Zuschlag als Austragungsort erhalten hatte, entstand auf dem Münchener Oberwiesenfeld ein außergewöhnliches, harmonisch in die Landschaft eingebettetes Stadion mit Sport- und Schwimmhalle, dessen komplexe Zeltdachkonstruktion damals als statische Meisterleistung galt. 

Stand das Zeltdach symbolisch für das Flüchtige und Wandelbare in unserer Welt, war der im gleichen Jahr fertiggestellte BMW-Vierzylinder ein Statement ganz anderer Art. Das ikonische Bürohaus mit seiner fast 100 Meter hohen futuristischen Hängekonstruktion soll die Innovationskraft der BMW Group untermauern und gilt, nachdem es 1999 unter Denkmalschutz gestellt wurde, als eines der Wahrzeichen Münchens.
 

Hochhäuser, nein danke!

100 Meter – die Turmhöhe der Frauenkirche – ist für alle, die in München bauen wollen, nach wie vor das Limit. So will es der Bürgerentscheid aus dem Jahr 2004. Das mit einer Mehrheit von 50,8 Prozent denkbar knappe Ergebnis brachte der Stadt den Spitznamen „Millionendorf“ ein. Knapp ein Jahrzehnt nach dem Launch von „hausInvest“ wagten sich die Architekten des HVB-Towers höher hinaus und schafften ein weiteres Wahrzeichen der Münchener Silhouette. Der 1981 eröffnete, 114 Meter hohe Turm steht seit 2006 unter Denkmalschutz, was besondere Herausforderungen für die energetische Sanierung zwischen 2013 und 2015 mit sich brachte. Mit dem damals erworbenen internationalen LEED-Standard setzte der Turm nicht nur Skyline-technisch Zeichen. 

Die generelle Hochhaus-Antipathie hingegen generiert ein Problem, mit dem München noch heute kämpft: die Wohnungsknappheit. Antworten auf den Nachfrageüberhang sollten und sollen immer wieder Stadterweiterungsprojekte wie der zwischen 1965 und 1998 errichtete Arabellapark liefern – ein Wohn- und Gewerbegebiet, in dem Hochhäuser wie das „Sternhaus“ oder das „Scheibenhaus“ dann doch wieder für salonfähig erklärt wurden. 
 
Es wird die am hausInvest Standort München die Frauenkirche abgebildet

München wird zum Überflieger

Im Jahr 1992 feierte nicht nur  „hausInvest“ seinen 20. Geburtstag, sondern auch der damals neue Flughafen „Franz Josef Stauß“ seine Einweihung. Der Umzug vom Stadtteil München-Riem ins Erdinger Moos – immerhin einer der größten Umzüge der europäischen Luftfahrgeschichte – dauerte gerade einmal 16 Stunden. 5.000 Helfer, 1.600 Lastwagen und 80 Speditionen machten das kleine Wunder möglich. Seither gilt der nach dem in Frankfurt am Main zweitgrößte Flughafen Deutschlands mit zwei Start- und Landebahnen, zwei Terminals und einem Satellitenterminal als internationales „Drehkreuz des Südens“. 

Der neue Airport war aber auch in anderer Hinsicht bedeutsam. Er versetzte die eher gemütliche Isar-Metropole in Aufbruchstimmung. Aus der Kantinenküche des aufgegebenen Flughafens München-Riem dröhnte plötzlich Techno-Sound. Die Geburt des ersten deutschen Techno-Clubs „Ultraschall“ ging alles andere als leise über die Bühne. Die Münchener Club- und Kulturszene trotzte der antiquierten Sperrstunde ab 22:00 Uhr.
 

Eine Arena, die alles überstrahlt

Noch bevor „hausInvest“ sein 30-jähriges Bestehen feierte, konnte München mit einem weiteren architektonischen Highlight glänzen: der Herz-Jesu-Kirche. Den Blick ins Innere des Kubus erschließen zwei blaue, 16 Meter hohe gläserne Frontseiten – die größten Kirchenflügel der Welt. Auf innere Strahlkraft setzt noch ein weiteres Gebäude, dessen Baubeginn in das Jahr 2002 datiert: die Allianz Arena.

Die Fassade des 2005 eröffneten Fußballstadions besteht zunächst aus 2.784 jeweils 0,2 Millimeter dicken Folienkissen, von denen die 1.056 Kissen im Bereich der Außenfassade wahlweise in Rot, Blau oder Weiß beleuchtet werden konnten. Seit 2015 haben 380.000 LEDs den Job der ehemals hinterlegten Leuchtstoffröhren übernommen – und das mit nun 16 Millionen Farben weitaus spektakulärer und mit 60 Prozent niedrigeren Energiekosten deutlich umweltfreundlicher. 

Es ist im Nachthimmel die Aussenfassade der Allianz Arena in München abgebildet.

Ein Prosit auf die Stadt mit Tradition

Grund zum Feiern gab es auch im Jahr 2012: Der Biergarten wurde 200 Jahre alt und ließ den „hausInvest“ mit seinen 40 Jahren fast wie einen Jungspund wirken. 1812 hatte König Max I. Joseph den Bierausschank auf den Lagerkellern der Stadt gestattet und so die bayerische Frischluft-Institution ins Leben gerufen. 

Außerdem feierte die Messe München einen gigantischen Exportschlager: Die flächentechnisch größte Messe der Welt „bauma“ fand bereits seit zehn Jahren auch in Shanghai statt. 2.718 Aussteller aus aller Welt präsentierten 2012 dort Superkräne, Riesenbagger, Monster-Lkws – Superlative, wo man hinsah. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die nächste „bauma China“ findet Ende November dieses Jahres statt. Das Gute ist: Davon profitiert auch die Stadt München, die nicht nur das organisatorische Know-how beisteuert, sondern auch zu 17 Prozent an der Messe der 25,6-Millionen-Metropole beteiligt ist.

Der Kreis schließt sich: European Championships 2022

50 Jahre nach seiner Eröffnung ist Münchens Olympiapark wieder das Herzstück eines sportlichen Großereignisses. Die European Championships 2022 sind Münchens größte Sportveranstaltung seit den Olympischen Sommerspielen 1972. Die Stadt ließ nicht nur die besten Beachvolleyballer, Kanu-Rennsportler, Kletterer, Leichtathleten, Radsportler, Ruderer, Tischtennisspieler, Triathleten und Turner gegeneinander antreten, sie sorgte mit einem stadtweiten Festival für unvergessliche Momente.

Bayerns Landeshauptstadt hat seit jeher ihren eigenen Charme, zu dem viele Facetten wie die nahen Berge und Seen, Freizeit- und Kulturangebote, großartige Einkaufsmöglichkeiten, die Wiesn und viele andere Feste ihren Teil beitragen. Auch als Wirtschaftsstandort mit großen Unternehmen, wichtigen Forschungszentren, Hightech, Industrie und Medien ist München bedeutend und gilt als eines der führenden europäischen Urban Hubs. Mit mehr als 20 Objekten ist auch „hausInvest“ aus der Isar-Metropole nicht wegzudenken. Ein Hochhaus gehört bislang nicht zum Bestand, aber die Diskussion darüber ist in München bereits neu entfacht.