Mit Erfolg zum Vermögensaufbau
24 entscheidende Prinzipien auf dem Weg zu Ihrem Vermögen
03.05.2022 • 11 Minuten Lesezeit
- Zum Start Ihres Vermögensaufbaus kommt es vor allem darauf an, Ihre finanzielle Situation realistisch einzuschätzen, um eine Geldanlage zu finden, die zu Ihnen passt – z.B. anhand der Verortung im Vermögensmodell.
- Wer keine großen Startbeträge zur Verfügung hat, kann den Vermögensaufbau auch mit einem Sparplan starten: Manche können Sie schon ab 10 € monatlich abschließen.
- Für Ihren Vermögensaufbau sollten Sie eine Geldanlage wählen, mit der Sie sich wohlfühlen und die Sie verstehen – so finden Sie eine Strategie, der Sie vertrauen.
- Verschiedene Anlageklassen bringen diverse Vor- und Nachteile mit ins Portfolio. Achten Sie deshalb auf eine breite Streuung, um einen guten Ausgleich zu schaffen.
- Ihr Portfolio sollte Ihre persönlichen Präferenzen widerspiegeln: Wenn sich Ihr berufliches oder privates Leben grundsätzlich verändert, sollten Sie auch Ihre Geldanlagen neu bewerten und gegebenenfalls anpassen.
Aber auch, wenn Sie für Ihr Alter oder eine eigene Familie vorsorgen möchten oder sich den Traum eines Eigenheims erfüllen wollen, sind Sie auf eigenes Kapital angewiesen. Sich frühzeitig mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, verschafft jungen Leuten viele Möglichkeiten der Selbstverwirklichung.
Genau da möchte ich mit Ihnen ansetzen: Vermögensaufbau hat nichts mit Zocken oder Glücksspiel zu tun, sondern basiert auf einer an Sie individuell angepassten Strategie, die Ihr Geld für Sie arbeiten lässt. Dafür ist es wichtig, dass Sie Ihre eigene Situation im Blick behalten und mit dem richtigen Hintergrundwissen gute Entscheidungen treffen.
Dieses Basiswissen möchte ich Ihnen hier vermitteln: Ich führe Sie durch 24 Prinzipien, die für einen erfolgreichen und langfristigen Vermögensaufbau entscheidend sind. Darüber hinaus finden Sie Verweise zu weiterführenden Themen, zum Beispiel wie Sie Ihr eigenes Portfolio erstellen, was Sie beim Fondssparen beachten müssen oder welche Möglichkeiten Sie mit einem Investment von 20.000Euro haben.
Was Sie für den Start Ihres Vermögensaufbaus berücksichtigen müssen
1. Prinzip: Die drei Grundsätze des Vermögensaufbaus verstehen
Zuerst geht es darum nachzuvollziehen, wie Kapitalaufbau funktioniert. Dabei kommt es vor allem auf drei Grundsätze an:
- Darauf achten, dass die Einnahmen über den Ausgaben liegen
- Den monatlichen Überschuss zur Seite legen
- Das zur Seite gelegte Geld gewinnbringend investieren
Um also Ihr Vermögen bilden zu können, müssen Sie zuerst Ihre täglichen Kosten decken können. Das wird meist durch ein Erwerbseinkommen oder den Gewinn des eigenen Unternehmens sichergestellt. Mit einem regelmäßigen Geldfluss stellen Sie sicher, dass Sie langfristig an Ihrem Vermögensaufbau arbeiten können.
Geld, das über Ihre monatlichen Lebenshaltungskosten und sonstigen Ausgaben hinausgeht und damit nicht direkt gebraucht wird, legen Sie zur Seite. Dieses angesparte Geld wird schließlich gewinnbringend investiert. Hier unterscheidet sich der Vermögensaufbau letztlich von einfachen Sparmaßnahmen: Ihr Kapital muss investiert werden, damit es für Sie arbeiten und sich vermehren kann.
Wie spare ich richtig - und wie viel
Damit Sie Ihr Vermögen bilden können, sollten Sie sich eine sogenannte monatliche Sparquote setzen, also den Betrag bestimmen, den Sie von Ihrem Einkommen regelmäßig zur Seite legen können. Dabei ist es wichtig, diese Quote möglichst diszipliniert einzuhalten.
Natürlich bedeutet eine höhere Sparquote, dass Sie schneller ein höheres Vermögen erreichen. Trotzdem sollte sie an Ihre Situation angepasst sein, damit Sie sich sicher sein können, dass Sie Ihr Sparziel erreichen.
Grundsätzlich ist eine monatliche Sparquote von 15-20 Prozent ein guter Anhaltspunkt. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Quote in den letzten 20 Jahren im Schnitt zwischen 10 Prozent und 20 Prozent. Erst vor kurzem haben die Deutschen eine neue Rekordquote aufgestellt – mit 23,2 Prozent im ersten Quartal 2021.
Doch das ist bei weitem kein Wert, den Sie mit Biegen und Brechen erreichen müssen. Mit einer stabilen Sparquote, die für Sie gut umsetzbar ist, können Sie eine solide Grundlage für Ihre Investments und damit für Ihr künftiges Vermögen schaffen.
Hier finden Sie als Orientierung einige Mindestquoten, die für unterschiedliche Jahresgehälter sinnvoll sein können:
Jahreseinkommen Brutto | Empfohlene Sparquote |
---|---|
bis 30.000 € | 8% |
30.000 - 50.000 € | 10% |
50.000 - 150.000 € | 15% |
150.000 - 300.000 € | 20% |
mehr als 300.000 € | 30% + |
2. Prinzip: Der richtige Zeitpunkt ist jetzt
Als Neu-Anleger:in werden Sie nicht den einen perfekten Zeitpunkt finden, um Ihr Geld anzulegen, denn dazu müssen Sie den Finanzmarkt sehr gut kennen. Für interessierte Einsteiger ist es viel lohnenswerter, jetzt den ersten Schritt zu wagen, anstatt sich über lange Zeiträume mit komplizierten Marktprozessen auseinanderzusetzen.
Wenn Sie langfristig Ihr Vermögen aufbauen möchten, haben Sie noch viel Zeit, um den Markt kennenzulernen und Ihr bis dahin gesammeltes Wissen anzuwenden. Doch erst wenn Sie jetzt den Anfang machen, hat Ihr Geld die Chance für Sie zu arbeiten.
3. Prinzip: Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme
Darüber hinaus sind weitere Aspekte zu berücksichtigen: Steht demnächst eine Gehaltserhöhung an? Möchten Sie regelmäßig Beträge für einen Urlaub zur Seite legen? Stehen noch Kredite im Raum, zum Beispiel BAföG, und wann sind sie abbezahlt? Die Bestandsaufnahme zielt darauf ab, dass Sie genau wissen, welche Beträge am Ende eines Monats übrigbleiben, damit Sie möglichst langfristig planen können.
4. Prinzip: Keine offenen Schulden oder Kredite
5. Prinzip: Ihre individuelle Verortung im Vermögensmodell
- Mit dem ersten Baustein stellen Sie sicher, dass Sie alle laufenden Kosten decken können, also vor allem Ihre Miete, Verpflegung, Versicherungen, aber auch sonstige Ausgaben wie für Kleidung oder anfallende Kosten für Ihre Hobbies.
- Der zweite Baustein bezieht zusätzlich noch finanzielle Reserven für beispielsweise unvorhergesehene Reparaturen oder kleinere Anschaffungen mit ein, die ebenfalls gedeckt werden müssen.
- Beim dritten Baustein geht es um die mittel- bis langfristige Planung Ihrer Finanzen, zu der auch der Vermögensaufbau gehört: Hier können Sie risikoarme Investitionen angehen wie für Ihre Alters- oder Kindervorsorge.
- Beim vierten Baustein sind alle vorhergehenden Ausgaben gedeckt und es besteht noch immer finanzieller Spielraum, um Geldanlagen mit höheren Renditechancen zu wagen. Hier sollten Sie vor allem auf Kapital setzen, das für lange Zeit unangetastet bleiben kann.
Die 4 Bausteine des Vermögensmodells
Finanzsituation | Mögliche ANlageform | |
---|---|---|
1. Laufender |
Das Monatseinkommen deckt die Kosten | Girokonto |
2. Reserve für Notfälle |
Zusätzl. 2 - 3 Monatseinkommen als Reserver, z.B. für unplanmäßige Reperaturen | Tagesgeldkonto |
3. Mittel- bis langfristig | Alles, was die Punkte bzw. Schritte 1 und 2 überschreitet (Sparen und anlegen bereits ab einem zweistelligen Betrag möglich) | Rentenfonds, Offene Immobilienfonds |
4. Langfristig & spekulativ | Alles nach Punkt 1 - 3 / Summen, deren Verlust im Worst Case verkraftet werden können | Aktienfonds, ETFs, Aktien, Geschlossener Immobilienfonds |
Tipp: Vermögen aufbauen mit wenig Geld
Das ist zwar ein häufiger Einwand, aber berechtigt ist er nicht unbedingt. Gerade dann macht es Sinn, sich über die eigene finanzielle Situation Gedanken zu machen und sie soweit es geht zu optimieren. Auch wenn Sie für eine größere Anschaffung sparen oder sich für das Alter absichern möchten, lohnt es sich, mit wenig Kapital vorzusorgen. Es ist kein Geheimnis, das gerade Menschen mit weniger Einkommen eines Tages von Altersarmut betroffen sind.
Daher sollten Sie erst recht versuchen, die empfohlene Sparquote von mindestens 10 % zu erreichen. Falls das nicht möglich ist, bieten manche Fonds und Anlagen sogenannte Sparpläne mit monatlichen Beiträgen ab 50 oder sogar ab 10 Euro. Damit können sich auch Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln ein erstes Polster aufbauen und sich mit dem Finanzmarkt vertraut machen.
6. Prinzip: Absicherung der größten Lebensrisiken
Damit Sie Ihren Vermögensaufbau gut strukturieren können, zählen nicht nur die planbaren und aktuellen Kosten. Die beste Anlagestrategie wird Ihnen nichts mehr nützen, sobald beim ersten unvorhergesehenen Ereignis unerwartete Kosten auf Sie zukommen und Sie Ihre Anlagen auflösen oder verkaufen müssen - im schlimmsten Fall zu ungünstigen Konditionen. Gehen Sie daher möglichst sicher, dass Sie auch für ungeplante Situationen gut gerüstet sind. Dazu zählen:
- Krankheit oder Pflegebedürftigkeit
- plötzliche Haftpflichtschäden
- Berufsunfähigkeit
- Todesfall
Für all diese Fälle bestehen Möglichkeiten der Versicherung, um sich selbst oder Ihre Familienmitglieder vor unvorhergesehenen Ereignissen finanziell schützen zu können. Damit eliminieren Sie weitere Risiken und sichern Ihre Vermögensplanung so gut es geht ab.
Langfristig Vermögen bilden: Die Grundlagen
7. Prinzip: Ihr Anlageziel vor Augen
Dabei gilt: Je konkreter Sie Ihr Anlageziel vor Augen haben, desto besser und zielgerichteter können Sie Ihr Geld investieren. Das kann die Familien- oder Altersvorsorge, ein Ferienhaus oder eine Weltreise sein. Davon ist zum Beispiel abhängig, wie groß Ihre Anlage sein wird, welche Sparraten für Sie in Betracht kommen, wie lang Sie anlegen möchten und welche Risiken Sie eingehen wollen.
Tipp: Vermögen nachhaltig aufbauen
In der Auswahl einer nachhaltigen Anlagemöglichkeit können Sie auf verschiedene Ansätze zurückgreifen, die unterschiedliche Ansprüche an die Produkte stellen: Mit einem Positiv-Screening beispielsweise können Merkmale wie besonders hohe Sozialstandards oder Umweltmanagement hervorgehoben werden; der normbasierte Ansatz verfolgt internationale Normrichtlinien, zum Beispiel von UNICEF oder den Vereinten Nationen. Darüber hinaus spielen konkrete nachhaltige Kriterien wie ESG (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) eine Rolle in der Bewertung von Anlageprodukten.
Als Privatanleger:in sollten Sie allerdings darauf Acht geben, dass einige Anbieter sich den Greenwashing-Trend zunutze machen, um ihre Produkte nach außen hin aufzuwerten. Deshalb kann es sich lohnen, bei der Recherche einen genauen Blick auf die tatsächlichen Nachhaltigkeitskriterien eines Unternehmens oder Anbieters zu werfen.
Ein Finanzprodukt, das sich gelebte Nachhaltigkeit zur entscheidenden Aufgabe gemacht hat, sind Impact Fonds: Hier vereinen sich solide Renditen mit konkreten Nachhaltigkeitszielen, die transparent und messbar verfolgt werden können.
8. Prinzip: Die Inflation im Blick behalten
Das soll Sie jedoch nicht besorgt stimmen, sondern vielmehr optimistisch: Sie wissen nun, dass ein wichtiger Aspekt des Vermögensaufbaus auch der Vermögenserhalt ist. Auf dem Finanzmarkt gibt es einige Produkte, die ähnlich wie das Sparbuch eine risikoarme Anlage bedeuten, deren Renditen aber über der Inflationsrate liegen und Ihnen so trotzdem noch Gewinne bescheren.
9. Prinzip: Kennen Sie Ihren Anlagehorizont
In jungen Jahren Vermögen aufbauen
Wenn Sie gerade mit dem Aufbau Ihres Vermögens anfangen und noch nicht über viel Kapital verfügen, sind Sie mit risikoarmen Produkten ebenso gut beraten. Damit können Sie sich dem Markt gut abgesichert nähern. Einen guten Einstieg bildet zum Beispiel ein Fondssparplan: Wenn Sie als Berufseinsteiger am Ende jedes Monats einen Betrag übrighaben, kann dieser direkt angelegt werden.
Ein Fondssparplan bietet Ihnen außerdem zwei Effekte, die sich positiv auf Ihre Anlage auswirken: zum einen der Zinseszinseffekt. Dahinter steckt, dass Ihr angelegtes Geld auf zweierlei Art verzinst wird: Ihr Anlagebetrag „verdient” Zinsen, sodass Ihr Ertrag wächst und in der nächsten Zinsperiode wiederum höhere Zinsen erwirtschaftet. Dadurch wächst Ihr Vermögen schneller und kontinuierlich an.
Zum anderen kommt der Cost-Average-Effekt bzw. Durchschnittskosteneffekt zum Tragen: Durch die monatlichen Einzahlungen können Marktschwankungen zu Ihrem Vorteil genutzt werden. Dadurch spielen steigende oder fallende Kurse keine große Rolle, da sie sich durch den Durchschnittskosteneffekt gegenseitig ausgleichen.
10. Prinzip: Das magische Dreieck der Vermögensanlage
Das magische Dreieck vermittelt die Grundregel des Finanzmarkts: Von den drei Eigenschaften Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite können Sie sich mit einer einzelnen Anlage nur auf einen der drei Aspekte konzentrieren. Stellen Sie sich ein Dreieck vor, dessen Ecken mit den oben genannten drei Eigenschaften beschriftet sind. Wenn Sie nun Ihre eigene (potentielle) Geldanlage in einer Ecke oder auf der Linie zwischen zwei Ecken positionieren, dann werden Sie nicht alle drei Eigenschaften maximieren können. Zwei Beispiele dazu:
- Wenn Sie kein großes Risiko eingehen möchten und auf die Verfügbarkeit Ihres Geldes angewiesen sind, werden Sie keine hohe Rendite erzielen; das gilt zum Beispiel für Tagesgeldkonten.
- Investmentmöglichkeiten mit hohen Renditechancen hingegen sind weniger sicher und können stark schwanken. Die Verfügbarkeit ist häufig weiterhin hoch: Sie haben also in der Regel die Möglichkeit, Ihre Anteile zu verkaufen, allerdings mit dem Risiko recht hoher Verluste.
Das Bild des Dreiecks kann Ihnen auch dabei helfen, den richtigen Anbieter zu finden: Wer mit besonders hohen Renditen und gleichzeitigem Nullrisiko wirbt, sollte Ihr Misstrauen wecken.
Offene Immobilienfonds im Dreieck der Vermögensanlage
Offene Immobilienfonds gelten als Risikoarme Anlagemöglichkeit, da sie durch Stabilität von Sachwerten trumpfen können
11. Prinzip: Das A und O: Diversifikation
Auf Portfolios werden wir gleich noch näher eingehen, erst einmal gebe ich Ihnen einen kurzen Einblick in die Diversifikation. Ihr Ziel ist es, die Renditen und Risiken verschiedener Produkte zu balancieren, sodass Sie am Ende des Tages mit möglichst wenig Risiko auch möglichst viel Gewinn machen können. Dafür wird Ihr Kapital in verschiedene Bereiche investiert, die unterschiedlich auf bestimmte Ereignisse reagieren, um die Reaktionen darauf möglichst divers zu gestalten.
Wenn also ein Ereignis in einem Markt zu einem plötzlichen Kurssturz führt, kann genau das in einem anderen Markt für eine positive Entwicklung sorgen. Damit vermeiden Sie als Anleger:in sogenannte Klumpenrisiken, die sich also vor allem in einem Markt oder einer Branche sammeln. Sie können Ihre Anlageprodukte nach unterschiedlichen Kategorien diversifizieren, zum Beispiel nach geographischer Lage des Markts, nach Branchen oder nach Anlageklassen.
12. Prinzip: Die Bedeutung verschiedener Anlageklassen
Auch verschiedene Klassen von Anlageprodukten helfen Ihnen dabei, Ihre Geldanlagen zu diversifizieren. Die verschiedenen Klassen berücksichtigen unterschiedliche Märkte und Produkte, daher bestehen zwischen ihnen einige Unterschiede in den Eigenschaften der einzelnen Anlagen.
Man unterscheidet zwischen fünf verschiedenen Klassen:
- Einlagen sind Sparformate in Form von Tages- oder Festgeldkonten, die zwar sichere, aber niedrige Renditen erwirtschaften. Diese liegen auf dem gleichen Niveau oder sogar unter der Inflationsrate, weshalb Sie hier kaum mit Gewinnen rechnen können.
- Immobilien bieten entweder als eigenes Objekt oder in Form von Offenen Immobilienfonds eine Anlageform. Bei einer eigenen Immobilie müssen Sie beachten, dass damit sowohl laufende Kosten als auch vor allem eine große Konzentration von Ressourcen einhergehen. Offene Immobilienfonds wiederum gelten als risikoarme Anlage, für die Ihr Kapital in unterschiedliche Standorte und Nutzungsarten investiert wird.
- Wertpapiere umfassen u.a. Aktien, Anleihen, (Aktien-)Fonds, ETFs und Zertifikate. Diese Anlagen reichen von risikoarm mit eher geringen Renditen (z.B. Staatsanleihen der meisten EU-Staaten) zu eher risikoreich mit höheren Renditechancen (Aktien).
- Rohstoffe sind als Anlageklasse recht heterogen und beinhalten Naturstoffe wie Öl, Erz, Getreide, aber auch Edelmetalle wie Gold und Platin. Diese Anlageklasse sowie ihre Marktwerte basieren ausschließlich auf Angebot und Nachfrage, da die einzelnen Produkte an sich keine Gewinne oder Dividenden erzielen. Sie gelten meist als relativ wertstabile Anlagen.
- Alternative Investments fassen verschiedene Geldanlageprodukte für exklusive und meist finanziell sehr gut aufgestellte Anlegergruppen. Darunter können zum Beispiel Geschlossene Immobilienfonds oder Hedgefonds fallen.
Von der Theorie in die Praxis: Ihre Strategie zum Vermögensaufbau
13. Prinzip: Orientierung an Produkten, die Sie verstehen
Wenn Sie ein besonderes Interesse an einer bestimmten Branche haben, hilft Ihnen das sowohl bei Ihrer Motivation als auch bei der Anlageentscheidung, mit der Sie sich am wohlsten fühlen.
Tipp: geduldig bleiben
14. Prinzip: Die Gestaltung Ihres Portfolios – nach Ihren eigenen Wünschen
In der Auswahl des Produkts spielt außerdem für immer mehr Anleger:innen die Nachhaltigkeit einer Anlage eine Rolle, um mit dem eigenen Geld einen möglichst positiven Einfluss auf die Umwelt oder die Gesellschaft zu erwirken. Darüber hinaus muss Ihnen für die Auswahl einer Geldanlage klar sein, welche finanziellen Mittel Ihnen kurz- oder langfristig zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich kann zwischen drei gängigen Formen von Portfolios unterschieden werden, wobei die konkrete Zusammensetzung sich je nach Anleger-Typ und individuellen Präferenzen unterscheidet:
- Das werterhaltende Portfolio besteht größtenteils aus risikoarmen Anlagen, die vor allem vor Wertverlust schützen, aber auch keine besonders hohen Gewinne einbringen. Hier steht Ihnen offen, einen kleinen Teil Ihres Kapitals in etwas risikoreichere Anlagen zu investieren. Damit bleibt die Sicherheit grundsätzlich noch gewährt, die Renditechancen steigen aber.
- Das ausgewogene Portfolio ist darauf ausgelegt, eine gleichmäßige Verteilung von Chancen und Sicherheit zu erzielen.
- Das wachstumsorientierte Portfolio baut auf hohe Renditen und nimmt dafür höhere Risiken in Kauf. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass Sie wiederum einen kleineren Teil in risikoärmere Anlagen investieren, um sich ein wenig Sicherheit zu erhalten.
15. Prinzip: Aktien im Portfolio bewähren sich langfristig
Im höheren Alter sollten Sie wieder vorsichtiger mit Aktien umgehen und nicht Ihr Vermögen darauf verwetten – denn wenn Sie zum Beispiel im Rentenalter angekommen sind und der Markt gerade eine Tiefphase durchlebt, werden Sie Ihre Anteile nur zu ungünstigen Konditionen verkaufen können und im schlimmsten Fall Verluste machen.
Aber Vorsicht: Börsen-Hype hin oder her, auch in jungem Alter sollten Sie nicht das gesamte Börsenparkett leerkaufen, sondern Ihrem Portfolio vor allem auch risikoarme Anlagen hinzufügen. Je bewanderter Sie sich im Finanzmarkt fühlen, desto eher können Sie eine Anlage in Aktien wagen.
16. Prinzip: Immobilien bringen Stabilität
Neben dem persönlichen Bezug sind Immobilien außerdem krisensicher und risikoarm und bieten damit ein wertvolles und solides Fundament für Ihren Vermögensaufbau – daher auch der Begriff „Betongold”. Denn durch den immerwährenden Bedarf an Immobilienobjekten in Deutschland ist die Nachfrage sogar in Krisenzeiten meist zuverlässig hoch.
17. Prinzip: Fonds als solide Geldanlage
Wie das Kapital angelegt wird und wo vielleicht eine Umschichtung oder Re-Investition stattfinden muss, übernehmen die Fondsmanager. Das gilt sowohl für Aktienfonds, ETFs und auch Immobilienfonds. Daher nehmen Fonds meist eine bedeutende Rolle im Vermögensaufbau ein.
Tipp: Doppelt diversifiziert mit Offenen Immobilienfonds
Dadurch sind solche Fonds von Haus aus diversifiziert und können so die Stabilität Ihrer Anlage noch weiter erhöhen. Damit können Sie auch das sogenannte „Klumpenrisiko” vermeiden, das sich mit dem Erwerb einer einzelnen, eigenen Immobilie ergibt.
Dass Immobilien sich auch in Krisenzeiten wie dem Pandemiejahr 2020 bewähren, bewies die Umfrage zum Vermögensbarometer 2020 des DSGV: Neben Edelmetallen und Grundstücken zählten Investment- und Immobilienfonds zu den beliebtesten Geldanlagen der Deutschen im vergangenen Jahr.
18. Prinzip: Vertrauen Sie Ihrer Strategie
Doch egal, ob Sie sich anfangs noch mit Ihrer Anlage überfordert fühlen oder schnell selbstbewusster werden: Bleiben Sie bei Ihrer Strategie und vertrauen Sie darauf. Wenn Sie erstmal die Zeit investiert haben, um Ihre eigene Strategie zu entwickeln, werden vorschnelle oder spontane Entscheidungen Ihnen nur ein Bein stellen.
Lassen Sie sich also nicht von vielversprechenden Anlagen, emotionalen Kurzschlussreaktionen oder Ihren anfänglichen Sorgen beirren und versuchen Sie, den Mehrwert Ihrer individuell auf Sie abgestimmten Strategie im Blick zu behalten.
Kapital aufbauen - Abschließende Prinzipien für werdende Anlageprofis
19. Prinzip: Regelmäßiges Rebalancing Ihrer Strategie
Wenn Sie sich also zum Beispiel genügend Wissen angeeignet und den Anker Ihres Portfolios um die risikoarmen Anlagen gesetzt haben, möchten Sie vielleicht künftig einen Teil Ihres Kapitals in etwas risikoreichere Produkte investieren. Oder Sie reduzieren Ihre Anlagen, weil Sie einen Teil des Vermögens für ein Anlageziel verwenden möchten – all diese Entwicklungen beeinflussen Ihre Strategie und sollten sich in der (Neu-) Zusammenstellung Ihres Portfolios widerspiegeln. Daher ist es wichtig, bei großen Veränderungen einen genauen Blick aufs Portfolio zu werfen; fortgeschrittenen Anleger:innen und Profis rate ich zu einem alljährlichen Rebalancing.
Tipp: Vermögensaufbau mit 40
Oft hat man in dem Fall bereits einen Betrag auf zum Beispiel einem Festgeldkonto, der aber keine Zinsen mehr einbringt. Diesen „Startschuss“ können Sie dann mit einem monatlichen Sparplan weiter fördern.
Tipp: Vermögensaufbau über 50
Bei gutem Börsenklima bietet es sich an, Ihr Kapital aus den riskanteren Anlagen abzuziehen und beispielsweise in einen wertstabilen Investmentfonds zu verlagern. Mit solchen Umschichtungen minimieren Sie Ihre Risiken und sorgen dennoch für einen stabilen Zuwachs fürs Alter.
20. Prinzip: Nicht auf angebliche Steuervorteile verlassen
Gerade auf lange Sicht hin erweisen sich solche angeblichen Vorteile als eine schlechte Wette, denn: Sobald sich die Gesetzeslage ändert, sind auch Ihre Steuervorteile dahin. Deswegen sollten solche temporären Verlockungen Sie nicht in der Wahl Ihrer Anlage beeinflussen; verlassen Sie sich vielmehr auf stetige und langfristig stabile Anlageprodukte.
21. Prinzip: Ein guter Ruf ist viel wert
22. Prinzip: Rendite ist nicht gleich Rendite
Gehen Sie deshalb sicher, dass Sie auch das Kleingedruckte genau gelesen haben und über alle zusätzlichen Kosten Bescheid wissen. So vermeiden Sie, dass eine eigentlich gut klingende Rendite durch hohe Verwaltungsgebühren plötzlich zu Staub zerfällt.
23. Prinzip: Sie haben es in der Hand
Doch auch sie können Ihnen keine Sicherheit garantieren: Ein Aktienhandel basiert darauf, dass ein/e Experte/Expertin die Aktie auf dem Maximum sieht und sein gegenüber auf einen weiteren Anstieg setzt. Deshalb rate ich Ihnen: Solange es um Ihr eigenes Geld geht, machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken und treffen Sie Ihre eigenen Entscheidungen.
24. Prinzip: „Don’t believe the hype” – und bleiben Sie entspannt
So sparen Sie nicht nur Energie, sondern auch Zeit: Wenn Sie Ihrer Strategie vertrauen, sind Geldanlagen an sich weniger zeitaufwendig, als Sie vielleicht dachten. Distanzieren Sie sich dafür auch von angeblich heißen Tipps, die mögliche Hobby-Experten an Sie herantragen. Auch die Börsenkurse müssen Sie nicht im Minutentakt abrufen, wenn Sie um bewährte Produkte in Ihrem Portfolio wissen.
Vermögensaufbau Ja – aber zu Ihren eigenen Bedingungen
Und wenn Sie jetzt schon gut Bescheid wissen und gern mit Geldanlagen und Ihrem Vermögensaufbau anfangen möchten – Sie erinnern sich an das zweite Prinzip „Der richtige Zeitpunkt ist jetzt“ – lege ich Ihnen gern unseren Offenen Immobilienfonds hausInvest ans Herz: Hier können Sie sich entweder mit monatlichen Beträgen via Sparplan oder einer einmaligen Geldanlage beteiligen und so entspannt Ihr Geld für Sie arbeiten lassen.
Über den Autor
Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!