Großprojekt in Berlin hausInvest erwirbt Hochhausentwicklung „Mynd“ und Kaufhof „Weltstadthaus“ am Alexanderplatz
12.06.2023 • 5 Minuten Lesezeit
- 134 Meter hoher Neubau-Büroturm mit 32 Etagen und 32.000 Quadratmeter Bürofläche
- Erweiterung des Warenhauses um Food-Culture-Market
- Fokus auf Nachhaltigkeit: LEED Platin, WELL Gold und Wiredscore angestrebt
- Verkauf der 20-Prozent-Beteiligung an weiteren neun Warenhäusern an SIGNA Prime Selection
hausInvest hat das im Bau befindliche Bürohochhaus „Mynd“ und das Galeria „Weltstadthaus“ am Berliner Alexanderplatz komplett von SIGNA Prime erworben. Bislang war hausInvest an dem Komplex zu 20 Prozent beteiligt. SIGNA wird die Realisierung als Projektentwicklungspartner weiterhin federführend begleiten. Nach Fertigstellung im Jahr 2025 soll das Gesamtensemble über mehr als 100.000 Quadratmeter Mietfläche verfügen. Gleichzeitig hat SIGNA Prime jene 20-Prozent-Beteiligungen an neuen Warenhausimmobilien von hausInvest erworben, die der Fonds seit 2019 gehalten hatte.
Diese sind drei der Premiummarke „Galeria Weltstadthaus“ an der Hauptwache in Frankfurt am Main, Königsallee 1-9 in Düsseldorf und Hohe Straße in Köln sowie die Häuser Rotkreuzplatz / Pötschnerstraße 5 in München, Eberhardstraße 28 in Stuttgart, Remigiusstraße 20 in Bonn, Ernst-August-Platz 5 in Hannover, und Kurpfalzstraße P1 in Mannheim. Über die Kaufpreise haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Partnerschaft beim gemeinsamen Projekt Elbtower in Hamburg bleibt von dieser Neustrukturierung unberührt. An dem im Bau befindlichen Mixed-Use-Hochhaus hatte sich der Hausinvest 2022 mit 25 Prozent beteiligt. Nach Fertigstellung Ende 2025 soll die Landmark-Immobilie mit 244 Metern das höchste Gebäude der Hansestadt Hamburg sein. Die Transaktion in Berlin steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt.
„Mynd“-Tower wächst aus dem Warenhaus
Der 134 Meter hohe „Mynd“-Turm wird nach einem Entwurf des Berliner Architekturbüros Kleihues und Kleihues errichtet und etwa 32.00 Quadratmeter flexibel nutzbare Bürofläche mit Blick über Berlin umfassen. Offen und großzügig gehalten, sollen diese mit moderner und intelligenter Technik sowie bodentiefen Fenstern ausgestattet sein. Hinzu kommen über 7.000 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen, die nach den Plänen von SIGNA als sogenanntes „Vertical Village“ unterschiedliche Erlebnisbereiche einer Großstadt an einem Ort vereinen sollen.
1.200 Quadratmeter wurden dem Land Berlin für eine gemeinwohlorientierte Gewerbenutzung zugesichert. Für den Neubau wurde ein Teil des Warenhauses abgerissen, so dass sich die Warenhausfläche von Galeria Karstadt Kaufhof von bisher 64.000 Quadratmetern auf etwa 52.000 Quadratmeter verringert. Das Warenhaus wird als „Galeria Weltstadthaus“ fortgeführt. Weiters sind im ersten Untergeschoss und im Erdgeschoss ca. 2.500 Quadratmeter für einen hochwertigen Lebensmittelbereich und für kleinteiligen Einzelhandel vorgesehen. In den beiden oberen Geschossen ist auf rund 7.900 Quadratmetern ein sogenannter „Food-Culture-Markt“ geplant, welcher Genuss, Kultur und Einkauf verbinden soll. Die großzügige Dachterrasse mit Blick auf den Berliner Fernsehturm soll öffentlich zugänglich sein.
Wegweisendes Nachhaltigkeitskonzept
So werde durch Materialeinsparung im Vergleich zu herkömmlichen Bauvorhaben rund 30 Prozent weniger Beton benötigt und damit auch weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Geothermie sorgt für ressourcensparendes Heizen und Kühlen, und die Wärme- und Kältegewinnung wird zudem durch Kälte- und Wärmepumpen und vor allem durch die Nutzung bisher ungenutzter Abwärme aus dem Bestandsgebäude optimiert. Lastspitzen werden durch Fernwärme gedeckt.
Zusätzlich stellt eine knapp 3.900 Quadratmeter große Photovoltaikanlage einen Teil des Strombedarfs. Für den Restenergiebedarf kommt ausschließlich Ökostrom zum Einsatz. Weitere Maßnahmen sind intelligente Beleuchtungs-, Aufzugs- und Lüftungssysteme. Auch sollen jährlich etwa 600 Kubikmeter Regenwasser genutzt werden. Für das Bauvorhaben werden die Zertifikate LEED Platin (ökologische Nachhaltigkeit), WELL Gold (Gesundheit und Wohlergehen der späteren Nutzer) sowie Wiredscore (digitale Vernetzung) angestrebt.