Fondssparen 8 Tipps für Ihren stetigen Vermögensaufbau

12.12.2023 11 Minuten Lesezeit

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Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor
Ein lächelnder Mann mittleren Alters in einem weißen Hemd sitzt im Bureau mit seinen Händen hinter dem Kopf.

Inhalt

Fondssparen ist bei deutschen Anleger:innen hoch im Kurs. Hier erfahren Sie alles zur renditereichen Alternative zum Sparbuch.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Fondssparen investieren Anleger:innen entweder einmalig oder in regelmäßigen Abständen eine festgelegte Summe in einen ausgewählten Fonds.
  • Für Einsteiger:innen empfehlen sich Fonds mit aktivem Management. Damit werden Ihre Investitionen von Fondsgesellschaften verwaltet, die sich für Sie um die qualitative und sinnvolle Anlage Ihres Vermögens kümmern.
  • Fondssparen ist über einen Sparplan schon mit geringen Beträgen ab 10 Euro monatlich möglich.
  • Je länger angelegt wird, desto höher sind die zu erwartenden Gewinne.
  • Sparen mit Fonds bietet eine renditereiche Alternative zu klassischen Spareinlagen wie dem Sparbuch oder Tagesgeldkonten.
  • Sie profitieren dabei unter anderem vom Zinseszinseffekt, der fondsspezifischen Streuung und sowie der Flexibilität des Sparplans.

Fondssparen erfolgreich zum Vermögenszuwachs? Leider sind sich die wenigsten Sparer:innen bewusst, wie das geht und nehmen in Kauf, dass ihr Geld vor dem Hintergrund der aktuellen Inflation an Wert verliert

Mit der richtigen Geldanlage können Sie jedoch Ihr Erspartes vor dem Wertverlust bewahren. Die Rede ist vom Sparen mithilfe von Fonds, genauer gesagt Investmentfonds wie Aktien- oder Immobilienfonds: Damit haben Sie trotz Inflation die Chance, bei überschaubarem Risiko zu Ihrem kontinuierlichen Vermögensaufbau beizutragen. Vor allem wer mittel- bis langfristig Geld bei Seite legen möchte – z.B. für die Altersvorsorge – ist damit auf der richtigen Spur.

Fondssparen ist eine gute Alternative zum Sparbuch. Doch warum? Das erfahren Sie in unserem Video.

Zeitgemäß: Fondssparen statt Sparbuch

Zunächst einmal, was ist Fondssparen überhaupt? Hierbei geht es darum, in Investmentfonds jeglicher Art zu investieren. Das erfolgt häufig über einen sogenannten Fondssparplan. Dabei bedarf es keiner großen Anlagesumme im fünf-stelligen Bereich. Monatlich wird eine gewisse Summe Schritt für Schritt für den Vermögensaufbau rentabel zurückgelegt: Auch mit kleineren Beträgen können Sie so für die Zukunft vorsorgen. Dabei ist das Risiko begrenzt.

Klassische Spareinlagen wie Sparbuch, Tages- oder Festgeld haben durch die Nullzinspolitik der letzten Jahre stark eingebüßt. Mit den aktuellen Leitzinserhöhungen steigen die Sparzinsen zwar wieder – doch in Kombination mit der rekordhohen Inflation im Jahr 2022 bleibt der Realzins (also die Zinsen verrechnet mit der Inflationsrate) weiterhin im Null- oder sogar Negativbereich.

Am Beispiel von hausInvest erkläre ich Ihnen, welche Vorteile das Fondssparen bereithält: Als Offener Immobilienfonds investiert hausInvest in börsenunabhängige Sachwerte, die in Krisenzeiten als wertstabile Anlage gelten und Ihr Erspartes so vor Wertverlust schützen können. Gleichzeitig sind die Mieteinnahmen der hausInvest Immobilien an die Inflation gebunden. So stellt der Fonds sicher, dass mit den Preissteigerungen langfristig auch ein Anstieg der Erträge einhergeht.

So kann die Inflation teilweise abgefedert werden – was sich für Anleger:innen wiederum in höhere Renditen übersetzt.

Arten von Investmentfonds

Der Finanzmarkt sieht für den Privatanleger/innen das Instrument Fonds, genauer gesagt Offene Publikumsfonds, als Sondervermögen vor. So kann er in eine Vielzahl von Werten investieren, ohne sich um jeden einzelnen kümmern zu müssen. Das ist ein sichererer Weg, Privatpersonen an Kapitalerträgen zu beteiligen. Dies sind die geläufigsten Fonds dieser Art:

Aktienfonds
Hier liegt das Fondsvermögen in Form von unterschiedlichen Aktien und Anteilsvolumina vor.

ETFs (Exchange-Traded Funds)
Sie werden auch "Indexfonds" genannt, da sie einen Index wie den DAX abbilden.

Dachfonds
Diese Form der Fonds investiert das Fondsvermögen in andere Fonds, den sogenannten Zielfonds.

Rentenfonds
Hierbei geht es ausschließlich oder überwiegend um verzinsliche Wertpapiere mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinssätzen, sogenannte Rentenpapiere.

Mischfonds
Mischfonds, wie der Name bereits andeutet, bestehen aus einem Mix aus Aktien, Rentenpapieren, Geldmarktpapieren, Rohstoffen, Edelmetallen und/oder Grundstücks- oder Immobilienwerten.

Offene Immobilienfonds
Bei Immobilienfonds handelt es sich genauer gesagt um Investmentfonds, die es Anleger/innen ermöglichen auch mit kleineren Beträgen an größeren Gewerbeimmobilieninvestitionen zu partizipieren.

Beim Fondssparen über einen Sparplan profitieren Sie z.B. durch:

Den Zinseszinseffekt

Obwohl Sie bei Anlagen in Investmentfonds keine Zinsen, sondern Erträge erhalten, dürfen Sie sich dennoch über den Zinseszinseffekt freuen. Dieser ist ein essenzieller Bestandteil beim Vermögensaufbau. Zinsen beziehungsweise Erträge, die Sie als Anleger:in auf Ihr Vermögen erhalten, werden diesem gutgeschrieben.

Auf dieses verzinste Vermögen erhalten Sie in der nächsten Zinsperiode erneut Zinsen, wobei sowohl das ursprüngliche Vermögen als auch die vorherigen Zinsen verzinst werden. Durch diesen Effekt wächst Ihr Vermögen schnell und kontinuierlich an. Beachten Sie, dass bei ausschüttenden Fonds die Dividenden reinvestiert werden müssen, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

 

Den Cost-Average-Effekt

Im Gegensatz zu einer einmaligen Geldanlage legen Sie bei einem Investment per Fondssparplan diszipliniert und kontinuierlich an. Der monatliche Betrag ist dabei von Beginn an festgelegt. Dadurch profitieren Sie als Anleger:in vom sogenannten Cost-Average-Effekt, auf deutsch: Durchschnittskosteneffekt

Dieser ermöglicht es, Marktschwankungen vorteilhaft auszunutzen: Während für Ihren festgelegten Betrag iin Zeiten steigender Kurse weniger Fondsanteile erworben werden, erhöht sich die Anzahl der erworbenen Anteile bei fallenden Kursen. Das sorgt für einen günstigen Durchschnittspreis. Dieser nimmt Ihnen außerdem die Suche nach dem idealen Einstiegszeitpunkt ab.

Fondssparen: So funktioniert's Schritt für Schritt

Legen Sie als erstes den Betrag fest, den Sie zunächst monatlich zum Fondssparen einsetzen möchten – ganz nach Ihrer individuellen Finanzsituation. Im Idealfall ist es der Betrag, der am Monatsende abzüglich Ihrer alltäglichen Kosten und Notfallreserven übrigbleibt. Entscheiden Sie sich dann, ob Sie Ihr Geld in einen passiv oder aktiv gemanagten Fondssparplan stecken möchten. 

Bei Aktienfonds handelt es sich meistens um aktiv von Fondsmanager:innen verwaltete Anlageprodukte. Das hat folgenden Vorteil: Anleger:innen mit weniger Know-How und Erfahrun, können die Entscheidung, in welche Aktien der Fonds investiert, getrost in die professionellen Hände abgeben. Die Kosten für ein aktives Management bei Aktienfonds sind dafür deutlich höher als bei einem ETF-Fonds, da hier “nur” eins zu eins nachgebaut wird, was der jeweilige Index vorrechnet.

Ein Offener Immobilienfonds lebt ebenfalls davon, dass er aktiv verwaltet wird. Eine breite Streuung über verschiedene Märkte und Immobilienarten wie Gewerbe-Objekte, Shopping-Center, Hotels etc. sind das A und O für den Erfolg beziehungsweiseeine solide Chance auf Renditen. Die Fondsmanager:innen sind Immobilienprofis, die mit ihrer Fachkenntnis direkt in die Wertschöpfungskette eingreifen und Mehrwert erwirtschaften. Sie beschäftigen sich tagtäglich mit der Materie und wissen am besten, was sich für Sie als Anleger:in lohnen kann.

Der Anteilspreis wird bei diesen Fonds anhand des Wertes der Immobilien durch unabhängige Gutachter:innen festgelegt. Sie können auch in passiv gemanagte Immobilien-ETFs investieren. Aber dort wird der Anteilspreis über die Börse ermittelt, was ihn wiederum für stärkere Schwankungen anfällig macht.

Was sind Immobilienfonds?

Bei Immobilienfonds handelt es sich um Investmentfonds, die ausgegeben werden und auch Privatanleger:innen die Teilhabe an Immobilien ermöglichen, die sie alleine nicht erwerben könnten.

Einfach gesagt wird das Geld vieler Anleger:innen von einer Fondsgesellschaft verwaltet. Deren Fonds- und Assetmanager:innen investieren es in Büro- und Wohnimmobilien, Hotels uvm. Sie übernehmen den Erwerb, die Verwaltung, die Vermietung oder den Verkauf der Fondsmmobilien, den sog. Assets. Die Anleger:innen erhalten über ihre Beteiligung Anteilsscheine und so Rendite auf ihr eingesetztes Kapital - Rendite, die durch die Arbeit der Fonds- und Immobilienprofis erwirtschaftet wird.

Da vor allem Offene Immobilienfonds besonders in Krisenphasen durch die Stabilität von Sachwerten überzeugen, stellen sie eine geeignete Anlage auch für konservative oder unerfahrene Anleger:innen dar. Offen heißt in dem Kontext, dass grundsätzlich jederzeit Anteile am Immobilienfonds kaufen und im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch verkaufen können. Durch die breite Streuung des Immobilienportfolios innerhalb der Offenen Fonds – sowohl geographisch als auch von ihrer Nutzungsart und Mieterstruktur her – können Anleger:innen eine solide, wenig schwankende Rendite erwarten.

Tipp 1:

Meine Empfehlung ist es, gerade als Anfänger:in auf ein Modell mit aktivem Management zu setzen.

Tipp 2:

Wenn Sie sich für ein entsprechendes Produkt entschieden haben, geht es um die Anbietersuche. Achten Sie darauf einen zu finden, dessen Produkte z.B. durch eine seriöse Rating-Agentur wie Scope mit mindestens A bewertet sind. Im nächsten Schritt gilt es, bei einem Partner des Anbieters ein Depot zu eröffnen und den Fonds dort hineinzukaufen beziehungsweise Ihren individuellen Sparplan einzurichten.

Zusammengefasst: In 5 Schritten zum Fondssparen per Sparplan

  1. Höhe der Sparrate festlegen
  2. Zwischen aktivem und passivem Management wählen
  3. Anbieter auswählen
  4. Online-Depot eröffnen
  5. Fondssparplan anlegen

Warum sich Fondssparen lohnt:

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Alle Pros und Contras zum Thema Fondssparen finden Sie hier noch einmal in der Übersicht.

Tipp 3:

Verschaffen Sie sich stets einen genauen Überblick, bevor Sie in Fonds anlegen und wägen Sie für sich ab.
Vorteile Nachteile
Flexibler Vermögensaufbau Nicht besonders gut für den kurzfristigen Anlagezeitraum geeignet
z.B. bei Offenen Immobilienfonds: Rendite bei überschaubarem Risiko / breite Risikostreuung Ggf. gibt es Halte- und Kündigungsfristen, die berücksichtigt werden müssen
Individuelle Anlagedauer, keine feste Laufzeit Ggf. fallen Zusatzkosten an wie der Ausgabeaufschlag und Depotführungsentgelt
Kein fester Einstiegszeitpunkt Werte von Wertpapieren und Immobilien können schwanken
Individuelle Spareinlagen per Fondssparplan Fonds können ausgesetzt oder aufgelöst werden
Für jede:n Anleger:in gibt es ein passendes Anlageprodukt Restwährungsrisiko
Auch für Laien / Profitieren vom Fachwissen (aktiv gemanagte Fonds) Verlust des eingesetzten Anlagebetrages
Möglichkeit, Kapital zu streuen Kapital meist länger gebunden
Gesetzlicher Schutz durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) Sehr große Anzahl z.T. ähnlicher Fonds erschwert Auswahl
Mehr Transparenz im Vergleich zu z.B. Versicherungsprodukten zur Altersvorsorge Kein zusätzlicher Versicherungsschutz

Fondssparen im Risikoprofil: Auf diese Sparpläne sollte man setzen

Welcher Fondssparplan für Sie geeignet ist, kommt auf Ihre Risikobereitschaft an. Ein Aktienfonds-Sparplan verspricht höhere Renditechancen, kann jedoch im Worst Case zum Totalverlust führen. Durch seine geringe Volatilität und hohe Stabilität ist ein Offener Immobilienfonds wesentlich sicherer, wenn auch die Renditechancen etwas geringer sind.

Ein grundsätzliches Risiko besteht in der vorübergehenden Aussetzung der Anteilscheinrücknahme aufgrund nicht ausreichender Liquidität bis hin zu einer geordneten Auflösung des Fonds. Sie als Investor/in sind jedoch über das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) geschützt.

Tipp 4:

Überlegen Sie sich im Vorfeld genau, welche Risiken Sie eingehen möchten. Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko zu tragen, empfehlen sich für Sie Anlageformen wie z.B. ein Aktienfonds. Ist Ihnen Stabilität und Sicherheit wichtig, eignen sich für Sie Anlageformen wie Offene Immobilienfonds.

Fondssparen

Ergebnisse aus der Vergangenheit und Trends 2023

Tipp 5:

Bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Fonds sollten Sie einen Blick auf die Historie werfen. Geld sinnvoll anlegen lautet die Devise. War der Fonds in den letzten Jahren erfolgreich, lohnt sich das Fondssparen über diese Anlage vermutlich auch in naher Zukunft.

Ich kann es Ihnen gerne einmal an unserem Produkt Hausinvest verdeutlichen. Seit 1972 sind wir jedes Jahr im Plus.* Für eine derartige Performance über 50 Jahre hinweg braucht es mehr als ein glückliches Händchen für Immobilien.

Von Ölkrisen in den Siebzigern über die Weltwirtschaftskrise in den Achtzigern, Börsencrashs, Finanzkrise bis hin zum aktuellen Inflationsrekord – Hausinvest hat sich in jeder Situation als stabiles Investment bewährt. Dabei ist die Rendite trotz hoher Stabilität und niedrigen Risikofaktoren noch immer attraktiver als bei ähnlich schwankungsarmen Geldanlagen wie Tagesgeld oder Girokonto.

Der Fondssparplan

So wird Fondssparen langfristig lohnenswert

Wie schon erwähnt, kann Fondssparen entweder über ein einmaliges Investment oder – in Form eines Sparplans – über regelmäßige (meist monatliche) Beiträge erfolgen. Es müssen also nicht immer gleich die großen Summen sein. Bereits ab 10 Euro kann monatlich investiert und mit der Zeit die Sparrate flexibel aufgestockt werden. Auch das zeitweise Aussetzen der Sparrate ist möglich sowie eine zusätzliche Einmalanlage, sollten Sie einmal eine größere Summe einzahlen wollen.

Junge Anleger:innen können auf einen langen Anlagehorizont setzen und es so wieder wettmachen, dass nicht gleich mal eben 10.000 Euro auf einmal in den Fondssparplan eingezahlt werden. Sie können als Langstreckenläufer unter den Sparer:innen am Ende ebenfalls erfolgreich durchs Ziel laufen.

Wie funktioniert ein Fondssparplan?

Ein Fondssparplan ist ein Sparvertrag mit regelmäßiger Einzahlung in einen Investmentfonds. Anteilsscheine eines Fonds können über eine Fondsgesellschaft erworben werden. Dazu muss ein Fondsdepot eröffnet und der Fondssparplan individuell eingerichtet werden. Dabei legen die Anleger:innen ihre regelmäßige Sparrate (z. B. 100 Euro) sowie ihre Anlageintervalle (z. B. monatlich) fest

Häufige Fragen zum Thema Fondssparen und Fondssparplan

Besonders Neu-Anleger/innen möchten mit ihrem ersten Investment nichts falsch machen und haben viele Fragen. Auf einige davon möchte ich auch für Sie an dieser Stelle eingehen und so gängige Unklarheiten aus dem Weg räumen.
Viele fragen mich…

...wann man einen Fondssparplan kaufen und verkaufen sollte?

Der beste Zeitpunkt, um einen Fondssparplan zu kaufen ist genau jetzt. Wenn der Fonds nach Ihrem Kauf steigt, erhöht sich der Wert Ihrer Anteile. Fällt der Fonds wiederum, erwerben Sie mit Ihrer nächsten Sparrate mehr Anteile als mit Ihrer ersten. Der Cost-Average-Effekt kommt Ihnen hier zugute.

Wann man verkaufen sollte, hängt immer davon ab, welches Anlageziel Sie mit Ihrem Fondssparplan erreichen möchten.

Tipp 6:

Machen Sie sich zunächst Gedanken über Ihr Anlageziel. Wofür sparen Sie genau? Wie lange wollen Sie sparen? Was ist Ihr Zielbetrag? Daraus ergibt sich Ihre Strategie, wann Sie Ihr Geld abziehen können. Falls Sie kein konkretes Ziel verfolgen, empfiehlt sich: Je länger Sie anlegen, desto höher der zu erwartende Gewinn. Um verschiedene Szenarien zu testen, nutzen Sie gerne unseren Sparplanrechner.

... was ein Fondssparplan eigentlich kostet?
Die Kosten für einen Fondsanteil kommen auf den Fonds an. Preise für börsengehandelte Wertpapiere können täglich schwanken. Bei Offenen Immobilienfonds geht es stabiler zu, da der Wert von keinem Kurs abhängt, sondern von einem unabhängigen Gutachter gestellt wird. Es kommt also darauf an, um welche Art von Investmentfonds es sich überhaupt handelt.

Zusätzlich können weitere Gebühren wie Verwaltungskosten, Vertriebskosten, ein Ausgabeaufschlag und die Bestandsprovision zu Buche schlagen. Zuletzt sollten Sie auf die Kosten für das Depot achten. Diese variieren je nach Anbieter. Wichtig ist, dass nach Abzug der Kosten Rendite übrig bleibt.

Tipp 7:

Einen Richtwert kann Ihnen der sogenannte Total Expense Ratio (TER) geben. Dieser muss für jeden Fonds öffentlich einzusehen sein. Zu dessen Ermittlung werden alle Kosten, die innerhalb eines Jahres anfallen, ins Verhältnis zum durchschnittlichen Fondsvolumen gesetzt.

Mit einem Fondssparplan investieren Sie aber ohnehin nur die von Ihnen festgelegte Summe. Ganz gleich, was der TER besagt: Diese Entscheidung liegt nur bei Ihnen.

...was man beim Fondssparen beachten sollte?

Setzen Sie auf einen seriösen Anbieter, der auch in den letzten Jahren nachweislich erfolgreich agierte. Im besten Fall ist der Anbieter zertifiziert durch eine Rating-Agentur wie Scope. Vergleichen Sie Anbieter und Depotbanken, z.B. was einen möglichen Ausgabeaufschlag oder die Höhe der zusätzlich anfallenden Depotkosten angeht. 

Nehmen Sie auch einen Fondssparplan-Vergleich vor, z.B. über Stiftung Warentest. Überlegen Sie vorab, ob Sie in einen ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds investieren möchten. Bei einem ausschüttenden Fonds werden die Dividenden unmittelbar ausgezahlt. Um vom Zinseszinseffekt zu profitieren, müssen Sie diese reinvestieren - so oft Sie eben möchten. Bei thesaurierenden Fonds geschieht das automatisch. 

Achten Sie zu guter Letzt darauf, die Gewinne richtig zu versteuern. Hier profitieren Sie allerdings von einem Freibetrag, der Ihre Erträge zum Teil vor der sogenannten Abgeltungssteuer schützt.

Seit 2023 gelten folgende Freibeträge:

Für Alleinstehende: jährlicher Freibetrag = 1.000 Euro
Für Ehepaare: jährlicher Freibetrag = 2.000 Euro

Der Freistellungsauftrag muss rechtzeitig bei der depotführenden Bank bzw. dem Anbieter angemeldet werden.

Tipp 8:

Fondssparpläne können im Laufe der Zeit auch mit anderen kombiniert oder um eine einmalige Geldanlage aufgestockt werden. So holen Sie – wenn die Finanzlage es zu einem späteren Zeitpunkt einmal hergibt – das Maximum für sich heraus.

…wann es beim Fondssparen eine staatliche Förderung gibt? 

Beim Fondssparen besteht die Möglichkeit einer staatlichen Förderung - in Form einer sogenannten Arbeitnehmersparzulage. Diese Zulage erhalten Sie als Arbeitnehmer:in, wenn das zu versteuernde Einkommen die gesetzlichen Grenzen nicht überschreitet. Diese liegen beim Fondssparen derzeit bei 20.000 Euro für Alleinstehende und bei 40.000 Euro für Verheiratete.  

Die gesetzlichen Grenzen beziehen sich auf das zu versteuernde Einkommen aus dem Kalenderjahr, für das die staatliche Förderung beantragt wird. Erfüllen Sie als Arbeitnehmer die Voraussetzung bezüglich der Einkommensgrenzen, erhalten Sie vom Staat 20 Prozent der von Ihnen in den Fondssparplan eingezahlten Summe als Förderung. Verheiratete können hier mit maximal 160 Euro und Alleinstehende mit maximal 80 Euro gefördert werden. 

Hierfür müssen Sie zunächst einen Sparvertrag in Form eines Fondssparplans abschließen, der eine Mindestlaufzeit von sechs Jahren und eine direkt anschließende Ruhephase von einem weiteren Jahr besitzt. Anhand Ihrer Einkommenssteuererklärung erfolgt die Beantragung der Arbeitnehmersparzulage jährlich beim Finanzamt. Am Ende der Laufzeit von sieben Jahren erhalten Sie dann die Geldsumme der staatlichen Förderung. Dabei ist die Arbeitnehmersparzulage steuer- und sozialversicherungsfrei. 

...wie man Vermögenswirksame Leistungen zum Fondssparen erhält? 

Ähnlich verhält es sich mit Vermögenswirksamen Leistungen (VL). Zunächst muss ein Fondssparplan eingerichtet werden. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Fonds „VL-fähig” sind (Offene Immobilienfonds sind es beispielsweise nicht). Bei Verheirateten können beude Ehepartner einen Sparplan erstellen - und so die vermögenswirksamen Leistungen doppelt erhalten

Der Erhalt von VL ist im Arbeits- beziehungsweise Tarifvertrag festgelegt. Arbeitgeber:innen zahlen monatlich bis zu 40 Euro in einen Fondssparplan ein – zusätzlich zum Bruttogehalt.Wird weniger als der Höchstbetrag von 40 Euro gezahlt, können Sie den Differenzbetrag selbst übernehmen, indem dieser direkt vom Gehalt abgezogen wird. Die Einzahlung erfolgt sechs Jahre lang, im siebten Jahr ruht der Sparplan. Danach steht das Vermögen zur freien Verfügung.

…auf welchen Fonds man überhaupt setzen sollte?

Ich rate immer dazu, einen Teil in Offene Immobilienfonds anzulegen, da ich von diesem Produkt aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung einfach überzeugt bin. Nicht ohne Grund gelten sie als besonders risikoarm und sind damit auch für Neu-Anleger/innen und Unerfahrene besser geeignet als riskantere Aktienfonds. 

Allerdings kommt es wie bereits erwähnt immer auf Sie individuell an. Auf Ihr Anlageziel, Ihre Risikobereitschaft, Ihr Anlagebudget und wie lange Sie anlegen möchten (Anlagehorizont).

Kriterien Vorteile Zu beachten
Anlagehorizont / Laufzeiten Vermögensaufbau auch mit kleinen Beiträgen durch mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum. Nichts zu kurzfristige Anlagen 
Einstieg Der Einstieg ist jederzeit möglich.
Rendite Im Gegensatz zum Sparbuch gibt es hier in Aussicht gestellte Renditen, die einem inflationsbedingten Wertverlust vorbeugen.
Rendite birgt auch immer ein gewisses Risiko. Allerdings ist dieses bei langen Laufzeiten per Fondssparplan bei einigen Fonds überschaubar.
Flexibilität Sparraten können bei den meisten Fonds jederzeit erhöht, um eine einmalige Geldanlage ergänzt oder zeitweise pausiert werden.  Halte- und Kündigungsfristen müssen berücksichtigt werden, dienen jedoch dem Schutz aller Anleger:innen.
Sicherheit Gesetzlicher Schutz durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) 
Risiko Zeitliche Risikostreuung: Ausgleich von Kursschwankungen durch langen Anlagehorizont. Restwährungsrisiko und z.B. bei Offenen Immobilienfonds Aussetzen des Fonds auf Grund mangelnder Liquidität zumindest möglich.
Service Komfortable Online-Depots bei vielen Anbietern: Via Online-Antrag Depot eröffnen und Sparplan anlegen. Es ist wichtig, einen zuverlässigen Anbieter zu finden, am besten zertifiziert durch eine Rating Agentur mit mindestens A+.
Tranzsparenz Im Vergleich zu z.B. Versicherungsprodukten müssen Fonds transparenter sein, u.a. hinsichtlich anfallender Kosten und ihrer Performance. 
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Fondssparen: Eine Renditechance, die man sich nicht entgehen lassen sollte

In Zeiten steigender Inflation empfehle ich Ihnen, Ihr Erspartes rentabel anzulegen, um einen allzu großen Wertverlust zu vermeiden. Warum sollte man sich auch bei überschaubarem Risiko Renditechancen entgehen lassen?

Ein Fondssparplan sollte sich zumindest als Beimischung in jedem gut strukturierten Depot wiederfinden. Sie können übrigens auch auf mehrere Fondssparpläne setzen oder einen Sparplan mit einer Einmalanlage kombinieren. 
Das ist das Schöne am Fondssparen: Sie können ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen anlegen und Ihr hart Verdientes vor der Inflation in Sicherheit bringen.

Über den Autor

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Thomas Henrich
hausInvest Ratgeber-Autor

Im Netz kursieren manchmal schwer verdauliche Definitionen aus unterschiedlichen Quellen. Grundlegendes Fachwissen, einfach und kompakt erklärt, ist hingegen selten anzutreffen. Mit meinen Beiträgen möchte ich Ihnen zunächst das Basiswissen vermitteln und Sie im Anschluss dazu einladen, gemeinsam darauf aufzubauen. Dabei bediene ich mich vieler anschaulicher Beispiele aus meiner über 20-jährigen Erfahrung im Commerzbank Konzern und erkläre komplexe Sachverhalte mithilfe von Grafiken und Vergleichen.

Mein Wunsch ist es, Sie mit profundem Wissen auszustatten. Das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ ist seit vielen Jahren etwas, wofür ich mich tatkräftig engagiere. Das Ziel ist es, dass Sie am Ende eigenständig die richtige finanzielle Entscheidung für Ihr Leben treffen können.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!