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Digitale Transformation des Immobilien-Managements Wenn Innovatoren kooperieren: Commerz Real meets Bosch

15.10.2023 5 Minuten Lesezeit

Um die Treibhausgasemissionen im Sinne des Green Deal massiv zu reduzieren, hat die Europäische Union (EU) eine Reihe von Verordnungen erlassen, die alle EU-Mitgliedstaaten in nationales Recht umsetzen und entsprechend anwenden müssen. Zu den jüngsten gehört die am 5. Januar 2023 in Kraft getretene Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).

Diese EU-Verordnung zur ESG- und nichtfinanziellen Berichterstattung verpflichtet Immobilienakteure dazu, über ihre ESG-Maßnahmen zu berichten, wobei der Fokus auf den Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und dem Klimawandel liegt. Das Problem: Bislang gibt es keinen gemeinsamen globalen Standard für die ESG-Bewertung, -Berichterstattung und -Offenlegung.

Nach „Lage, Lage, Lage“ gilt „Daten, Daten, Daten“

Der Zugang zu präzisen Daten und die Fähigkeit, diese zu verarbeiten, werden somit zur Grundvoraussetzung für die Erfüllung der EU-Anforderungen. Hier ist die Immobilien- und Bauwirtschaft eindeutig in der Pflicht. Immerhin ist sie für rund 40 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen pro Jahr verantwortlich. Doch unabhängig davon birgt die digitale Transformation ein enormes Potenzial – etwa um die Wirtschaftlichkeit von Immobilien zu verbessern, Prozessketten zu optimieren, Umweltbelastungen zu reduzieren und mithilfe vernetzter Daten neue Produkte und visionäre Ideen zu entwickeln.

Nun lässt sich in einem Neubau ein komplettes Datenökosystem von vornherein planen. Anders sieht es in der bereits gebauten Umwelt aus. Von daher muss der weltweite Gebäudebestand als deutlich größere Herausforderung betrachtet werden. Zumal er von den ESG-Berichtspflichten keineswegs ausgenommen ist. Es stellt sich also die Frage, wie Daten aus Bestandsimmobilien effizient und transparent nutzbar gemacht werden können. Im besten Fall stehen sie wie bei modernen Projektentwicklungen auf Knopfdruck zur Verfügung. Wie sich das bewerkstelligen lässt wollten Commerz Real und Bosch Building Technologies herausfinden. 

Am Anfang einer neuen Ära

Die im Jahr 2021 gestartete Kooperation hatte von Anfang einen höheren Anspruch als die Bereitstellung von Daten zur Erfüllung von Berichtspflichten. Vielmehr lautete die selbst gestellte Aufgabe, Daten übergreifend nutzbar zu machen und allen Beteiligten – Mietern, Hausverwaltungen, Eigentümern und Investoren – möglichst schnell und strukturiert zur Verfügung zu stellen. Dahinter steht die Überzeugung, dass wir am Beginn einer Ära stehen, in der sich Immobilien zu einem digitalen Ökosystem entwickeln.

Doch wie lässt sich ein bestehendes Gebäude nachträglich in ein Ökosystem überführen und so intelligentes Energiemanagement mit vielfältigen Dienstleistungen verbinden? Um diese Frage zu beantworten, hat Bosch mit Susteco ein Corporate Startup ins Leben gerufen, das als kompetenter Partner der Industrie den gesamten Prozess von der Konzeption bis zur Umsetzung von Digitalisierungsprozessen innerhalb einer offenen Plattform begleiten kann.

Vorzeigeobjekt: der Galaxy Tower in Wien

Um diese Ambitionen in die Tat umzusetzen, wählte die Commerz Real den Galaxy Tower in Wien. Das 1978 mit einer Nutzfläche von knapp 18.000 Quadratmetern errichtete Hochhaus wurde 2002 erweitert. Seit 2021 verfügt es zudem über einen Teil der technischen Infrastruktur, die als Basis für den optimalen Einsatz der Susteco-Lösung dient. Wie die anschließende Analyse – Phase 0 des Transformationsprozesses – zeigte, waren noch einige Anpassungen nötig, um das Gebäude in ein digitales, datengesteuertes Ökosystem zu verwandeln.

So musste das Gebäudemanagementsystem erneuert, grundlegende Smart-Building-Systeme implementiert und eine zuverlässige Cloud-Anbindung installiert werden. Um Änderungen an Stockwerken und Gebäudeteilen unkompliziert realisieren zu können, wurden zudem dynamische Gebäudelayouts erstellt und die Daten von außen sicher zugänglich gemacht.
Gezeigt wird eine Aussenaufnahme der hausInvest Immobilie Galaxy 21 in Wien
Gezeigt wird eine Aussenaufnahme der hausinvest Immobilie Galaxy 21 in Wien
Gezeigt wird eine Innenaufnahme der hausInvest Immobilie Galaxy 21 in Wien
Gezeigt wird eine Aussenaufnahme der hausinvest Immobilie Galaxy 21 in Wien

Transformation erfolgt in Phasen

Nachdem diese Grundvoraussetzung geschaffen war, wurden in der mittlerweile abgeschlossenen Phase 1 die aktuellen Kosten und Umweltauswirkungen des Gebäudes mittels Energiemonitoring und automatisiertem ESG-Reporting ermittelt. In Phase 2 geht es nun darum, die HLK (Heizung, Lüftung, Klimatisierung) mittels datengetriebener KI-Technologie für eine gezielte Reduktion der CO₂-Emissionen zu optimieren.

Die Konsolidierung weiterer Datenquellen und Systeme ist Teil der Phase 3, während in Phase 4 der allgemeine Komfort und das Wohlbefinden der Nutzer durch die Echtzeitüberwachung der Luft- und Wasserqualität im Gebäude im Vordergrund stehen. So wird am Galaxy Tower sukzessive die digitale Transformation eines Bestandsgebäudes nachvollziehbar und damit eine Wissens- und Erkenntnisquelle für die gesamte Branche geschaffen.

Gute Perspektiven für den Gebäudebestand

Auch wenn manuell eingegebene oder per E-Mail verschickte Daten oft noch Stand der Technik sind, werden sie bald der Vergangenheit angehören. Denn Entscheider, die dank einer flexiblen Plattform das gesamte Datenökosystem im Blick haben, können schneller und fundierter entscheiden. Das gilt auch für den oft stiefmütterlich behandelten Immobilienbestand. Ein enger Austausch zwischen Immobilienwirtschaft und Technologieunternehmen macht es möglich.

Zu allen ausführlichen Informationen rundum die digitale Transformation des Immobilienmanagements lädt unser aktuelles Whitepaper ein, dass Sie sich einfach kostenfrei downloaden können:
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