Immobilienanlagen im Check  Sind Immobilien sicher, gerade in unruhigen Zeiten?

12.12.2023 5 Minuten Lesezeit

Porträtbild von hausInvest Ratgeberautor Thomas Henrich
Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor
Ein bärtiger Mann mittleren Alters mit schwarzer Brille, einem dunkelblauen Anzug und einem hellbauen Hemd sitzt im Treppenhaus eines Büros mit Glaswänden und guckt direkt in die Kamera.

Auch in Krisenzeiten bauen Fachleute auf Immobilien. Doch ist die Anlage wirklich so wind- und wetterfest, wie es häufig heißt?

Inhalt

Coronakrise, Krieg, Inflation: Selten war die wirtschaftliche Entwicklung so ungewiss wie in den letzten Jahren. Gerade noch wurde spekuliert, ob reihenweise Unternehmen unter den langfristigen Folgen der Pandemie insolvent gehen, da brachten Lieferkettenausfälle und Inflation gleich die nächsten Unsicherheiten mit sich.

Jedoch sieht es nach dem Absturz der Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent im ersten Corona-Jahr 2020 nun wieder nach Wachstum aus: Trotz einiger politischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten wuchs das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr 2022 immerhin wieder um 1,9 Prozent.

Gute Nachrichten, denn: Der Finanzbedarf steigt – sei es im Rahmen des anhaltenden Klimawandels, der die Umstellung auf nachhaltigere Wirtschaftsweisen und Technologien antreibt, oder der voranschreitenden Digitalisierung.

Geldanlagen mit stabilen Aussichten?

In dieser unübersichtlichen Lage müssen Sparer:innen und Anleger:innen sich entscheiden: Bleibe ich untätig und lasse zu, dass die Inflation immer mehr von meinem Ersparten auffrisst? Oder bin ich bereit, auf bessere Renditechancen zu setzen und gehe dafür zumindest kleinere Risiken ein?

Denn obwohl die Zinsen aktuell zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren wieder steigen und Sparer:innen nun erstmals wieder höhere Zinsen für ihre Spareinlagen einstreichen, ist ein echter Wertzuwachs noch nicht garantiert – im Gegenteil. Die rekordhohe Inflationsrate von 10,4 Prozent im Oktober 2022 wirkt sich ebenfalls auf das Ersparte aus – und macht so in vielen Fällen die leicht gestiegenen Zinsraten wieder zunichte. Denn selbst bei soliden 3 Prozent Zinsen sorgt eine Inflationsrate von rund 10 Prozent für einen Realzins von minus 7 Prozent. Viele Zins- und Renditechancen sind damit also weniger rosig, als sie auf den ersten Blick scheinen.

Doch welche Geldanlagen lohnen sich dann überhaupt noch, wenn Inflation und Kursschwankungen in vielen Fällen für noch größere Verluste sorgen? In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit vertrauen viele Anleger:innen vermehrt auf Sachwertinvestments: Edelmetalle, wie beispielsweise Gold, oder Immobilien haben sich in unsicheren Phasen als bewährte Anlagemittel zum Schutz vor allzu großen Kursschwankungen und Wertverlusten erwiesen.

“Warte nicht darauf in Immobilien zu investieren, investiere in Immobilien und warte.”
T. Harv Eker

Die geplatzte „Immobilienblase“ – Mythos oder Fakt?

Aber sind Immobilien-Investments heute nicht auch mit Risiken verbunden? Denn nach Jahren der berüchtigten „Immobilienblase“ und ihren dauerhaft steigenden Immobilienpreisen macht sich die Leitzinserhöhung auch am Immobilienmarkt bemerkbar: Die Teuerung von Krediten sorgt an vielen Orten für sinkende Preise und eine geringere Nachfrage – insbesondere Wohnimmobilien sind von diesem Trend betroffen, ihre Preise sollen in diesem Jahr laut aktueller Prognose um rund vier bis sechs Prozent fallen. Wer am Immobilienmarkt also aktuell kaufen oder verkaufen will, trifft demnach nicht auf die vielversprechendsten Umstände.

Wer allerdings über genügend Eigenkapital verfügt und nicht auf teure Kredite angewiesen ist, der kann in Zeiten sinkender Preise wertvolle Chancen nutzen – und sich so für den nächsten prognostizierten Preisaufschwung wappnen. Offene Immobilienfonds mit großem Fondsvermögen – wie zum Beispiel hausInvest – haben daher aktuell wenig zu befürchten.

Denn langfristige Geldanlagen wie hausInvest planen auch langfristig: Durch den Abschluss langjähriger Mitverträge sichert der Fonds seine Einnahmen über einen möglichst langen Zeitraum. Die Bindung der Mietpreise an die Inflationsrate (Indexierung) trägt zusätzlich dazu bei, die nötigen Einkünfte in Zeiten steigender Kosten sicherzustellen.

Immobilien als innovative Anlage?

Der Bau- und Immobilienmarkt heute wird durch eine beispiellose Welle an Innovationen beflügelt. Die Digitalisierung und das steigende Bewusstsein für Klimaschutz führen bei Investor:innen wie Nutzer:innen zu ganz neuen Anforderungen, was ein Gebäude leisten sollte – plus dem damit verbundenen Bedarf zur Finanzierung.

Ein Bereich sind dabei CO2-sparendes Bauen und die Ausstattung mit umweltgerechter Energie- und Wärmeversorgung sowie als digital steuerbares Smart Building. Ein anderer Bereich sind neue Nutzungsformen wie Arbeiten im Coworking-Space und Wohnen in Service- und Mikroapartments.

Attraktiv, wenn alles passt: Offene Immobilienfonds

In dieser Lage erscheint eine ausbalancierte Anlagestrategie der beste Weg, die eigenen Investitionen fern von Risiken zu halten, falls der baldige Aufwärtstrend doch auf sich warten lässt. So haben inzwischen einige Fondsmanager:innen begonnen, Schwerpunkte in defensiven Sektoren und Märkten leicht zurückzunehmen.

Doch sie bleiben vorsichtig. Bevor sich keine Stabilisierung im globalen Wachstumstrend abzeichnet, raten sie davon ab, den Risikoanteil im Portfolio weiter zu steigern.

Offene Immobilienfonds = geringes Risiko? Auf diese Faktoren sollten Sie achten:

  • eine hohe Vielfalt hinsichtlich Gebäudearten und -nutzung, zum Beispiel in Form eines gesunden Mix aus Wohn- und Gewerbeimmobilien 
  • möglichst viele Objekte in guter Lage von Städten oder Ballungsgebieten mit Wachstumspotenzial 
  • eine gute geografische Verteilung über mehrere, möglichst aussichtsreiche Industrieländer, so dass die verteilten Bestände es abfangen können, wenn es in einzelnen Märkten aus politischen Gründen einmal turbulenter wird 
  • eine konstant hohe Vermietungsrate der Objekte, also sowohl geringe Leerstände als auch möglichst viele Langzeit- und Dauermieter 
  • ein möglichst geringes Durchschnittsalter der Gebäude beziehungsweise ein hoher Anteil jüngst modernisierter Gebäude 

Immobilien als Kapitalanlage sind heute also eine echte Alternative für vorsichtige Sparende und Anleger:innen. Vor allem bei Offene Immobilienfonds profitieren Sie als Anleger:in zunächst davon, dass Immobilien nicht den starken Kursschwankungen unterliegen wie Wertpapiere an der Börse.

Renditen von Immobilien entwickeln sich langsamer, aber gleichmäßig. Bestandswerte und Mieteinnahmen werden auch in Zeiten von gestörten Lieferketten und steigenden Baukosten nicht so stark beeinträchtigt wie die Industrie und ihre global vernetzten Produktionsketten.

Betongold – Die zeitlose Alternative

Im Allgemeinen lässt sich zu keiner Anlage versprechen, dass diese hundertprozentige Sicherheit bietet. Jedoch zeichnen Immobilien als Geldanlage mehrere Vorteile aus, die sie im Vergleich zu anderen Investmentmöglichkeiten auch aktuell deutlich stabiler abschneiden lassen.
 
Sachwerte wie Immobilien verfügen über einen realen Eigenwert, der auch in Krisenzeiten einen gewissen Schutz vor Wertverlust bietet. Darüber hinaus profitieren Immobilien von der anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in und um Metropolregionen. Und die nimmt langfristig eher noch zu – auch wenn Preisschwankungen, teure Kredite oder Lieferkettenprobleme diese Nachfrage phasenweise dämpfen können.

Privatanleger:innen sollten ihre eigene Risikobereitschaft vor einem Investment hinterfragen und verschiedene Alternativen des Immobilien-Investments für sich prüfen: Ist nun die Einzelimmobilie, Crowdinvesting oder – als einfachster Einstieg – Offene Immobilienfonds der sinnvollste Weg? Letztere sind durch ihren gesetzlichen Rahmen vor sprunghaften Wertentwicklungen weitgehend geschützt und eignen sich somit am besten für alle, die unruhigen Zeiten zu Trotz dennoch gut schlafen möchten.

¹ T. (2023, Januar). Deutsches Bruttoinlandsprodukt: Wirtschaft wächst 2022 um 1,9 Prozent. tagesschau.dehttps://www.tagesschau.de/wirtschaft/bip-123.html (Stand: 10.02.2023)

² Herz, C. (2023, Januar). Immobilienpreise: Mit dieser Entwicklung rechnen Experten bei Immobilien. https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienpreise-mit-dieser-entwicklung-rechnen-experten-bei-immobilien-2023/28884524.html (Stand: 10.02.2023)

³  Ludwig, C. (2023, Januar). So wird sich der Immobilienmarkt 2023 entwickeln. Anlegen in Immobilien. https://www.anlegen-in-immobilien.de/so-wird-sich-der-immobilienmarkt-im-jahr-2023-entwickeln/ (Stand: 10.02.2023)

Über den Autor

Porträtbild von hausInvest Ratgeberautor Thomas Henrich
Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor

Im Netz kursieren manchmal schwer verdauliche Definitionen aus unterschiedlichen Quellen. Grundlegendes Fachwissen, einfach und kompakt erklärt, ist hingegen selten anzutreffen. Mit meinen Beiträgen möchte ich Ihnen zunächst das Basiswissen vermitteln und Sie im Anschluss dazu einladen, gemeinsam darauf aufzubauen. Dabei bediene ich mich vieler anschaulicher Beispiele aus meiner über 20-jährigen Erfahrung im Commerzbank Konzern und erkläre komplexe Sachverhalte mithilfe von Grafiken und Vergleichen.

Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!