Fonds kaufen Zum Fondskauf in 6 simplen Schritten
28.03.2025 • 8 Minuten Lesezeit
Inhalt
Investmentfonds sollten in keinem Wertpapier-Portfolio fehlen. Denn: In Zeiten von Inflation und spürbarer Unsicherheit auf den Finanzmärkten wollen Anleger:innen dem drohenden Wertverlust ihres Vermögens vorbeugen und deshalb mit kalkulierbarem Risiko investieren.
Dank dem aktiven Fondsmanagement und einer breiten (Risiko-)Streuung haben Sie mit Investmentfonds die Chance auf einen kontinuierlichen und langfristigen Vermögensaufbau – ob als Altersvorsorge oder als finanzielles Polster für den Nachwuchs.
Im folgenden Artikel führen wir Sie durch den Weg zum Kauf eines Fonds.
Das Wichtigste in Kürze
- Investmentfonds bieten durch aktives Management und breite Streuung eine gute Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen und Risiken zu minimieren.
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Offene Fonds ermöglichen flexible An- und Verkäufe, während Geschlossene Fonds keine Flexibilität, höhere Mindestbeträge und größere Risiken mit sich bringen.
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Die Wahl des Fondstyps basiert unter anderem auf Risikobereitschaft, Anlagezielen und Anlagehorizont. Fonds mit höheren Renditechancen gehen dabei meist auch mit größeren Anlagerisiken einher.
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Kosten wie die Total Expense Ratio (TER) und Ausgabeaufschläge variieren je nach Fondsart und Anbieter – ein Kostenvergleich lohnt sich.
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Wenn Sie bei Ihrem Fondskauf eine persönliche Beratung wünschen, ist die Bank Ihres Vertrauens eine gute Wahl, ansonsten lohnt sich auch der Kauf über (günstigere) Online-Anbieter oder direkt über die Fondsgesellschaft.
Schritt 1: Wahl der passenden Fondsart
Offene vs. Geschlossene Fonds
Bei ersten Recherchen werden Sie es gemerkt haben: Den perfekten Fonds gibt es nicht. Grundsätzlich wird in der Finanzwelt zwischen Offenen und Geschlossenen Fonds unterschieden. Bei einem Investment in einem Offenen Investmentfonds können Sie jederzeit Anteile kaufen oder verkaufen, indem Sie sie an die Fondsgesellschaft zurückgeben. Zudem kann der Fonds meist beliebig viel Anlagekapital aufnehmen.
Bei Geschlossenen Fonds ist das nicht möglich: Ist eine vorher festgelegte Anlagesumme erreicht, „schließt“ der Fonds. Zudem ist der Mindestbetrag hoch und beim Scheitern eines Projekts besteht die Gefahr eine Totalausfalls. Mit einem Satz: Nichts für Neulinge.
Drei Fragen zum passenden Fondstypen
Die Wahl zwischen Offenen und Geschlossenen Fonds fällt vergleichsweise leicht. Schwieriger wird es bei der Frage nach der inhaltlichen Unterscheidung: Lieber in einen offenen Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds anlegen?
Damit Sie für sich den passenden Fondstyp finden, seien Sie ehrlich mit sich selbst und stellen Sie sich drei grundsätzliche Fragen:
1. Halten Sie Risiko aus?
Stellen Sie sich vor, Sie haben in einen Aktienfonds investiert, aber der Kurs sinkt ganz plötzlich. Wie werden Sie reagieren? Die Anteile schnell verkaufen, nur um den Kopf wieder frei zu haben? Dann sollten Sie sich für einen Fonds entscheiden, der Wertstabilität und ein geringeres Risiko bietet, auch wenn dann die Rendite niedriger ausfällt.
2. Steht für Sie die Rendite im Vordergrund?
Sie kennen sich und wissen, dass auch das Auf und Ab eines Kurses Ihnen keine schlaflosen Nächte verursachen wird? Und auch ein Verlust Sie nicht um Ihre gute Laune bringt? Wenn Sie hier „ja“ sagen, sollten Sie Fonds mit einer höheren Rendite in die engere Auswahl nehmen.
3. Wie lang und mit welchem Ziel möchten Sie Ihr Geld anlegen?
Bei dieser Frage hilft Ihnen eine Einschätzung Ihres persönlichen Anlagehorizontes weiter:
- Verfügen Sie über einen kurzfristigen Anlagehorizont, möchten Sie Ihr Geld vielleicht nicht länger als ein bis drei Jahre aus der Hand geben. Bei Geldanlagen mit einer entsprechend kurzen Laufzeit verzichten Sie jedoch auf eine attraktive Rendite (bei geringem Risiko) – oder Sie greifen zu riskanteren Anlagen, um auch in kurzer Zeit lohnende Gewinne erzielen zu können.
- Mit einem mittelfristigen Anlagehorizont fühlen Sie sich mit einer Laufzeit von drei bis zehn Jahren wohl. Damit stehen Ihnen schon deutlich mehr Anlageprodukte zur Auswahl, die Ihnen vielleicht bei der Finanzierung der nächsten großen Reise oder einer größeren Anschaffung helfen. Empfehlenswert ist, auf möglichst risikoarme Anlageprodukte als Basis zu setzen – und eventuell durch etwas risiko- und renditereichere Investments zu ergänzen.
- Anleger:innen mit langfristigem Anlagehorizont legen ihr Geld für 10 Jahre oder mehr an, z. B. für die Altersvorsorge oder das Eigenheim. Über diesen Zeitraum können die meisten Kursschwankungen erfolgreich ausgeglichen und attraktive Gewinne erwirtschaftet werden. Auch hier bieten sich risikoarme Investments an, um einen Teil des Geldes möglichst gut abzusichern. Soll es nicht nur der stetige, langfristige Vermögensaufbau sein, können auch hier renditereichere Anlagen für zusätzliche Gewinnchancen genutzt werden.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Philosophien die Sie kennen sollten - Offensive und defensive Fonds:
- Offensiv ausgerichtete Fonds zielen darauf ab, möglichst hohe Renditen zu erzielen. Diese Fonds bieten Ihnen zwar größere Chancen, bergen aber auch höhere Risiken.
- Auf der anderen Seite stehen defensive Fonds, bei denen der Werterhalt im Vordergrund steht. Dazu gehören beispielsweise Geldmarkt- oder Rentenfonds. Diese Fonds sind in der Regel sicherer, bieten aber auch geringere Renditechancen.
Offensive Fonds werden sich für Sie eignen, wenn Sie eine hohe Risikotoleranz und viel Fachwissen über die Funktionsweisen des Finanzmarktes mitbringen. Dann können Sie die jeweiligen Renditechancen wahrscheinlich sicher einschätzen und mögliche Verluste gut wegstecken.
Defensive Fonds eignen sich für Sie, wenn Sie gerade Ihre erste Geldanlage planen oder grundsätzlich sicherheitsorientierter investieren möchten. Hierbei handelt es sich meist um langfristigere Geldanlagen, sodass Sie über einen mittel- oder langfristigen Anlagehorizont verfügen sollten.
Die gängigsten Fondstypen im Überblick
- Aktienfonds: Als Aktienfonds wird eine größere Anzahl von Aktien bezeichnet, die in einem Fonds, gleichsam einem Aktienportfolio, zusammengefasst sind. Sie können – müssen aber nicht – regionale oder branchenorientierte Schwerpunkte haben und werden von einem professionellen Management ge- und verkauft, nicht von Ihnen als Anleger:in selbst.
Hier sind die Renditechancen meist höher, die Anlagerisiken aber auch: Kursschwankungen und Wertverluste sind keine Seltenheit, sodass Sie über eine ausreichende Risikotoleranz verfügen sollten. - Garantiefonds: Um Garantiefonds geht es, wenn den Anleger:innen am Ende einer festgelegten Laufzeit oder nach Ablauf einer Anlageperiode die Rückzahlung eines Mindestbetrages garantiert wird. Das kann das investierte Kapital sein oder aber ein festgelegter Prozentsatz dieses Kapitals. Diese Garantie ist allerdings auch meist mit einem Preis verbunden, der die zu erwartenden Rendite schmälert.
Das heißt: Unter Umständen lohnt sich das Investment erst ab einem hohen Anlagebetrag, da Ihr Gewinn sonst von den Kosten verschlungen wird. Außerdem sollten Sie sicher sein, dass Sie auch über einen ausreichenden Anlagehorizont verfügen, wenn Sie Ihr Geld über einen längeren Zeitraum fest binden. - Immobilienfonds: Bei Immobilienfonds wird das Kapital mehrerer Anleger:innen in Immobilien investiert. Als Anleger:in erwerben Sie also nicht eine einzelne Immobilie, sondern partizipieren an mehreren Objekten. Demnach können Sie mit überschaubarem Aufwand an der Entwicklung des Immobilienmarkts partizipieren.
Auch hier ist es wichtig, zwischen Geschlossenen und Offenen Immobilienfonds zu unterscheiden: Geschlossene Immobilienfonds funktionieren nämlich über unternehmerische Beteiligungen, was für Sie als Anleger:in mit hohen Anlagerisiken einhergeht. Zudem benötigen Sie einen mittel-bis langfristigen Anlagehorizont, da Ihr Kapital für einen festen Zeitraum angelegt wird. - Rentenfonds: Das Kapital von Anleger:innen kann vom Fondsmanagement auch in Unternehmens- oder Staatsanleihen investiert werden. Die regelmäßigen Zinszahlungen, die daraus an die Anleger:innen fließen, werden als Renten bezeichnet. Solche Rentenfonds haben ganz unterschiedliche Laufzeiten und Zinssätze, und auch die Risikostufen bewegen sich zwischen hoch (wenn ein Unternehmen dringend Kapital braucht) bis niedrig.
Für Einsteiger:innen empfehlen sich Rentenfonds mit einer niedrigen Risikostufe, also solche, die Anleihen an etablierte und zuverlässige Staaten und Unternehmen herausgeben. Zwar liegen hier die Erträge auch niedriger, doch je riskanter die Staaten und Unternehmen, desto höher ist das Risiko eines Totalausfalls. - Mischfonds: Wird das Kapital der Anleger:innen in unterschiedliche Anlageklassen – Rohstoffe, Immobilien, Rentenpapiere etc. – gleichzeitig investiert, spricht man von Mischfonds. Auch hier sorgt das Mischungsverhältnis, je nach enthaltenen Anlageklassen, für ein höheres oder niedrigeres Risiko.
Solche Fonds können gerade für Einsteiger:innen weniger geeignet sein, denn es erfordert einiges an Erfahrung und Zeit, um Mischfonds zu durchleuchten und die einzelnen Geldanlagen hinsichtlich der eigenen Anlagepräferenzen zu überprüfen. - Dachfonds: Diese Fonds sammeln normale Fonds „unter einem Dach“ – das Kapital der Anleger:innen wird in Fonds anderer Gesellschaften (Zielfonds) investiert. Damit ergibt sich eine breitere Streuung als bei der Investition in einen einzelnen Fonds. Auch hier gibt es unterschiedliche Risikogewichtungen.
Bei Dachfonds sollten Sie als Anleger:in vor allem auf die Kosten achten: Die liegen aufgrund der vielen Einzelinvestments relativ hoch. Das gefährdet schließlich Ihre Rendite, da Ihre Gewinne durch die Kosten deutlich schrumpfen können.
ETFs: Eine Fondsklasse für sich
In den vergangenen Jahren hat besonders eine Art von Investmentfonds an großer Beliebtheit gewonnen: Der ETF. Bei den sogenannten Exchange-Traded Funds handelt es sich um Fonds, die Börsenindizes nachbilden, wie beispielsweise den DAX oder den Dow Jones.
Die Wertentwicklung von ETFs richtet sich nach der Wertentwicklung des jeweiligen Börsenindex, weshalb sie kein aktives Fondsmanagement benötigen. Damit zeichnen sich ETFs häufig durch niedrigere laufende Kosten aus als aktiv verwaltete Investmentfonds.
Je nach Börsenindex kann es sich bei ETFs um Fonds mit besonderem Themenschwerpunkt handeln, zum Beispiel Krypto- oder Clean-Energy-ETFs. Je spezifischer der Index, desto kleiner der entsprechende Markt – und desto mehr kann der Fonds Kursschwankungen unterworfen werden. Bei ETFs gibt es dann kein Fondsmanagement, das aktiv gegensteuert.
ETFs gehören formal zu den Investmentfonds, haben sich jedoch – dank wachsender Beliebtheit und stetig wachsendem Produktangebot – in letzter Zeit zu einer Fondsklasse für sich entwickelt. In diesem Artikel lassen wir das Fondsprodukt ETF deshalb erst einmal außen vor – und widmen uns vor allem aktiv verwalteten Investmentfonds.
Es muss nicht zwingend ein Fonds sein, wenn Sie mehrere der aufgezählten Fondstypen ansprechen. Im Gegenteil, es gilt sogar als smart, wenn Investments möglichst breit gestreut werden – im Fachjargon Diversifikation genannt.
Schritt 2: Ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds kaufen?
Investmentfonds gibt es sowohl in ausschüttenden als auch in thesaurierenden Varianten. Oft finden Sie sogar den gleichen Fonds in beiden Ausführungen, allerdings mit unterschiedlichen Wertpapierkennnummern.
Thesaurierende Fonds sind eine empfehlenswerte Option, wenn Sie Ihre Gewinne langfristig steigern möchten. Diese Fonds schütten Ihre Rendite nicht direkt aus, sondern reinvestieren sie automatisch. Das bedeutet, wenn Sie beispielsweise 10.000€ investiert haben und am Jahresende 500€ Rendite erzielen, wird dieser Betrag direkt wieder angelegt. Ihr Anlagebetrag wächst also kontinuierlich.
Der große Vorteil dieser Fonds liegt im sogenannten Zinseszinseffekt. Dadurch erhöht sich Ihre Anlagesumme jedes Jahr um die erzielten Gewinne, was langfristig zu einer immer höheren Rendite führt. Der Nachteil? Sie erhalten Ihre Rendite erst dann, wenn Sie Ihre Fondsanteile verkaufen.
Die meisten Fonds sind allerdings ausschüttend. Das bedeutet, dass die erzielte Rendite regelmäßig ausgezahlt wird. Wenn Sie also am Ende des Jahres mit Ihren 10.000€ Anlagekapital 500€ Gewinn gemacht haben, landet dieser Betrag direkt auf Ihrem Konto.
Ihr Gewinn wird zwar nicht weiter verzinst, aber Sie können sofort darüber verfügen. Nicht umsonst bezeichnen manche diese Auszahlungen gern als „13. Monatsgehalt“.
Schritt 3: Direktvergleich spannender Fonds
Nachdem Sie sich für eine oder mehrere Fondsarten entschieden haben, steht die nächste Aufgabe an: Die besten Fonds innerhalb dieser Kategorien zu finden und zu vergleichen. Wenn Ihnen der persönliche Kontakt wichtig ist, können Sie freie Finanzberater:innen oder Ihre Hausbank aufsuchen. Im persönlichen Gespräch wird nochmal näher auf Ihre persönlichen Anlagebedürfnisse eingegangen.
Doch mit etwas Zeit und Laune können Sie spannende Fonds auch selbst vergleichen. Die wichtigsten Kriterien bei der Fondswahl sind:
- Langfristige Wertentwicklung: Wie hat sich der Fonds über einen längeren Zeitraum entwickelt?
- Kontinuität der Wertentwicklung: Bleibt der Fonds stabil oder gibt es starke Schwankungen?
- Performance in verschiedenen Marktphasen: Wie schlägt sich der Fonds in steigenden und fallenden Märkten?
- Erfahrenes Fondsmanagement: Wer leitet den Fonds und wie ist die Expertise des Managements?
- Fondsstrategie: Überzeugt Sie das Anlagekonzept, nach dem das Fondsmanagement entscheidet, ob es z.B. in eine Aktie oder Immobilie investiert?
In diesem Schritt kommt es besonders stark darauf an, ob Sie das Fondsprodukt per se überzeugt. Konkrete Produktempfehlungen können und wollen wir nicht aussprechen. Aber wir zeigen Ihnen gern zwei unserer hauseigenen und sehr beliebten Fonds, die in Sachwerte investieren.
klimaVest: Ihr Investment in erneuerbare Energien
Für die erfahrenen Anleger:innen, die ihr Geld jenseits der klassischen (Aktien-)Fonds investieren wollen, bieten wir den Fonds klimaVest an: klimaVest ist ein Fonds, der in Sachwerte im Bereich Erneuerbare Energien investiert, wie z. B. Windkraft- oder Solaranlagen. Mit über 40 Wind- und Solarparks in ganz Europa bietet er Anleger:innen börsenunabhängige Stabilität – und die Chance, sich schon heute an der Energieversorgung von morgen zu beteiligen.
Und das ist klimaVest im Überblick:
- Über 1,4 Milliarde Euro Fondsvermögen
- Zielrendite von 3,0 – 4,0 Prozent p.a.
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hausInvest: Das Fundament Ihres Portfolios
Unser zweiter Tipp überzeugt Anleger:innen seit 50 Jahren: hausInvest, unser Offener Immobilienfonds.
Durch eine verlässliche Rendite, ein durchdachtes Anlagekonzept, Wertstabilität, geringe Schwankungen und ein starkes Risikoprofil (eingestuft in die Risikoklasse 2) hat hausInvest seit 1972 das Vertrauen vieler Anleger:innen gewonnen – und bestätigt.
hausInvest auf einen Blick:
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- Risikoklasse 1 von 7
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Schritt 4: Check der Kosten
Auch bei den Kosten kommt es auf die Art des Fonds an. Es geht weniger um die konkreten Anlagen, sondern eher darum, ob der Fonds aktiv oder passiv verwaltet wird. Hierbei spielt spielt die sogenannte TER (Total Expense Ratio) eine Rolle: Gebühren für Management, Betriebskosten, die fixe Verwaltungsvergütung sowie die Depotbankgebühr.
Passiv verwaltete Fonds sind in der Regel kostengünstiger. Ihre Gesamtkostenquote, auch Total Expense Ratio (TER) genannt, liegt oft zwischen 0,1% und 0,5% pro Jahr. Diese Quote umfasst alle anfallenden Kosten und Gebühren. Bei aktiv gemanagten Fonds ist die TER in der Regel höher, da der Verwaltungsaufwand deutlich größer ist und sich schließlich ein professionelles Fondsmanagement um Ihr Investment kümmert.
Der einmalige Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt, wird beim Kauf der Fondsanteile fällig. Dieser hängt allerdings nicht davon ab, ob ein Fonds aktiv oder passiv verwaltet wird. Vielmehr variiert er je nach Anbieter und Vertriebskanal.
Wenn Sie Ihr Geld in einen Fonds investieren wollen, müssen Sie mit einem einmaligen Ausgabeaufschlag von 1% bis zu 7% rechnen. Dabei handelt es sich um ein Entgelt, das der Deckung der Vertriebs- und Beratungsleistungen dient und sich von Fonds zu Fonds unterscheidet.
Doch die Kosten schwanken stark von Fonds zu Fonds und teils auch davon, wie Sie investieren: Einen Fondssparplan erhalten Sie ohne Ausgabeaufschlag und auch Anlagen, die Sie digital abschließen, sind günstiger als mit Beratung in der Bankfiliale.
Schritt 5: Wo kaufen Sie den Fonds am besten?
Die nächste Entscheidung, die Sie fällen müssen, ist wo Sie Ihre Fonds kaufen möchten: In der Bankfiliale um die Ecke, bei einer Direktbank oder direkt bei der Fondsgesellschaft? Erneut gibt es ein Für und Wider abzuwägen, um Ihre Präferenz zu finden.
- Banken und Sparkassen: Die meisten Banken bieten eine ganze Reihe von Investmentprodukten und Fonds, in die Sie als Bankkund:in investieren können. Wenn Ihnen der persönliche Kontakt wichtig ist, ist Ihre Bank des Vertrauens eine gute Adresse, um Ihr Fondsinvestment auf den Weg zu bringen. Ihr Berater bzw. Ihre Beraterin kann Sie ausführlich über die Anlageprodukte informieren, die für Sie infrage kommen. Meist sind hier die Kosten jedoch etwas höher als bei anderen Anbietern.
- Online-Broker und Direktbanken: Mittlerweile gibt es eine ganze Bandbreite an (Online-)Anbietern, mit denen Sie schnell und einfach in eine große Zahl an Fonds investieren können. Je nach Anbieter haben Sie Zugang zu verschiedenen Anlageprodukten.
Wenn Sie einen Online-Broker oder eine Direktbank nutzen wollen, lohnt sich hier ein Kostenvergleich: Häufig finden Sie vor allem online immer wieder Sonderangebote, die Ihnen bestimmte Vergünstigungen anbieten, zum Beispiel bei den Depotkosten oder beim Ausgabeaufschlag. - Direkt über Fondsgesellschaften: Viele Fondsanbieter bieten Ihnen auch einen direkten Weg an, um (meist online) in den jeweiligen Fonds zu investieren. Das lohnt sich für Sie vor allem dann, wenn Sie sich schon ein spezifisches Anlageprodukt ausgesucht haben, in das Sie investieren wollen. In dem Fall benötigen Sie meist ein Depot, in das Sie Ihre Fondsanteile dann einzahlen können. Häufig können Sie aber auch ein Depot während Ihres Anlageprozesses eröffnen – manchmal sogar kostenlos.
Auch für Fonds gilt – je mehr Sie darüber wissen, desto mehr Spaß werden Sie bei der Beschäftigung mit Ihrer Geldanlage haben. Machen Sie sich also zuerst klar, wo Ihre Fragen liegen, wo Sie sich unsicher sind. Und entscheiden Sie dann.
Profi-Tipp: Der Beta-Faktor
Der Beta-Faktor ist eine oft verwendete Kennzahl bei der Bewertung von Geldanlagen. Er gibt als geschätzter Wert Aufschluss über das Fondsrisiko im Verhältnis zum Risiko des Referenzindexes. Das bedeutet: Wie verhält sich z. B. eine Aktie, in die Sie als Anleger:in investieren möchte, zum Gesamtmarkt? Sind die Wertschwankungen ungefähr gleich oder entwickelt sich die Aktie gerade günstiger oder ungünstiger als der Gesamtmarkt?
Mit anderen Worten: Je höher der Wert des Beta-Faktors ist, desto höher ist auch das Risiko des Fonds verglichen mit dem Risiko des Referenzindexes. Der Beta-Faktor gilt damit als wichtiger Anhaltspunkt zur Bewertung eines Fonds.
Schritt 6: Anlagesumme und -intervall festlegen
Beim Kauf von Fondsanteilen haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten: den Fondssparplan oder die Einmalanlage.
Per Fondssparplan investieren
Fondssparpläne eignen sich insbesondere für Einsteiger:innen: Die Mindestsparsumme beträgt bei hausInvest z.B. 10€, die Sie im monatlichen Rhythmus einzahlen.
Selbstverständlich bieten sich auch größere Summen an, sodass auch schneller ein größeres Kapital investiert ist. Die Sparrate können Sie jederzeit pausieren oder anpassen.
Fondsanteile per Einmalanlage kaufen
Wenn Sie eine größere Summe zur Verfügung haben – beispielsweise bereits angespart oder über eine Erbschaft –, können Sie diese in Form einer Einmalanlage auf einen Schlag investieren.
Bei vielen Anleger:innen beliebt ist die Kombination von Einmalanlage und fortlaufendem Sparplan. So geben Sie Ihrem Investment mit der Einmalanlage einen ersten Boost und polstern Ihren Anlagebetrag monatlich weiter auf. So holen Sie das Meiste aus Ihrem Fondskauf heraus.
Über den Autor
Im Netz kursieren manchmal schwer verdauliche Definitionen aus unterschiedlichen Quellen. Grundlegendes Fachwissen, einfach und kompakt erklärt, ist hingegen selten anzutreffen. Mit meinen Beiträgen möchte ich Ihnen zunächst das Basiswissen vermitteln und Sie im Anschluss dazu einladen, gemeinsam darauf aufzubauen. Dabei bediene ich mich vieler anschaulicher Beispiele aus meiner über 20-jährigen Erfahrung im Commerzbank Konzern und erkläre komplexe Sachverhalte mithilfe von Grafiken und Vergleichen.
Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!