Es werden Immobilienmodelle mit Bezug zum Thema Nachhaltigkeit auf einer Handfläche abgebildet

Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit im hausInvest

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hausInvest ist ESG-Produkt nach Artikel 8

Nachhaltigkeit ist für uns eine Voraussetzung für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg – entsprechend richtet sich der hausInvest nach ökologischen, sozialen und Unternehmensführungs-Kriterien (ESG-Kriterien) aus. Seit dem 10. März 2021 erfüllt er die Transparenzanforderungen an ein „Finanzprodukt mit ökologischen und/oder sozialen Merkmalen“ gemäß Artikel 8 der EU Offenlegungsverordnung¹. Als Treuhänder sind wir dabei den Bedürfnissen der Anleger und der langfristigen Wertsteigerung ihrer Anlagen verpflichtet.

Unternehmensführung (Das „G“ in ESG)

Die Commerz Real verpflichtete sich im September 2020 zu den UN Principles for Responsible Investment – eine Investoreninitiative mit dem Ziel, die Auswirkungen von ESG-Faktoren für Investoren besser zu verstehen und Unterzeichner dabei zu unterstützen, diese Themen in ihre Investitionsentscheidungen einzubeziehen. Dazu gehört auch die Steuerung der Aktivitäten externer Dienstleister, beispielsweise durch Verträge mit unseren Property- und Facility Managern. Hier werden unter anderem Anforderungen zur Einhaltung internationaler sozialer und arbeitsrechtlicher Standards², nachhaltigkeitsbezogene Reportingpflichten und das Ziel einer Erhöhung der EU-Taxonomie-Konformität der Objekte im Sinne ihrer zukünftigen Wertstabilität ergänzt.

Die Commerz Real ist außerdem durch die Initiative Corporate Governance (ICG) zertifiziert, da sie ein Werte-Management-System nach der Satzung der ICG in Verbindung mit dem „Pflichtenheft zum Compliance-Management in der Immobilienwirtschaft“ eingerichtet hat. Auch nehmen wir an externen Ratings teil: Die Agentur Scope hat den hausInvest im Juni 2020 mit der Note A-ESG bewertet und somit als „ESG“-Produkt eingeordnet. Die Ratingagentur schreibt dazu: „Der hausInvest positioniert sich hinsichtlich seiner ESG-Einschätzung im Rahmen des Peergroup-Vergleichs der offenen Immobilienfonds als solide aufgestellt“. In dem Nachhaltigkeit Rating wurden zudem Optimierungspotenziale aufgezeigt, die uns für die weitere Verbesserung der Performance als Orientierung dienen.

Ökologische Faktoren (Das „E“ in ESG)

Bei den ökologischen Faktoren liegt der Fokus auf der Verringerung des CO2-Fußabdrucks³ des hausInvest Portfolios. Langfristig möchten wir diesen entlang der Pariser Klimaziele reduzieren. So wollen wir die CO2-Emissionen unserer Immobilien von derzeit ca. 44 kg pro Quadratmeter bis 2050 auf ca. 14 kg pro Quadratmeter reduzieren. Dadurch stellen wir sicher, dass wir nicht nur gesellschaftliche, sondern auch regulatorische Anforderungen erfüllen. Bereits jetzt werden Allgemeinflächen und haustechnischen Anlagen des deutschen und französischen Portfolios mit Ökostrom versorgt. Zudem arbeiten wir bei der Reduzierung der Verbräuche eng mit den Nutzern unserer Immobilien zusammen und bieten beispielsweise deutschen Mietern den Mainova-Öko-Stromtarif an. 

Grundlage für die Verkleinerung des Fußabdrucks ist die systematische und digitale Erfassung der Verbräuche (Erdgas, Heizöl, Fernwärme, Fernkälte, Strom, Wasser und Abfall) unserer Immobilien. Mittels einer soliden Datenbasis können wir nicht nur den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Auch die Kosten optimieren wir, weil Stromspitzen oder unnötige Lasten sofort erkannt werden.
 

CO2-Emissionen im hausInvest

Säulendiagramm zeigt in fünf Säulen exemplarisch die Abnahme der Triebhaugasemissionen pro Quadratmeter eines Gebäudes

Soziale Faktoren (Das „S“ in ESG)

Das Bekenntnis zur Umsetzung positiver gesellschaftlicher Veränderungen in der Immobilienwirtschaft ist Baustein für die Stabilität und Rentabilität des Fonds. Wir sehen Herausforderungen wie knappen Wohnraum und steigende Mieten in Ballungsgebieten, die Auswirkungen des sich verändernden Konsumverhaltens auf Innenstädte und die Digitalisierung der Arbeitswelt. Ebenso entstehen durch die Corona-Pandemie neuen Anforderungen an die Gesundheitsinfrastruktur und digitale Vernetzung. 

Als Antwort darauf werden wir den Wohnanteil am Investmentvermögen in den kommenden Jahren auf 10.000 Wohneinheiten insbesondere in Ballungsräumen ausweiten, hiervon werden 20 bis 40 Prozent in den Bereich des geförderten sowie bezahlbaren Wohnraums fallen. Ergänzt wird dies durch:
  • Sozialverträgliches Mietmanagement: Steuerung des Mieterbesatzes, Verzicht auf Luxussanierungen zur Profitmaximierung, kein Aufteilergeschäft (Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen)
  • Verantwortungsvolle Sanierung: Pflege des Bestandes, aber Verzicht auf zusätzliche Sanierungen um den gesetzlich vorgegebenen Rahmen an Mietpreiserhöhungen auszureizen
  • Langfristig orientiertes Bestandsmanagement des Wohnportfolios: Das Wohnportfolio ist nicht Teil des Trading-Portfolios und wird langfristig gehandelt
Neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum investieren wir in den generationenübergreifenden Ausbau der medizinischen Versorgungsstruktur. Überdies legen wir künftig noch mehr Wert auf die Anbindung der Fondsimmobilien an den öffentlichen Nahverkehr, die Barrierefreiheit oder die Ausstattung unserer Immobilien mit E-Ladesäulen und Fahrradabstellmöglichkeiten. Grundlage des Handelns des Fondsmanagement bietet dabei die hausInvest Sozial-Charta.
 

Digitalisierung und Partnerschaften

Ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Portfolios ist die Bewertung der Nachhaltigkeit der hausInvest Immobilien. Hierfür haben wir für die Sustainability Due Diligence ein eigenes Tool entwickelt, welches u.a. Ressourcenverbräuche, intelligente Gebäudetechnik oder infrastrukturelle Einbindung ins Quartier abdeckt. Die Ergebnisse fließen in die Bewertung der Ankäufe ein. Daneben wird mittels dieses Tools der gesamte Immobilienbestand des hausInvest bewertet und basierend darauf das Portfolio nach Nachhaltigkeitskriterien verbessert. Im Bereich Kreislaufwirtschaft kooperieren wir mit Partnern, um digitale wie auch neuartige Lösungen voranzubringen: Madaster Deutschland wurde im März 2021 gegründet und gibt Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche die Möglichkeit, einen webbasierten Materialpass für einzelne Gebäude anfertigen lassen. Er qualifiziert gleichzeitig die Bedeutung des bereits im Objekt enthaltenen CO2-Fußabdrucks.
„Wir streben eine Echtzeitmessung von Verbrauchsdaten in all unseren Immobilien an.“
Porträtbild von Viola Joncic, Head of Sustainability
Viola Joncic
Head of Sustainability
¹ Die EU Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) legt verbindliche Veröffentlichungspflichten zur Nachhaltigkeit von Finanzprodukten fest. Ein nachhaltiges Finanzprodukt nach Art. 8 ist dazu verpflichtet, Details zur Berücksichtigung von Klimarisiken im Investmentprozess und in der Vergütungspolitik zu veröffentlichen sowie ökologische, soziale und Unternehmensführungs-Kriterien (ESG-Kriterien) in die Anlagestrategie aufzunehmen.
² Der Definition der EU-Taxonomie-Verordnung folgend.
³ Gemeint ist hier der Ausdruck CO2-Äquivalent, der neben dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) weitere Treibhausgase wie Methan (CH4), Lachgas (N2O) oder Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) berücksichtigt. Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Text jedoch der Term CO2 verwendet.