Monatlich sparen Einfach vorsorgen mit dem richtigen Sparplan

12.12.2023 8 Minuten Lesezeit

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Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor
Eine lächelnde Frau mit hellen Haaren sitzt am Tisch vor ihrem Laptop mit einer Tasse Cappuccino und einem Kuli in ihrer linken Hand.

Mit einem Sparplan stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, Ihr Geld monatlich sorglos, flexibel und profitabel zu sparen.

Inhalt

Key Takeaways

  • Monatliches Sparen ist sinnvoll, das wird uns schon von klein auf beigebracht.
  • Mit klassischen Finanzprodukten wie Tages- und Festgeld sind Sie auf der sicheren Seite – doch bleiben deutlich unter der Inflation.
  • Daher geht der Trend zum monatlichen Sparen per Investmentfonds, die Renditen bieten.
  • Je nach Anleger-Typ und persönlichen Zielen empfehlen sich verschiedene Investmentfonds.
  • Für Aktienfonds z.B. brauchen Sie viel Erfahrung und starke Nerven, Offene Immobilienfonds hingegen zeigen eine sehr stabile Wertentwicklung.
  • Befolgen Sie wenige einfache Schritte, dann finden Sie recht leicht den zu Ihren Bedürfnissen passenden Sparplan. 

Monatliches Sparen eignet sich für Anleger:innen jeglicher Art. Ob als eigene Altersvorsorge, für die Zukunft der Kinder, eine größere Anschaffung oder einfach als Vermögensbasis – einen kleinen Betrag kann fast jeder monatlich zurücklegen. Vor allem wenn genug Zeit da ist, kommt so selbst mit kleinen Monatsraten am Ende ein ansehnliches Sümmchen zusammen.

Doch immer mehr Sparer:innen fragen sich: Wohin mit dem Geld? Denn in Zeiten steigender Inflation sollten Sie Ihr Geld nicht einfach auf dem Konto liegen lassen – hier droht nämlich der Wertverlust. Wenn Sie nun auch zu den Menschen gehören, die sich nach risikoarmen und trotzdem rentablen Sparmaßnahmen umschauen, sind Sie hier „goldrichtig".

Denn mit diesem Fachbeitrag möchte ich Ihnen einige Möglichkeiten vorstellen, wie Sie auch heute noch monatlich sparen können und dabei Chancen auf einen Zugewinn nutzen.

Zeitgemäß monatlich sparen: der Sparplan

Das neue Auto, die große Reise, das Studium für den Enkel, die energetische Sanierung des eigenen Hauses oder der klassische Vermögensaufbau – Gründe fürs regelmäßige Sparen finden sich viele.

Immerhin ist vorab zu sparen wesentlich günstiger als die Finanzierung über einen Kredit – insbesondere dann, wenn die Kreditzinsen sprunghaft in die Höhe schnellen. Doch macht alles Sparen wenig Sinn, wenn die Inflation in Höhe von 10,4 % (Stand: Oktober 2022) den Wert des Ersparten hinterrücks wegschluckt.

Das Sparbuch und das neue Auto – ein Krimi in 3 Akten

  1. Sie möchten irgendwann wieder ein neues Auto. Es gäbe einen Kleinwagen für ca. 17.000 €, doch der wäre etwas knapp für Ihre Familie. Das kleinere Mittelklassemodell für nur 20.000 € würde viel besser passen. Sie wollen keine Kreditkosten bezahlen und beginnen lieber zu sparen.

  2. Sie sparen monatlich 240 € auf Ihrem Sparbuch – 7 Jahre lang. Von Ihrer Bank erhalten Sie Zinsen in Höhe von 1 % auf Ihr Erspartes. Dass die Inflation inzwischen auch steigt, sieht man dem Kontostand nicht an. Am Ende lautet der auch ganz richtig 20.887,34 €
  3. Sie stehen enttäuscht bei Ihrem Händler. Ihr Wunschauto kostet nun 23.000 €. Für Ihr Erspartes bietet er/sie Ihnen alternativ den Kleinwagen an. „Für den würd's reichen!" meint er/sie leutselig. „Was Ihnen heute fehlt, hat Ihnen die Inflation geklaut."

Und jetzt stellen Sie sich bitte vor, wie es aussieht, wenn die Inflation mittlerweile auf über 10 Prozent hochschnellt...

Die Lösung, die Sie sich schon mit kleinen monatlichen Beträgen leisten können, ist der Sparplan. Er verbindet viele praktische Vorteile des herkömmlichen Sparens mit den Zinsen bzw. Ertragschancen attraktiver Geldanlagen. Das Prinzip ist bei den meisten Anbietern ähnlich:

  • Sie sparen monatlich einen bestimmten Betrag, der meist niedrig sein kann. Neuerdings werden Produkte bereits ab einem Euro monatlicher Rate angeboten. In der Regel kann die Rate auch problemlos erhöht oder – bis zur Untergrenze – gesenkt werden.
  • Bei vielen Sparplänen können Sie auch auf Ihr angespartes Guthaben zugreifen.
  • Es gibt Sparpläne mit festen Zinssätzen und solche, deren Erträge sich nach der Kursentwicklung der besparten Geldanlagen richten.  

Manche Produkte wie z. B. Bank- und Festgeldsparpläne ähneln dem konventionellen Sparen stärker. Beim Fondssparen finden Sie oft bessere Ertragschancen, doch sind hier einige zusätzliche Aspekte zu beachten. Eine besondere Variante sind Kinder-Sparpläne, die wir in einem eigenen Beitrag erläutern. Die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Sparanlageformen stelle ich Ihnen in den folgenden Abschnitten vor.

Klassisch monatlich sparen, aber mit besseren Zinsen

Hier geht es zunächst um drei Sparplanvarianten, deren Anlageform sich kaum von der beim Sparbuch unterscheidet: Ihr monatlicher Betrag wird auf ein Banksparkonto einbezahlt. Dafür erhalten Sie Zinsen, die manchmal knapp, manchmal deutlicher über den normalen Sparbuchzinsen liegen.  

Ihr Geld ist dort sicher, denn die gesetzliche Einlagensicherung schützt Beträge bis 100.000 Euro. Ein Faktor bleibt allerdings die Inflation: Steigt sie über den erreichten Zins, verliert Ihr Guthaben an Wert.  

Viele Sparpläne werden kostenlos oder gegen sehr geringe Gebühren angeboten. Andererseits verlangen einige Banken ein hauseigenes Girokonto – zu den üblichen Kosten. In diesem Bereich lohnt sich also auf jeden Fall ein genauer Vergleich. 

1. Der Tagesgeld-Sparplan

Bei diesem Modell besparen Sie ein Tagesgeld-Konto. Das heißt, Sie können Ihr Geld auch jederzeit abheben. Bei den Zinsen dürfen Sie keine Wunder erwarten, doch immerhin nutzen Sie auch hier bereits den Zinseszins.

Vor allem bei langfristig laufendem Sparplan kann dies schon zu einem kleinen Zusatzertrag führen. Außerdem sind die Raten flexibel – je nach Anbieter bis zu einem völligen Aussetzen der Zahlungen, wenn das Geld einmal doch nicht mehr fürs monatliche Sparen reicht. 

Wann für wen geeignet?

Tagesgeld-Sparpläne eignen sich vor allem für vorsichtige Sparer:innen, die auf kürzere oder mittelfristige Ziele hin sparen wie zum Beispiel eine Urlaubsreise oder größere Anschaffung. Ihre Stärken sind die hohe Flexibilität und die Sicherheit der Einlagen. 

Für langfristige Ziele wie eine Altersvorsorge oder den Vermögenaufbau sind sie nicht besonders gut geeignet: Aktuell ist davon auszugehen, dass die Zinsen eines Tagesgeld-Sparplans nicht mehr zum Ausgleich der Inflation reichen. 

2. Der Festgeld-Sparplan

Im Bereich monatlichen Sparens bei gesetzlicher Einlagensicherung bieten Festgeld-Sparpläne in der Regel die besten Zinsen. Einige Banken bieten höhere Zinsen bei längeren Laufzeiten oder eine Zinsstaffel, d.h. der Zins selbst wächst mit der angelegten Summe – und damit auch die Zinseszinswirkung. Beachten sollten Sie einige Besonderheiten, die außerdem von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ausfallen können:

  • Manche Banken verlangen auch beim Sparplan eine Ersteinlage von 500 oder 1.000 Euro.
  • Achten Sie darauf, dass die vereinbarten Zinsen jährlich gutgeschrieben werden und nicht erst nach Ende der Laufzeit. Nur so profitieren Sie auch vom Zinseszins.
  • Angeboten werden Laufzeiten der Verträge von wenigen Monaten bis zu zehn Jahren. Denken Sie bei Abschluss unbedingt daran, dass Sie ohne einen echten Notfall in dieser Zeit nicht an Ihr Geld kommen. Solche Notfälle wären z. B. der Tod des Kontoinhabers, ein ALG II („Hartz IV") Bezug oder eine drohende Insolvenz der Bank. Und selbst dann wird es teuer: In aller Regel fallen bei vorzeitiger Kündigung Gebühren und Zinsverluste an.

Wann für wen geeignet?

Festgeld-Sparpläne eignen sich für vorsichtige oder konservative Sparer:innen, die auf langfristige Ziele hin sparen. Dabei profitieren sie vor allem von der Sicherheit der Einlagen. Die Flexibilität ist dagegen gering: In der Regel können die Beiträge nur erhöht, nicht aber gesenkt werden. Ein Abheben vom Guthaben vor Ende der Vertragslaufzeit ist praktisch unmöglich. 

Monatlich sparen mit Investmentfonds

Sparpläne von Investmentfonds unterscheiden sich vom Grundkonzept her kaum von den bisher vorgestellten: Sie überweisen monatlich einen festen Betrag. Feste Zinsen gibt es zwar nicht, sondern die Chance auf Rendite – und gerade die sorgt bei längerer Laufzeit für einen hübschen Zinseszinseffekt.

Überhaupt ist die Aussicht auf eine gute Rendite das wichtigste Argument für einen Fondssparplan. Was Sie dabei beachten sollten, erläutere ich im folgenden Abschnitt.

Fondssparen: Was ist gewohnt, was ist anders?

In vielen Punkten ist monatliches Sparen auf Investmentfonds (kurz: Fonds) genauso einfach und bequem wie das gewohnte Sparen auf ein Banksparkonto: 

  • Die Sparrate lassen Sie per Dauerauftrag einfach von Ihrem Gehaltskonto oder jedem anderen Girokonto abbuchen.
  • Oft können Sie die Sparrate an veränderte Möglichkeiten anpassen, also erhöhen, senken oder auch eine Weile aussetzen.
  • Ihr Geld beziehungsweise die ersparten Fondsanteile liegen auf einem Konto – mit dem Unterschied, dass es bei Fonds „Depot" heißt. Auch hier werden von verschiedenen Anbietern unterschiedliche Gebühren verlangt. Wie immer lohnt sich also ein Kostenvergleich.
  • Der Zugang zu Ihrem Geld ist vergleichsweise einfach; die meisten Sparpläne erlauben Abhebungen und lassen sich jederzeit problemlos kündigen

Hier stelle ich Ihnen zunächst die wichtigsten Gemeinsamkeiten verschiedener Fondssparpläne vor, die sich für monatliches Sparen eignen:

  • Die Wertentwicklung eines Fonds – und damit Ihr Zugewinn – hängt von Börsenkursen, der wirtschaftlichen Entwicklung und weiteren Faktoren ab. Viele Fondsarten und bewährte Einzelfonds bieten recht zuverlässig gute Renditen. Doch dies gilt oft nur für einen längeren Zeitraum. Kurzfristig kann es zu Kurseinbrüchen und Wertschwankungen kommen. Wenn Sie dann aus irgendeinem Grund dringend Ihr Geld brauchen, kann es sein, dass Sie auch Verluste verzeichnen.
  • Einen grundlegenden Risikoschutz bieten Fonds durch die Verteilung des Investments auf mehrere Einzelanlagen. Durch diese „Diversifikation“ werden Einzelverluste aufgefangen. Einen absoluten Schutz bedeutet sie nicht, vor allem nicht bei solchen Aktienfonds, die sich nur auf Aktien einer einzelnen Branche oder eines einzelnen Herkunftslandes konzentrieren. 
  • Einen wichtigen Zusatzvorteil bietet Fondssparen durch den Durchschnittskosteneffekt – oft auch mit dem englischen Begriff Cost Average Effekt bezeichnet. Der Vorteil kommt vom monatlichen Sparen auf eine im Wert schwankende Geldanlage: Steigt der Wert, so wächst auch Ihr Guthaben. Fällt der Wert, so werden durch Ihre Rate mehr Anteile gekauft. Wenn der Kurs dann wieder steigt, stehen Sie am Ende umso besser da.
  • Meist problemlos möglich sind beim Fondssparen größere Einmal- oder Zuzahlungen, zum Beispiel aus einer Schenkung, dem Weihnachtsgeld oder anderen nicht benötigten Summen.  

Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es je nach Art des besparten Fonds auch einige wichtige Unterschiede. Bei einem Fonds handelt es sich im Prinzip um ein gebündeltes Investment in eine bestimmte Auswahl an Assets, z.B. Sachwerte oder Wertpapiere. Die beliebtesten Fondsarten für Sparpläne und ihre besonderen Merkmale stelle ich Ihnen in den folgenden Abschnitten vor.

1. Aktienfonds

Aktien sind Unternehmensanteile. Ihr wichtigster Vorteil – und damit auch der eines reinen Aktienfonds – sind die allgemein guten Renditechancen. Verbunden damit sind aber auch Risiken: Aktienkurse können schwanken oder in Einzelfällen auch dauerhaft abstürzen.  

Der Kauf oder das Besparen eines Aktienfonds bietet hier einen gewissen Schutz. Dennoch sind auch Aktienfonds relativ riskante Geldanlagen – vor allem dann, wenn der Fonds sich wie oben erwähnt auf ein Thema konzentriert. 

Eine Sonderform sind dabei ETFs, ausgeschrieben Exchange Traded Funds, die einen Aktienindex nachbilden, zum Beispiel den Deutschen Aktienindex DAX. Sie sind in den letzten Jahren beliebt geworden, da sie mit deutlich geringeren Kosten verbunden sind als andere Fondsarten: Sie benötigen kein eigenes Management, sondern folgen mithilfe eines Algorithmus der Wertentwicklung des jeweiligen Indexes.

Wann für wen geeignet?

Sparpläne auf Aktienfonds bieten oft reizvolle Renditeaussichten. Wer aber ernsthaft auf ein Ziel hin sparen möchte, sollte einen langen Atem mitbringen: Kurseinbrüche gleichen sich in aller Regel wieder aus – wenn man genug Zeit hat, auf diesen Ausgleich zu warten.

Ein langfristiger Vermögensaufbau ist also mit Aktienfonds-Sparplänen durchaus möglich. Doch es bleibt immer ein Risiko. Daher ist dies ein Modell für erfahrene Sparer:innen bzw. Anleger:innen, die auch mit zwischenzeitigen Wertverlusten umgehen können.

2. Rentenfonds

Renten – auch Anleihen genannt – sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen und oft auch von Staaten herausgegeben werden. Staatsanleihen bewegten sich lange Zeit im Bereich um die Null, im Zuge der Zinserhöhung steigen die Erträge aktuell jedoch wieder etwas an. Rentenfonds lohnen sich an sich aktuell als Sparanlage vor allem dann, wenn sie sich auf Unternehmen mit möglichst langfristig guter Bonität konzentrieren.

Wann für wen geeignet?

Ein Rentenfonds-Sparplan bietet zwar meist nur mäßige Renditen, dafür aber ein überschaubares Risiko. Besonders gut geeignet ist ein Investment bzw. das Sparen in Rentenfonds, wenn Sie vor allem den Werterhalt Ihres Guthabens anstreben.

Wer also auf hohe Gewinne spekuliert, wird hier selbst langfristig kaum glücklich werden. Auch sollten Sie zumindest so viel von der Materie verstehen, um einen wirklich lohnenden Rentenfonds für Ihre Sparabsichten zu finden.

3. Offene Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds sind Fonds, die direkt in Geschäfts- und Wohngebäude investieren. Ihr wichtigster Vorteil ist eine sehr stabile, schwankungsarme Wertentwicklung, denn sie werden nicht an der Börse gehandelt. 

Nach der Finanzkrise 2008 wurden verschiedene gesetzliche Leitplanken in diese Anlageform eingezogen. So gelten seit Einführung des KAGB im Jahr 2013 zum Schutz der Anleger:innen bei Offenen Immobilienfonds eine 12-monatige gesetzliche Kündigungsfrist und am Anfang eine Mindesthaltefrist von 24 Monaten. Wie bei allen Anlageformen sollten Sie auch bei der Wahl dieses Fonds auf die Bonität des Anbieters achten. Was bei Aktien S&P und ähnliche Ratingagenturen sind, ist hier die Agentur Scope.

Wann für wen geeignet?

Offene Immobilienfonds bieten heute vielen traditionellen Sparer:innen eine neue Heimat, die Wert auf gesetzliche Absicherung sowie eine stabile Wertentwicklung legen.

Durch die gesetzlichen Haltefristen sind sie eher für mittel- und langfristige Sparziele geeignet – doch wer zum Beispiel über drei, vier Jahre auf eine große Reise oder Hausrenovierung sparen will, ist hier ebenfalls gut versorgt. Die hohe Kursstabilität erlaubt auch kurzfristigere Ziele und empfiehlt Offene Immobilienfonds ganz allgemein für ein konservativ orientiertes, werterhaltendes Sparen.

Offene Immobilienfonds eignen sich vor allem für langfristig denkende Anleger:innen. Alles zum Thema erfahren Sie in folgendem Artikel.

Monatlich sparen: Meine Check-Liste

Sparpläne gibt es für jeden Zweck, Geldbeutel und vor allem Sparer-Typ. Wenn Sie nun Lust bekommen haben, es auch einmal zu versuchen, ist letzteres auch der beste Anfang. Gehen Sie Punkt für Punkt durch die Liste und Sie werden am Ende ein konkretes Produkt gefunden haben. 

Teil 1: Allgemeines vor dem Start

1.1 Was bin ich für ein Spar-Typ? 

Seien Sie ehrlich mit sich selbst. Nichts ist ärgerlicher, als eine Sparanlage gewählt zu haben, die nicht zu Ihnen passt. Wenn Sie Risiken möglichst reduzieren wollen, kommt meist nur Banksparen in Frage, allenfalls ein Sparplan auf einen Offenen Immobilienfonds.  

Haben Sie andererseits viel Zeit und auch ein bisschen Marktkenntnis, wird ein ETF- oder Aktienfonds-Sparplan Sie wahrscheinlich glücklich machen. Gehen Sie dabei aber nie nach reinem Wunschdenken. Überlegen Sie sich genau, wie viel Stress – und schlimmstenfalls Verlust – Sie ertragen würden. 

1.2 Welche Sparziele verfolge ich? 

Soll einfach immer ein wenig Geld auf der hohen Kante liegen, um mal eine kleinere Anschaffung oder ein paar Extras im Urlaub zu finanzieren? Geht es um eine fix geplante, größere Ausgabe? Oder soll über die Jahre so viel Geld wie möglich zusammenkommen – zum Beispiel für das Studium Ihres Kindes oder als Polster für den Ruhestand?  

Legen Sie auch nicht zu viel Geld bindend fest oder in Anlagen mit starken Wertschwankungen: Ein „Notgroschen" von zwei bis drei Monatsgehältern sollte für alle Fälle schnell verfügbar sein, ohne dass das Abheben einen zusätzlichen, bitteren Verlust bedeutet. 

1.3 Wie steht es um meine Kapitalmarktkenntnisse? 

In vielen Fällen helfen Vergleichslisten, günstige Sparpläne auszuwählen. Doch vor allem beim Fondssparen ist es ratsam, dass Sie sich vorab ein wenig über die Eigenheiten und Risiken des Kapitalmarkts informieren. So habe ich in weiteren Artikeln noch für Sie Themen beleuchtet wie im Allgemeinen Fondsanlagen, Offene Immobilienfonds im Speziellen oder gängige Anlagestrategien

Teil 2: Die Auswahl des Sparplans

2.1 Welche Anbieter kommen in Frage?

Der Tipp des/der Nachbar:in kann ein guter Anfang sein. Doch allein auf solche Quellen sollten Sie sich nicht verlassen. Schauen Sie sich im Internet Vergleichslisten an – am besten mehrere. So gewinnen Sie eine Übersicht und gleich auch ein paar Hinweise darauf, mit welchen Schwerpunkten die Vergleiche erstellt wurden.

Geht es um Fondssparen, so sind außerdem die Ratings der Fonds interessant. Namhafte Quellen bei Aktien und Renten sind hier z. B. die bekannten Ratingagenturen Moody's, Fitch und Standard&Poor's (S&P). Ratings für Offene Immobilienfonds finden Sie bei der Agentur Scope.  

2.2 Welche Art der Wertentwicklung ist zu erwarten? 

Wo kein fester Zins vereinbart ist, kann und wird kein seriöser Anbieter Ihnen Versprechungen über zukünftige Erträge machen. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die bisherige Wertentwicklung zu werfen – vor allem, wenn das Sparprodukt schon länger am Markt ist.  

So sehen Sie, welche durchschnittliche Performance und ggf. auch Kursschwankungen Sie zu erwarten haben. Ein stark im Wert schwankender Aktienfonds wird sich nicht plötzlich lammfromm nur noch um seinen Mittelwert bewegen. 

2.3 Welche Kosten fallen an? 

Kostenabzüge können sehr ärgerlich werden, denn sie mindern den Ertrag – bis hin zu dem Punkt, an dem Sie drauflegen, statt wenigstens den Wert Ihrer Einlage zu erhalten. Informieren Sie sich also genau, wie viel Konto- oder Depotführung kosten und wie viele Gebühren für Extras anfallen, die ein Anbieter großzügig einräumt, z. B. für das zwischenzeitliche Abheben gewisser Summen. 

¹ Höhere Zinsen, teurere Kredite: Wie sich die EZB-Politik auf Verbraucher auswirkt. (2022, September). DER STANDARD. https://www.derstandard.de/consent/tcf/story/2000138978373/hoehere-zinsen-teurere-kredite-wie-sich-die-ezb-auf-verbraucher (Stand: 10.11.2022)

² Tägliche Renditen der jeweils jüngsten Bundeswertpapiere. Kapitalmarktstatistik. (2022, November) Deutsche Bundesbank. https://www.bundesbank.de/resource/blob/772218/d177bdd8355461246b8f9d72835337e0/mL/rendbund-data.pdf (Stand: 10.11.2022)

Monatlich sparen ist machbar – und macht Freude

Dass monatliches Sparen sinnvoll ist, verstehen die meisten. Doch viele fragen mich dann: „Aber wie soll ich das schaffen? Bei mir bleibt nie was übrig am Monatsende!" 

Mein Rat dazu: Fangen Sie mit einem Kassensturz an! Prüfen Sie alle Ausgaben. Schon kleine Sparbeträge reichen für viele Wünsche, wenn Sie sie regelmäßig beiseitelegen. Dazu verrate ich Ihnen noch einen Trick: Überweisen Sie die Rate für Ihren Sparplan immer gleich am Monatsanfang.

Damit ist nicht nur Ihr Sparplan bedient – der momentane Verzicht scheint auch leichter erträglich. Vor allem aber stehen Sie bei der Wahl von Rate und Sparziel zu Ihren Möglichkeiten. Dann werden Sie mit Ihrem Sparplan auch den erwarteten Erfolg erreichen. 


Über den Autor

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Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor

Im Netz kursieren manchmal schwer verdauliche Definitionen aus unterschiedlichen Quellen. Grundlegendes Fachwissen, einfach und kompakt erklärt, ist hingegen selten anzutreffen. Mit meinen Beiträgen möchte ich Ihnen zunächst das Basiswissen vermitteln und Sie im Anschluss dazu einladen, gemeinsam darauf aufzubauen. Dabei bediene ich mich vieler anschaulicher Beispiele aus meiner über 20-jährigen Erfahrung im Commerzbank Konzern und erkläre komplexe Sachverhalte mithilfe von Grafiken und Vergleichen.

Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!